1PasswordDas kanadische Softwareunternehmen AgileBits hat mit 1Password einen der etabliertesten und beliebtesten Kennwort-Manager im Produkt-Portfolio. Zunächst gilt es für den Nutzer zu entscheiden, woher er sich die Mac-App von 1Password besorgt. Der Hersteller bietet die Anwendung sowohl auf der eigenen Webseite als auch im Mac App Store an. Der Funktionsumfang beider Apps ist fast identisch; der einzige Unterschied ist die zusätzliche iCloud-Funktionalität der Mac App Store-Version. Die Variante von der Herstellerseite beherrscht Cloud-Sync ausschließlich via Dropbox.
Wer 1Password also auf jeden Fall mit iCloud geräteübergreifend abgleichen möchte, muss sich die Anwendung aus dem Mac App Store besorgen. Zusätzlich zum Datenabgleich via Cloud-Dienst bietet 1Password WLAN-Sync zwischen Macs und iDevices, sodass Passwort-Datensätze ausschließlich im lokalen Netz übertragen werden und gar nicht erst ins Internet gelangen.
Die schon seit etlichen Jahren für den Mac erhältliche Anwendung wirkt auch in der aktuellsten Version ausgesprochen stabil und ausgereift, ist aber gleichzeitig ebenso State-of-the-Art, was Design und Technologie angeht.
Startet der Nutzer 1Password zum ersten Mal, geht es daran, entweder eine neue Datenbank mit 256-Bit AES-Verschlüsselung zu erstellen oder eine frühere zu importieren. Auch die Passwortdatenbanken älterer Versionen funktionieren noch mit der aktuellen Anwendung – vorausgesetzt, der Nutzer erinnert sich noch an sein Masterpasswort von damals. Zudem lassen sich Datensätze von LastPass und SplashID importieren, außerdem jeder kommaseparierte Standardtext im CSV-Format.
Der Aufbau der Mac-App hat sich in den letzten Jahren kaum verändert und ist nach wie vor aufgeräumt und übersichtlich. Wenn Nutzer vor einigen Jahren schon einmal 1Password einsetzten, finden sich sich auch in der aktuellen Version 5 sofort zurecht. Die linke Spalte zeigt verschiedene Kategorien wie Login, Kreditkarten und sichere Notizen, dazu vom Nutzer erstellte Ordner.
Die Sicherheitsprüfung links unten stellt potenzielle Schwachstellen vorhandener Passwörter dar, etwa doppelte oder zu einfache Passwörter; außerdem warnt die App davor, welche Passwörter seit mehreren Jahren nicht geändert wurden.
In der Mitte sind alle Objekte alphabetisch aufgelistet, die zu der in der linken Spalte ausgewählten Kategorie gehören. Rechts schließlich befinden sich die detaillierten Informationen zum jeweils ausgewählten Eintrag, die sich einzeln bearbeiten lassen. Auch das Hinzufügen von Notizen und Dateien wie Bilder oder PDFs ist kein Problem.
Genau wie LastPass bietet auch 1Password auf dem Mac eine Erweiterung für die Menüleiste, über die der Nutzer schnell und einfach einzelne Logins aufrufen kann.
Der Passwortmanager von AgileBits bietet Browser-Extensions für Safari, Google Chrome, Firefox und Opera. Die Extension erkennt automatisch, ob ein Login-Datensatz einer Webseite bereits in 1Password gespeichert ist und fügt die Daten auf Wunsch automatisch auf der jeweiligen Webseite ein. Registriert sich ein User erstmals, schlägt 1Password ein geeignetes Passwort vor und speichert die Anmeldedaten anschließend.
Obwohl die Mac-Variante insgesamt einen ausgezeichneten Eindruck macht, muss dennoch ein Nachteil gegenüber vielen Konkurrenten angesprochen werden: der Preis. Mit 49,99 Euro ist 1Password einer der teureren Passwortmanager auf dem Markt. Dafür bekommt der Nutzer allerdings auch ein mächtiges Tool, das mit vielen Funktionen und einem reibungslosen Arbeitsablauf glänzt.
Die mobile Variante von 1Password ermöglicht, ebenso wie die Desktopvariante, das Erstellen und Bearbeiten der lokal oder in den Cloud-Diensten Dropbox beziehungsweise iCloud gespeicherten 1Password-Datensätze. Als Extra hat die Mobil-Version einen eigenen Browser integriert, der das Einfügen von Passwörtern auf Webseiten noch einfacher machen soll.
Da 1Password für iPhone und iPad aber ohnehin das mit iOS 8 eingeführte Extensions-Menü unterstützt und dadurch die Passworteingabe auch via Safari Mobile recht komfortabel geworden ist, spielt der hauseigene Browser keine so große Rolle mehr wie zuvor. Praktischerweise unterstützt 1Password Apples Fingerabdruck-Scanner Touch ID, ebenso steht dem User eine Erweiterung für die Apple Watch zur Verfügung.
Die kostenpflichtige Pro-Version von 1Password für iOS bietet außer den Basisfunktionen noch mehrere und/oder geteilte Tresore (einzelne 1Password-Datenbanken), mehr Kategorien wie beispielsweise Führerschein und die Möglichkeit, Daten in Ordnern zu organisieren sowie mit beliebigen Tags zu versehen. 1Password Pro für iOS kostet 9,99 Euro.
Für Nutzer, die ihre 1Password-Daten hauptsächlich mit der Desktop-App organisieren und die mobile Variante praktisch nur für das Einfügen von Logins verwenden, reicht die kostenlose Basisversion von 1Password für iOS aber vollkommen aus.
1Password 5 für Mac benötigt mindestens OS X Yosemite (10.10) und kostet 49,99 Euro. Auch ältere Versionen für OS X Mavericks, Mountain Lion und sogar Lion sind nach wie vor auf der Herstellerseite erhältlich.
1Password für iDevices setzt iOS 8 voraus und kann kostenlos aus dem App Store geladen werden. Die Pro-Variante kostet 9,99 Euro. Zu den weiteren unterstützten Plattformen zählen Windows und Android.
Fazit: Die Rundum-Sorglos-Lösung 1Password ist auf Macs und iDevices nach wie vor das Maß aller Dinge, was gute Passwortmanager angeht. Einzig der vergleichsweise hohe Preis der Mac-Version trübt das ansonsten hervorragende Gesamtbild etwas.