OpenGL auf Apple Silicon: Grafiktreiber für Asahi Linux ist fertig
Asahi Linux – dieser Name dürfte mittlerweile ziemlich jedem bekannt sein, der Linux nativ auf einem Mac mit Apple Silicon nutzen möchte. Das Projekt wurde wenige Monate nach dem Marktstart der ersten Notebooks und Desktops mit Apples hauseigenem M1-Chip ins Leben gerufen und war vor knapp zwei Jahren grundsätzlich einsatzbereit. Eine der großen Herausforderungen, welche die Portierung für die Entwickler mit sich bringt, besteht in der Erstellung von Treibern unter anderem für die Grafikkomponente der Rechner aus Cupertino. Nachdem im Dezember 2022 native GPU-Beschleunigung zur Verfügung stand (siehe
), erreichte das Team jetzt einen weiteren großen Fortschritt.
OpenGL ES 3.1 wird vollständig unterstütztAb sofort gibt es für
Asahi Linux einen Treiber, der OpenGL ES 3.1 auf Macs mit Apple Silicon vollständig unterstützt. Das teilte Alyssa Rosenzweig, die Initiatorin des Projekts, jetzt in einem ausführlichen Beitrag auf ihrem
Blog mit. Der Support der offenen Programmierschnittstelle für 2D- und 3D-Anwendungen ist von großer Bedeutung, da zahlreiche Programmen diese nutzen. Die Konformität mit dem Standard wurde laut Rosenzweig in Zehntausenden von Tests überprüft und mittlerweile von der für OpenGL zuständigen Khronos-Gruppe bestätigt. Der entsprechenden
Liste ist zu entnehmen, dass der Treiber kompatibel zu fast allen derzeit verfügbaren Mac-Chips von Apple ist, also M1, M1 Pro/Max/Ultra, M2 und M2 Pro/Max; außen vor bleibt bislang lediglich der M2 Ultra.
Entwickler: Bislang einzige standardkonforme ImplementationRosenzweig betont in ihrem Beitrag, bei dem neuen Treiber handele es sich um die bislang einzige standardkonforme Implementation für die Grafikhardware von Macs mit Apple Silicon. Apples hauseigene Software für die GPU-Komponenten der M1- und M2-Chips unterstütze keine der plattformübergreifenden Grafikschnittstellen wie OpenGL, OpenGL ES oder Vulkan. Es gebe also keine Garantie, dass auf diesen basierende Apps auf den Notebooks und Desktops aus Cupertino einwandfrei funktionierten, wenn macOS zum Einsatz komme. Zudem halten die Entwickler von Asahi Linux den Worten der Projekt-Initiatorin zufolge nichts von proprietären Treibern und Programmierschnittstellen. Mit ihrem OpenGL-ES-konformen Treiber wollen sie deshalb auch ein Zeichen setzen und für die Unterstützung offener Standards werben.