Passwortmanager im Test: 1Password, LastPass, iCloud Schlüsselbund und SafeInCloud
iCloud-SchlüsselbundApples Lösung zur Online-Speicherung und -Synchronisation von Logindaten und Passwörtern ist fester Bestandteil von iCloud und entsprechend nahtlos in OS X und iOS integriert. Der Kennwortmanager bietet das Sichern und Synchronisieren von Safari-Benutzernamen sowie -Kennwörtern (andere Browser unterstützen Apples Schlüsselbund bisher nicht), Kreditkarten-Informationen und WLAN-Anmeldedaten.
Zudem synchronisiert iCloud Schlüsselbund auf dem Mac alle gespeicherten Accounts aus den Bereichen Mail, Kontakte, Kalender und Nachrichten; auch weitere in den Systemeinstellungen aufgelistete Internetaccounts wie Facebook, Twitter und LinkedIn gleicht der iCloud-Schlüsselbund mit anderen Macs ab.
OS X speichert alle iCloud Schlüsselbund-Informationen in der Schlüsselbundverwaltung (Dienstprogramme > Schlüsselbundverwaltung > iCloud). Dort kann der Nutzer den gesamten Schlüsselbund-Datenbestand nicht nur verwalten und bearbeiten (zum Beispiel ein neues Passwort generieren), auch weitere Accounts und allgemeine Notizen lassen sich manuell hinzufügen. Jeder einzelne Eintrag kann zudem mit Kommentaren ergänzt werden.
Die Aktivierung und Einrichtung des Schlüsselbunds ist Apple-typisch einfach und benutzerfreundlich. Auf dem Mac muss der User nur ein Häkchen unter „Systemeinstellungen > iCloud > Schlüsselbund“ setzen, schon ist Apples Passwort-Tool aktiv. Apple setzt übrigens auf eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung.
Als zweite Schutzmaßnahme neben dem iCloud-Passwort legt der Nutzer zudem einen Sicherheitscode fest, der bei allen zukünftigen Aktivierungen des Schlüsselbunds auf anderen Geräten abgefragt wird.
Wenn der Code mal nicht zur Hand sein sollte, kann der Passwortdienst auf einem neuen Mac, iPhone oder iPad über ein anderes Apple-Gerät autorisiert werden, auf dem iCloud-Schlüsselbund bereits eingerichtet ist.
Aber Achtung: Wer den Sicherheitscode vergisst und weder weitere Macs noch iDevices zur Verfügung hat, kommt nicht mehr an seine Schlüsselbund-Datenbank ran. Nur das iCloud-Passwort reicht nicht.
Damit Safari den iCloud Schlüsselbund nutzen kann, muss zudem die Option „Benutzernamen und Passwörter automatisch ausfüllen“ angekreuzt sein (Safari > Einstellungen > Passwörter). Anschließend fragt der Browser nach der Eingabe von Logindaten auf Webseiten stets, ob die Informationen in iCloud gespeichert werden sollen. Die bereits gesicherten Logins (Seite, Nutzername und Passwort) listet Safari in den Einstellungen unter „Passwörter“ auf.
Sind für eine Webseite noch keine Login-Informationen vorhanden, schlägt der Schlüsselbund während der Erstanmeldung automatisch ein Passwort vor; anders als bei anderen Passwortmanagern kann der Nutzer das vorgeschlagene Passwort allerdings nicht ändern, um sich beispielsweise für eine komplexere Variante zu entscheiden.
Mac-Nutzer haben die Ausweichmöglichkeit, über die Schlüsselbundverwaltung (Dienstprogramme > Schlüsselbundverwaltung > Ablage > Neues Passwort) andere Kennwörter zu generieren und während der Erstanmeldung per Copy-and-Paste in Safari einzufügen und anschließend alles über den iCloud Schlüsselbund zu speichern. Dieser Umweg ist allerdings zugegebenermaßen nicht besonders komfortabel. Außerdem gibt es dazu kein Äquivalent auf iPhone, iPad und iPod touch.
Ähnlich wie auf dem Mac lässt sich Apples Schlüsselbund auch auf iPhone, iPad und iPod touch über „Einstellungen > iCloud > Schlüsselbund“ einrichten. Danach sollten Nutzer noch kontrollieren, ob in den Safari-Einstellungen unter „Passwörter & Autom. ausfüllen“ die Optionen „Namen und Passwörter“ und, falls gewünscht, „Kreditkarten“ aktiviert sind.
Anschließend fragt Safari Mobile bei leeren Login-Feldern auf Webseiten stets nach, ob die benötigten Informationen automatisch ausgefüllt werden sollen – so sie denn bereits in iCloud gespeichert sind. Alle in iCloud gespeicherten Webseiten-Logins zeigt Safari Mobile in den Einstellungen (Passwörter & Autom. ausfüllen > Gesicherte Passwörter). Auch die in iCloud hinterlegten Kreditkarten-Informationen sind dort zu sehen.
Da es für iOS allerdings kein Äquivalent zu der vom Mac bekannten Schlüsselbundverwaltung gibt, müssen sich iPhone- und iPad-Nutzer mit einer Auflistung der Webseiten- und Kreditkartendaten begnügen. Die anderen in iCloud Schlüsselbund gespeicherten Daten bleiben auf iDevices für den User unsichtbar.
Apples
Passwort-Speicher ist ein kostenloser Bestandteil von iCloud und benötigt mindestens OS X Mavericks (10.9) beziehungsweise iOS 7. Andere Plattformen unterstützt der Dienst nicht.
Fazit: iCloud Schlüsselbund ist Apple-typisch komfortabel, nahtlos in iCloud integriert und funktioniert einwandfrei – solange der Nutzer ein Apple-Gerät verwendet. Die Drittanbieter-Konkurrenz bietet allerdings mehr Funktionen und unterstützt auch Apple-fremde Systeme.