Objektivtest: Olympus M.Zuiko Digital 7-14/2,8 und 45/1,2 – Optische Juwelen für Micro Four Thirds
Die Kamera ist nur die halbe Miete. Ohne gute Objektive ist selbst die beste Systemkamera nur ein Knipsapparat. Viele Amateure und Fotoeinsteiger bzw. Smartphone-Aufsteiger unterschätzen die Bedeutung hochwertiger Optiken auf die Bildwirkung und -Qualität. Hinzu kommt, dass aus Bequemlichkeit, und um Geld zu sparen, oft lieber zu komfortablen Super-Zoomobjektiven gegriffen wird, um nicht so oft das Objektiv wechseln zu müssen. Spitzenobjektive sind außerdem meist groß und sehr schwer. Insbesondere bei Vollformat-Systemen. Das führt nicht selten zu ziemlich fragwürdigen Kombinationen: Als Kamera wird das Beste und Teuerste mit möglichst viel Megapixeln gekauft und am Ende hängt daran ein „Suppenzoom“ mit 24-400 mm Brennweite für 300 Euro. Glauben Sie nicht? Habe ich erst kürzlich bei einer Mini-Kreuzfahrt mehrfach beobachten können.
Genau hier kommt ein ganz besonderer Vorteil des Micro-Four-Thirds-Systems von Olympus zum Vorschein. Die geringere Sensorgröße (etwa ein Viertel der Fläche von Vollformat) ermöglicht die Konstruktion sehr viel kompakterer und auch vergleichsweise günstigerer Objektive. Und das schließt auch echte Spitzenoptiken mit ein. Die Objektive der M.Zuiko Pro-Serie von Olympus sind ein gutes Beispiel dafür. Ich hatte bereits verschiedene Objektive der Serie im Test und nutze selbst einige davon an der E-M1.
Lesen Sie dazu bitte auch die Testberichte zum
ED 12-100mm F4.0 IS Pro und ED 25mm F1.2 Pro, sowie zum
40‑150mm f/2,8 PRO. Weitere Objektive der M.Zuiko Pro-Serie wurden in verschiedenen Kameratests genutzt, wie das 17 mm f/1,2 im Bericht zur
E-M1X. (Siehe auch „Weiterführende Links“ weiter unten.)
Diesmal möchte ich Ihnen zwei echte Spezialisten unter den Pro-Objektiven von Olympus vorstellen: Das besonders lichtstarke Tele
45mm f/1,2 (1.300 Euro UVP;
Amazon) und das etwa gleich teure Ultraweitwinkel-Zoom
7-14mm f/2,8 (
Amazon).
Bitte beachten Sie den durch das Sensorformat bedingten Crop-Faktor von 2x. Das heißt, die Brennweite auf Kleinbild umgerechnet entspricht bei dem Ultraweitwinkel 14-28 mm und 90 mm bei der Tele-Festbrennweite.
Vergleichbare Objektive für Kleinbild bzw. Vollformat sind nicht nur erheblich größer und schwerer, sondern auch deutlich teurer. So kostet beispielsweise ein ungefähr vergleichbares Nikon 14-24mm f/2,8 G ED rund 1.900 Euro (alle Preisangaben UVP!) und wiegt fast das Doppelte. Natürlich muss bei alledem immer der durch die Sensorgröße bedingte Tiefenschärfe-Unterschied bei gleicher Blende berücksichtigt werden, aber das ist eine Grundsatzdiskussion, die hier nicht geführt werden soll. Die Abbildungsleistung ist deswegen bei einem Pro-MFT-Objektiv nicht weniger gut. Eher im Gegenteil. Und auf die Lichtstärke hat der Größenunterschied keinen Einfluss. f/1,2 ist f/1,2 – egal, ob Vollformat oder MFT.
Aber nun zu den Kandidaten. Ich beginne mit dem M.ZUIKO DIGITAL ED 7‑14mm F2.8 PRO…