OpenAI-CEO: Die Künstliche Superintelligenz könnte "in einigen Tausend Tagen" kommen – Kritik an der Aussage
Vieles von dem, was als Künstliche Intelligenz bezeichnet wird, ist bei weitem nicht so intelligent, wie es scheinen mag. Ein Beispiel sind LLMs, die zwar ausgesprochen wohlklingende Texte erzeugen – dabei aber als notorische Lügner auftreten. Formulierungen entstehen durch Aneinanderreihung von Begriffen und Ausdrücken, die statistisch gesehen gut zueinanderpassen. Allerdings weiß das Modell nicht, was es da gerade von sich gibt und lernt auch aus Fehlern nicht. Tieferes Verständnis fehlt vollständig. Wie OpenAI-CEO Sam Altman in einem Blogbeitrag
ausführt, schreitet die Arbeit an einer "Künstlichen Superintelligenz" jedoch voran. Er macht zudem eine mutige Vorhersage.
Kann es die Superintelligenz überhaupt geben?Es ist in der Forschung gar nicht sicher, ob eine Superintelligenz überhaupt existieren kann. Diese würde die kognitiven Fähigkeiten des Menschen übertreffen, ihm intellektuell überlegen sein und das mitbringen, was derzeit keine Routine und Algorithmus kann: beobachten, verstehen, daraus lernen, weiterentwickeln, abstrahieren, auf neue Situationen anwenden und den Kreislauf wieder von vorn beginnen lassen.
Eine Vorhersage für die kommenden JahreLaut Altmann sei man sehr sicher, genau das aber zu erreichen. "Einige tausend Tage" werde es wohl noch dauern, vielleicht auch mehr – allerdings schreite maschinelles Lernen seiner Ansicht nach so weit voran, um Menschen in jeder intellektuellen Hinsicht übertreffen zu können. Die Vorstellung einer Superintelligenz, welche sich ihrer selbst bewusst ist und die Weltherrschaft übernimmt, gilt in vielen SciFi-Erzählungen als dystopische Zukunft. Dass OpenAI-Mitgründer Ilya Sutskever nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen ein Startup namens "Safe Superintelligence" gründete, ist daher sicher keine zufällige Benennung. Der Gedanke eines rundum dem Menschen überlegenen Supersystems sorgt naheliegenderweise für Ängste.
Prognose sorgt für KritikAltmans jüngste Vorhersage sorgt allerdings für einigen Widerspruch, denn unter vielen Wissenschaftlern gilt das geschilderte Szenario aus dem Bereich der Science Fiction eben als genau das: Fiktion. Vom bekannten KI-Kritiker Grady Booch heißt es beispielsweise, der aktuelle KI-Hype nerve einfach nur noch. Was derzeit für Schlagzeilen sorge, lasse komplett die tatsächlichen und wichtigen Entwicklungen viel zu wenig zur Geltung kommen. Die Aussagen des OpenAI-CEO könnten schlicht der Absicht folgen, weitere Investorengelder für zukünftige Produkte einsammeln zu wollen.