PUBG-Entwickler verklagt Apple, Google und YouTube
Apple sieht sich wieder einmal Vorwürfen und einer Klage im Zusammenhang mit dem App Store ausgesetzt. Anders als bei der Auseinandersetzung mit Epic Games geht es dabei allerdings nicht um Provisionen auf In-App-Käufe sowie die Zulassung alternativer digitaler Softwareläden und Bezahlmethoden. Der Entwickler eines bekannten und sehr erfolgreichen Shooters wirft dem iPhone-Konzern vielmehr einen zu laxen Umgang mit einem Hersteller vor, welcher angebliche Plagiate seines Spiels anbietet. Google und der Play Store für Android werden ebenfalls ins Visier genommen.
Klage gegen angebliches Plagiat von PUGBDas südkoreanische Unternehmen Krafton entwickelte vor Jahren das populäre Spiel PlayerUnknown’s Battlegrounds (PUBG) und bietet im iOS App Store sowie im Google Play Store eine Variante namens "PUBG: New State" an. Wer in den digitalen Softwareläden für iPhones und Android-Smartphones danach sucht, findet nicht nur dieses Spiel, sondern unter anderem auch ein Game namens "Free Fire". Dabei handelt es sich nach Auffassung von Krafton um ein Plagiat, welches urheberrechtlich geschützte Inhalte der eigenen Entwicklung kopiert. Das Studio hat deshalb jetzt den Hersteller der angeblichen Kopie in den USA verklagt, ein in Singapur ansässiges Unternehmen namens Garena Online, berichtet
Reuters.
Krafton verlangt Schadenersatz wegen UrheberrechtsverletzungGarena Online habe für "Free Fire" und die ebenfalls angebotene App "Free Fire Max" widerrechtlich Teile von PUBG übernommen, heißt es in der Klageschrift (
PDF-Datei), die jetzt beim US-Bezirksgericht für Zentralkalifornien eingereicht wurde. Krafton nennt in diesem Zusammenhang unter anderem die Struktur des Spiels, die Ausstattung mit Gegenständen sowie die Schauplätze. "Free Fire" erschien im Jahr 2017 und somit kurz nach dem Erscheinen von PUBG. Krafton zufolge wurde das angebliche Plagiat in den vergangenen Jahren mehrere hundert Millionen mal verkauft, Garena Online habe dadurch Umsätze in Hohe von über 100 Millionen US-Dollar erzielt. Das klagende Unternehmen verlangt die Einstellung des Verkaufs von "Free Fire" und "Free Fire Max" sowie Schadenersatz in vom Gericht festzusetzender Höhe.
Apple, Google und YouTube werden als Mittäter verklagtApple und Google beschuldigt Krafton in der reich bebilderten Klageschrift der Mittäterschaft. Die beiden Unternehmen hätten "Free Fire" nicht aus dem iOS App Store beziehungsweise dem Google Play Store entfernt, obwohl man sie dazu bereits vor einiger Zeit aufgefordert habe. Durch dieses Verhalten leisteten sie der Urheberrechtsverletzung durch Garena Online Vorschub. Krafton ersucht das Gericht daher, die beiden Unternehmen zur Entfernung der beiden beanstandeten Spiele sowie ebenfalls Schadenersatzzahlungen zu verpflichten . Auch YouTube gehört in dem Verfahren zu den Beklagten, da auf den Webseiten der Google-Tochter zahlreiche Gameplay-Videos von "Free Fire" zu finden sind. Keines der Unternehmen hat bislang zu der Klage öffentlich Stellung bezogen.