Optimierung der Akku-Lebensdauer - Tipps zu Akku-Pflege und pflegendem Laden
Die Zeit jedes Geräte-Akkus ist begrenzt. Um trotzdem möglichst lange auf einen umständlichen Austausch des Stromspeichers verzichten zu können, geistern im Internet zahlreiche Empfehlungen zur Verlängerung der sogenannten „Akku-Lebensdauer“ und zur Akkupflege herum, oftmals sich widersprechend oder nur auf Gerüchten basierend.
MacTechNews.de gibt notwendige Hintergrundinformationen zu den Akkus in Apple-Geräten und untersucht anhand dessen die gängigen Akku-Mythen.AkkutypZunächst ist wichtig, auf welcher physikalischen Grundlage der Stromspeicher beruht. Die Akkusorten unterscheiden sich im Wesentlichen anhand der Elemente, die für die Umwandlung von elektrischer Energie in chemische Energie und umgekehrt genutzt werden.
Apple verwendet in allen tragbaren Geräten - von den verschiedenen MacBook-Modellen über iPhone, iPad und iPod bis hin zur Apple Watch -
Lithium-Ionen-Akkus, in denen sich positiv geladenen Lithium-Ionen durch den Elektrolyten zwischen zwei Elektroden bewegen können. Ist das an der Anode verwendete Material keine Flüssigkeit, sondern eine gelartige Folie, spricht man von einem
Lithium-Polymer-Akku. Dieser bietet eine flexiblere Bauform, ist aber ansonsten als Spezialform des Lithium-Ionen-Akkus gleich zu behandeln.
Alternative Akkutypen wären etwa der Nickel-Cadmium- oder der Nickel-Metallhydrid-Akku. Diese beinhalten allerdings diverse Nachteile, insbesondere höheres Gewicht bei gleicher Kapazität, geringere Haltbarkeit und kürzere Lagermöglichkeit, und finden deswegen in keinen Apple-Produkten Verwendung. Ein weiteres klassisches Problem der auf Nickel basierenden Akkumulatoren ist der Memory-Effekt, um den sich auch zahlreiche Mythen drehen.
Der Memory-EffektIn den 1960er Jahren stellte die NASA bei ihren auf Satelliten in der Erdumlaufbahn installierten NiCd-Akkus (Nickel-Cadmium) eine erstaunliche und ziemlich enttäuschende Eigenart dieses Akkus fest: Der bei jedem Erdumlauf von Sonnenenergie aufzuladende Akku stellte schnell nur noch so lange Energie zur Verfügung, wie der Satellit für eine Erdumrundung benötigte, obwohl er erheblich länger halten sollte. Vorzeitiges Aufladen verringerte also die effektive Kapazität, dieses Phänomen kennt man seitdem als den sogenannten Memory-Effekt. Dieser sorgte wegen des zu frühen Spannungsabfalls nicht nur für erheblich reduzierte Akkulaufzeiten, sondern verschob auch das Verhältnis zwischen Spannung und Ladezustand, wodurch letzterer nicht mehr verlässlich festgestellt werden konnte. Daher hieß fortan die Empfehlung: Erst nach vollständiger Entladung des Akkus aufladen, sonst verringert sich die Akkulaufzeit.
Eines der wichtigsten Argumente für Lithium-Ionen-Akkus war die augenscheinliche
Abwesenheit des Memory-Effektes. 2013 konnten Forscher des Schweizer Paul Scherrer Instituts (PSI) und des Toyota-Forschungslabors in Japan allerdings nachweisen, dass auch der Li-Ion-Akku bei häufigem vorzeitigen Entladen eine Reduzierung der Arbeitsspannung verzeichnet - nur sind die Ursachen andere.
Heißt das nun, dass wir möglichst nur noch von 0% auf 100% laden sollten? - Keinesfalls. Der entdeckte Memory-Effekt des Li-Ion-Akkus ist für den normalen Umgang mit Laptop, Smartphone oder Tablet zu vernachlässigen; relevant könnte er höchstens für künftige Elektroautos werden, die bei jedem Bremsvorgang gleichzeitig einen Ladevorgang verzeichnen und durch die Häufigkeit einen spürbaren Memory-Effekt akkumulieren könnten.