Oscars und Emmys: Wie Apple die Chance auf Auszeichnungen für Eigenproduktionen erhöhen möchte
Apple meint es ernst mit dem kommenden, hauseigenen Streamingdienst für Serien und Filme. Das Unternehmen hat nicht nur bereits zahlreiche Produktionen in der Mache beziehungsweise kurz vor Abschluss, sondern kümmert sich einem Bloomberg-Bericht zufolge auch schon intensiv um mögliche Preise für die eigenen Inhalte. Dazu sucht das Unternehmen momentan nach Lobbyisten und Strategieberatern, die einen guten Draht zu einflussreichen Personen in Hollywoods Unterhaltungsindustrie haben. Konkret geht es darum, Apples Eigenproduktionen attraktiv für Preisveranstaltungen wie die Emmy-Awards oder die Oscar-Verleihung zu machen.
Apple möchte Preise für Filme und Serien gewinnenApple stellt laut
Bloomberg dazu aktuell ein ganzes Team an entsprechenden Fachleuten zusammen, die Award-Kampagnen für die Inhalte des Unternehmens befeuern sollen. Schon im Januar wechselte demnach ein hochrangiger Disney-Mitarbeiter zu Apple.
Gezielte Lobbyarbeit ist in Hollywood praktisch unerlässlich, um in die engere Auswahl für begehrte Preise wie die Academy Awards zu kommen. Dazu gilt es sich mit den Personen zu vernetzen, die über die Vergabe von Trophäen wie Emmys oder Oscars entscheiden.
Die jeweiligen Strategieberater helfen Produktionsstudios und neuerdings auch Streaminganbietern unter anderem dabei, Screenings für potenziell preiswürdige Inhalte zu organisieren. Dazu werden Hollywood-Insider und andere Award-Entscheider zu Events eingeladen. Das von Produktionsgesellschaften angeheuerte Fachpersonal sorgt bei den Veranstaltungen dafür, dass die richtigen Leute den Film oder die Serie zu sehen bekommen und mit den Schauspielern sowie Machern ins Gespräch kommen.
Netflix zeigt, wie es gehtPreisverleihungen könnten sich ungemein positiv auf Apples bevorstehenden Streamingdienst auswirken, den das Unternehmen am 25. März präsentiert. Zum einen erhöhen Auszeichnungen die Aufmerksamkeit für den jeweiligen Abo-Dienst, was mehr Nutzer anlockt. Zum anderen machen Preise die Streaming-Plattform zunehmend attraktiver für hochrangige Regisseure und Schauspieler – was dabei hilft, die Qualität und die Wertschätzung zukünftiger Produktionen zu erhöhen.
Apples größter Streaming-Konkurrent Netflix hat die Hollywood-Lobbyarbeit zuletzt sehr erfolgreich betrieben. Die Netflix-Produktion „Roma“ gewann im Februar drei Oscars und war zudem als „Bester Film“ nominiert.