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Passwort-Manager, „iPhone Mirroring“ und vieles mehr: Welche Drittanbieter-Apps Apple „sherlockt“

iOS 18, macOS Sequoia und die anderen Major Releases der Betriebssysteme Apples gehen mit einer Fülle an neuen Funktionen einher. Wer die WWDC-Keynote aufmerksam verfolgte, dürfte aber möglicherweise nicht immer ob der Originalität der Neuerungen überrascht gewesen sein: In manchen Fällen stellen die Features nicht gerade eine Weltneuheit dar, sondern erinnern an die Funktionen beliebter Drittanbieter-Anwendungen. Für die Entwickler jener Apps ist das bedauerlich, weil das natürlich zulasten der Attraktivität ihrer Angebote geht. Das Vorgehen Apples ist nicht neu und weist sogar einen eigenen Namen auf: „Sherlocking“. Die Herkunft des Ausdrucks: Apples Mac-Suche „Sherlock“ im Jahr 2002 hatte viele Features erhalten, welche stark an die Software Watson angelehnt waren – Watson wurde also „gesherlockt“. Auch dieses Jahr sind einige Apps von diesem Phänomen betroffen.


Passwort-Manager wird hinfällig, macOS 15 sorgt für optimale Anordnung von Fenstern
Apple stellt für die neuen Systeme eine gesonderte Passwörter-App zur Verfügung, welche unter anderem Codes, Passkeys und WLAN-Kennwörter vereint. Sie steht künftig auf dem Mac, iPhone, iPad, der Vision Pro und sogar unter Windows bereit. Für Anbieter von Passwort-Managern wie 1Passwort ist das wohl keine gute Nachricht, wenngleich die Dienste oftmals weitere Funktionen anbieten.

macOS Sequoia ordnet Fenster optimal an, wenn diese in eine Ecke des Schreibtisches gezogen werden. Das mag auf Windows- und Linux-Nutzer nicht gerade außergewöhnlich wirken, bislang mussten sich Mac-Anwender jedoch für diesen Kniff Drittanbieter-Tools wie Magnet bedienen.

Apples leistungsstarker Taschenrechner erkennt nun Handschrift
Apples neue Version des Taschenrechner stellt ein massives Upgrade dar, immerhin kann die App sogar mit Variablen umgehen und Funktionen in Graphen überführen. Berechnungen lassen sich handschriftlich durchführen, was intuitiv, aber nicht gerade neuartig ist: MyScript Calculator ist dazu ebenfalls in der Lage, andere Features des Taschenrechners erinnern zudem an Soulver 3.

Zu den bemerkenswertesten Neuerungen von macOS 15 zählt zweifelsfrei „iPhone Mirroring“. Anwender sind in der Lage, über den Mac auf ihr iPhone zuzugreifen, Benachrichtigungen zu empfangen und Daten per Drag-and-drop zu übertragen. Die App Bezel kann da nicht ganz mithalten, zumal das iPhone per Kabel verbunden werden muss. Immerhin spiegelt sie auch Inhalte des iPads und Apple TV.

Anrufe aufzeichnen, Texte umformulieren
iOS 18 erlaubt es, Anrufe aufzunehmen und das Gespräch zu transkribieren. Bislang ist das nur mit gesonderten Apps wie TapeACall oder lediglich über Umwege möglich. Newji, das Emojis nach Belieben generiert, wurde ebenfalls „gesherlocked“: Apples Antwort darauf sind die „Genmojis“.

Wanderer kommen mit der aktualisierten Karten-App auf ihre Kosten, wenn sie US-Nationalparks durchqueren. Routenvorschläge und ähnliche Funktionen stellt jedoch auch die App AllTrails bereit. Apple kündigte zudem an, dass iOS 18 Texte zusammenfassen und diese auf korrekte Grammatik hin überprüfen kann. Apple Intelligence geht noch weiter und formuliert Texte auf Wunsch um. Die Ähnlichkeiten mit den Funktionen von Grammarly sind da kaum zu übersehen. Auch Gentler Streak für watchOS ist von Sherlocking betroffen: Die App wurde gerade erst von Apple ausgezeichnet, nun finden sich einige der Fitness-Tracker-Features in watchOS 11.

Kommentare

Embrace12.06.24 16:04
Funktioniert iPhone Mirroring nur im eigenen Netzwerk oder auch, wenn das iPhone nur per Mobilfunk mit dem Internet verbunden ist?
+3
Frank23412.06.24 16:49
Ich würde gerne das iPhone vom meiner Mutter steuern. Sie hat oft Probleme mit der Bedienung. Wenn das gehen würde, wäre das ein Segen für uns beide
+6
CaliforniaSun
CaliforniaSun12.06.24 16:50
Wahrscheinlich nur im WLAN. Vielleicht ja dann nächstes Jahr im Mobilfunk. Evtl. sind es aber auch Sicherheitsbedenken das nicht über Mobilfunk anzubieten.
+1
Embrace12.06.24 17:05
Frank234
Ich würde gerne das iPhone vom meiner Mutter steuern. Sie hat oft Probleme mit der Bedienung. Wenn das gehen würde, wäre das ein Segen für uns beide

Vermutlich nur, wenn du es unter deinem Apple Account hast. Aber eigentlich erwarte ich, dass das Steuern bei Screen Sharing nicht nur beim iPad funktioniert, sondern auch beim iPhone.
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net_zwerg
net_zwerg12.06.24 17:11
Die Herkunft des Ausdrucks: Apples Mac-Suche „Sherlock“ im Jahr 2002 hatte viele Features erhalten, welche stark an die Software Watson angelehnt waren – Watson wurde also „gesherlockt“
Insider wissen, woher dieser Ausdruck "wirklich" stammt
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Nebula
Nebula12.06.24 17:11
Ist es bei Continuity nicht generell so, das Bluetooth uns WLAN aktiviert sein müssen, man aber nicht um selben WLAN sein muss? Derselbe Apple Account wird Pflicht sein, somit scheidet die Fernsteuerung „fremder“ Geräte wohl aus.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+5
Nebula
Nebula12.06.24 17:27
Bin echt gespannt, wie gut das Fenstermanagment umgesetzt ist. Ich denke aber, Apple wird viel Luft nach oben lassen, sodass Tools wie Moom und Rectangle ihre Daseinsberechtigung behalten. Ich hoffe, dass ich ohne Tool auskommen werde und mehr Platz in der Menüleiste erhalte. Da könnte Apple auch mal Tools wie Bartender sherlocken.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
Frost12.06.24 19:26
Frank234
Ich würde gerne das iPhone vom meiner Mutter steuern.

Also fuer das iPad hatte Apple dies ja gezeigt gehabt, ob sie so eine Remote Hilfe Funktion auch fuer das iPhone bringen, dazu haben sie nichts gezeigt.
Ich vermute eher nein da Apple wohl davon ausgeht das iPhone ist einfacher zu verstehen als ein iPad.
-2
rkb0rg
rkb0rg12.06.24 19:45
Frost
Frank234
Ich würde gerne das iPhone vom meiner Mutter steuern.

Also fuer das iPad hatte Apple dies ja gezeigt gehabt, ob sie so eine Remote Hilfe Funktion auch fuer das iPhone bringen, dazu haben sie nichts gezeigt.
Ich vermute eher nein da Apple wohl davon ausgeht das iPhone ist einfacher zu verstehen als ein iPad.
Geht es hier nicht um zwei unterschiedliche Features? Das eine ist iPhone Mirror, das eigene iPhone auf den Mac spiegeln, während dessen ist das iPhone gesperrt. Das andere ist die Hilfe-Funktion auf dem iPad, ähnlich TeamViewer oder RealVNC. Dabei bleibt das iPad an und der Andere kann zusehen was Remote gemacht wird. Oder kann man sich auch vom Mac aus auf das iPad eines Anderen zuschalten.
+6
dan@mac
dan@mac12.06.24 21:29
Den Password-Manager gibt es dann nur unter macOS? Und unter iOS weiterhin über die Einstellungen?
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Siganomas
Siganomas12.06.24 21:40
dan@mac
Den Password-Manager gibt es dann nur unter macOS? Und unter iOS weiterhin über die Einstellungen?
Apple stellt für die neuen Systeme eine gesonderte Passwörter-App zur Verfügung, welche unter anderem Codes, Passkeys und WLAN-Kennwörter vereint. Sie steht künftig auf dem Mac, iPhone, iPad, der Vision Pro und sogar unter Windows bereit.
Ich werde mich diesem verbrecherischen Missbrauch nicht beugen.
+5
Azzrael12.06.24 21:42
rkb0rg
Frost
Frank234
Ich würde gerne das iPhone vom meiner Mutter steuern.

Also fuer das iPad hatte Apple dies ja gezeigt gehabt, ob sie so eine Remote Hilfe Funktion auch fuer das iPhone bringen, dazu haben sie nichts gezeigt.
Ich vermute eher nein da Apple wohl davon ausgeht das iPhone ist einfacher zu verstehen als ein iPad.
Geht es hier nicht um zwei unterschiedliche Features? Das eine ist iPhone Mirror, das eigene iPhone auf den Mac spiegeln, während dessen ist das iPhone gesperrt. Das andere ist die Hilfe-Funktion auf dem iPad, ähnlich TeamViewer oder RealVNC. Dabei bleibt das iPad an und der Andere kann zusehen was Remote gemacht wird. Oder kann man sich auch vom Mac aus auf das iPad eines Anderen zuschalten.

Hmm, das reine "anschauen" zur Unterstützung geht bereits jetzt mittels Facetime. Einfach einen Facetime-Anruf durchführen und den User bitten, den Bildschirm zu teilen. Das klappt sowohl mit iPhone als auch iPad. Ich supporte knapp 150 iPhone/iPads und nutze die Vorgehensweise regelmäßig, da es ab und an kurios ist, alleine über Schilderungen am Telefon herauszuhören, wo der User sich gerade an seinem Gerät rumtreibt und wie die Fehlermeldung denn genau aussieht.
Wenn ich die Keynote richtig verstanden habe, wird dieser Weg nun erweitert, so dass bei einem Facetime-Anruf bzw. dem Bildschirm-teilen darüber auch die Steuerung angefragt werden kann - was natürlich eine feine Sache wäre (bislang schau ich einfach zu und erläutere, wo der User tippen muss um weiterzukommen ...).
+8
yogimo13.06.24 02:48
Ich werde sicherlich bei 1Password bleiben, und wenn eher auf Proton Pass umstellen, als auch noch diese Daten dem Apple Universum anzuvertrauen. Ich habe zwar nicht vor aus Microsoft oder Linux umzusteigen, aber schön wenn man die Option behält. Ja, man hat immer die Option, aber man will eine halt haben, die nicht viel Aufwand mit sich bringt.
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Zacks
Zacks13.06.24 07:01
➞Frank234
Das Thema ältere und unterstützungsbedürftige Menschen find ich bei iOS eh absolut mit am schlechtesten gelöst. Für eine Firma die immer wieder auf inklusiv tut gar erbärmlich.

Alleine die Tatsache das es keine vernünftige Möglichkeit gibt, ich sag mal ganz platt; Senioren-Accounts zu erstellen die einem ermöglichen bestimmte Funktionen komplett abzustellen (Nein Bildschirmzeit ist keine Lösung und auch nicht gut umgesetzt) und wie du schon sagtest aus der Ferne zu unterstützen finde angesichts dessen was Apple in den letzten Jahren als „Features“ für neue iOS Versionen vorgestellt hat echt traurig.

Bei Leuten abseits der Familie hat das dann meist so geendet das ich oft auf Droid mit Custom Firmware gesetzt habe oder den Leuten ein gutes, gebrauchtes Feature-Phone oder Nokia organisiert habe.
Ware wa messiah nari!
-2
Nebula
Nebula13.06.24 07:06
yogimo
Ich werde sicherlich bei 1Password bleiben, und wenn eher auf Proton Pass umstellen, als auch noch diese Daten dem Apple Universum anzuvertrauen. Ich habe zwar nicht vor aus Microsoft oder Linux umzusteigen, aber schön wenn man die Option behält. Ja, man hat immer die Option, aber man will eine halt haben, die nicht viel Aufwand mit sich bringt.
Deine Daten sind da ja nicht gefangen, du kannst sie jederzeit exportieren und viel alternative Passwort-Manager verstehen das Exportformat von Apple.

Zacks
Alleine die Tatsache das es keine vernünftige Möglichkeit gibt, ich sag mal ganz platt; Senioren-Accounts zu erstellen die einem ermöglichen bestimmte Funktionen komplett abzustellen.

Ja, so ein Senioren-Account wäre sicher gut, aktuell könntest du einen Kinder-Account für sowas nutzen, oder eben Konfigurations-Profile.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3
Garak
Garak13.06.24 08:49
Ehe 1Passwort durch Apples Anwendung für meine Use Cases ersetzt werden kann, werden wahrscheinlich noch Äonen vergehen, wenn es sich wie bei etlichen ge-sherlockten verhalten sollte

Ich hatte letztes Jahr aufgrund der neuen Features von Apple Erinnerungen meine Aufgabenverwaltung von OmniFocus testweise migriert. Nach nur zwei Wochen schmiss ich Apples Erinnerung (bildlich gesprochen) weg. Wesentliche Features in OmniFocus waren halt zu wichtig und es gab bzw. gibt kein Pendant dazu bei Apple. Genannt sei hier u.a. das unscheinbare Feature "Zurückstellen bis" (= aus dem Auge, aber nicht aus dem Sinn), welches den Umgang meiner mehrere hundert Aufgaben große Sammlung (incl. wiederkehrender Dinge, insbesondere Abo Kündigungsfristen u.V.) erheblich erleichtet.
+1
Sascha77
Sascha7713.06.24 09:30
Zacks
➞Frank234
Das Thema ältere und unterstützungsbedürftige Menschen find ich bei iOS eh absolut mit am schlechtesten gelöst. Für eine Firma die immer wieder auf inklusiv tut gar erbärmlich.

Alleine die Tatsache das es keine vernünftige Möglichkeit gibt, ich sag mal ganz platt; Senioren-Accounts zu erstellen die einem ermöglichen bestimmte Funktionen komplett abzustellen …
„Unterstützender Zugriff“ ist keine Option? Das geht stark in Richtung Seniorenhandy.
+5
Califa13.06.24 09:41
Ich bin irgendwann von 1Password zu Bitwarden gewechselt, da ich keine Lust auf Abogebühren hatte, auch wenn 1Password netter ins System integriert und schneller ist. Jetzt kommt dann wohl der Wechsel von Bitwarden zu Apple.
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