Paketzustellung und Zollgebühren: Polizei warnt vor aktueller Phishing-Welle
Kreditkartendaten, Onlinebanking-Zugänge und Passwörter für Internetshops: All das und einiges mehr sind verlockende Ziele für Kriminelle. Um an solche Informationen zu kommen, setzen die Betrüger nicht nur Schadsoftware ein, sondern greifen bekanntlich auch gern und häufig auf eine als Phishing bekannte Methode zurück. Fast jeder Besitzer eines Computers oder Smartphones dürfte damit schon mehrfach in Berührung gekommen sein, etwa durch angeblich von Banken stammende E-Mails. Im Postfach landen immer wieder einmal auch ziemlich echt aussehende, aber natürlich gefälschte Warnungen eines Onlineshops, dass der Zugang gesperrt sei und mit Benutzerkennung und Passwort freigeschaltet werden müsse.
Betrüger verlangen Zollgebühren oder VersandfreigabeDas niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) warnt jetzt aus aktuellem Anlass vor einer Phishing-Masche, mit der Betrüger seit einigen Wochen ihr Unwesen treiben. In Mails, welche täuschend echt aussehen, aber auch in per SMS übermittelten Textnachrichten behaupten die Kriminellen beispielsweise, dass für ein zuzustellendes Paket Zollgebühren entrichtet werden müssten. Zuweilen wird man auch aufgefordert, den anstehenden Versand einer Bestellung zu bestätigen. Absender sind angeblich bekannte Zustelldienste oder Logistikunternehmen, also etwa DHL, Hermes und UPS sowie Deutsche Post und DPD. Das Design der E-Mails ist dabei in aller Regel kaum von jenem der jeweiligen Firmen zu unterscheiden; man muss schon sehr genau hinsehen, um die Fälschung zu erkennen. Das gilt auch für viele der enthaltenen Links, auf welche man klicken soll, um Zoll zu zahlen oder den Versand zu veranlassen.
Zwei typische Phishing-SMS
Quelle:
LKA Niedersachsen Ziel ist Abgreifen von Adressen und KreditkartendatenWer auf den Trick hereinfällt, landet natürlich nicht auf den Seiten des angeblichen Absenders, sondern auf einer Phishing-Webseite. Dort soll man dann seine Adressdaten sowie Kreditkartendaten oder die Zugangsinformationen zum Onlinebanking eingeben. Das LKA Niedersachsen zeigt im aktuellen
Beitrag auf seinem Präventionsportal ein ausführliches Beispiel im Design von DHL und nennt etliche URLs, die in den vergangenen Wochen für diese Art des Phishings genutzt wurden. Der reine Aufruf dieser Links verursacht aller Voraussicht nach zwar noch keinen Schaden. Allerdings sei nicht grundsätzlich auszuschließen, dass bereits dadurch Schadsoftware auf das Gerät gelange, schreibt das Landeskriminalamt. Wer Daten eingegeben hat, sollte umgehend seine Bank informieren, die betreffende Kreditkarte sperren lassen und anschließend Anzeige bei der Polizei erstatten.