Online-Kunden des Apple Stores betrogen: Kriminelle entführen Apple-Produkte
Sicherheitsforschern stießen jetzt auf eine bisher ungewöhnliche Trickserei findiger Betrüger. Auf Phishing-Webseiten abgegriffene Daten dienten den Kriminellen über Monate hinweg dazu, Apple-Produkte über gefälschte Second-Hand-Plattformen anzubieten, um an Kreditkarteninformationen zu gelangen. Die aufgegebenen Bestellungen wandelte die Betrüger über den Apple Store in tatsächliche Buchungen um und verliehen dem Vorgang somit eine gewisse Glaubwürdigkeit. Im Hintergrund allerdings sammelten die Diebe die Kartendaten.
Abholung im Apple Store erweckt den Anschein von SeriositätIm Rahmen der diesjährigen „Blackhat Asia“ stellten die Fachleute die bis dato wenig erforschte Betrugsmasche vor. Insgesamt habe man tausendfach Phishing-Domains inspiziert, deren Ziel es war, Kunden beliebter Second-Hand-Marktplätze auszutricksen. Dabei gingen die Täter raffiniert vor. Neben den Kreditkartendaten erfasste man die notwendigen persönlichen Daten, mit deren Hilfe sich ein Bestellprozess „entführen“ ließ. Die Angreifer nutzten die im Online-Store aus Cupertino angebotene Methode „
Eine andere Person wird diese Artikel abholen“.
Gefälschten Handelsplattformen dienten als Tarnung, vorhandene Eingabefelder lieferten die eingegebenen Daten direkt an die kriminelle Bande. Die Bestellung wurde dann interessanterweise mit den Daten des Kunden bei Apple platziert. Ebenso die Ware konnte dieser dann mit dem übermittelten QR-Code im Anschluss in einem Apple Store seiner Wahl vor Ort abholen. Der Betrag war natürlich nicht vor Ort zu entrichten, sondern durfte bequem im Nachhinein an die Betrüger gezahlt werden. Diese hatten sich für den Kauf bereits anderweitig erbeutete Kreditkartendaten zunutze gemacht.
Augen auf beim Online-KaufIn dem von den Sicherheitsspezialisten unter dem Namen „
Operation PoisonedApple“ veröffentlichten Dokument sind die verschiedenen Methoden ausführlich erläutert und mit anschaulichem Bildmaterial hinterlegt. Hierin ist zudem von einer anhaltenden Bedrohung die Rede, wobei die Ziele und das Vorgehen der Angreifer durchaus weiter variieren können. Die Attacken bewegten sich zwar hauptsächlich um den Großraum Japan, jedoch sei nicht auszuschließen, dass es ähnliche Varianten ebenfalls bis in unsere Gefilde geschafft haben – die Sicherheitslage sei bis dato unverändert. Mit den abgegriffenen Daten komme es neben dem klassischen Fall des Kreditkartenbetrugs des Öfteren ebenso zu auffälligen Reklamationen von Apple-Waren.