Patent: Neuartige iPhone-Displays lassen sich besser mit nassen Fingern bedienen
Das iPhone im Regen zu verwenden, gleicht oft einem Glücksspiel, weil der Touchscreen die feuchten Finger nicht mehr vernünftig erkennt. Apple arbeitet offensichtlich daran, diesen Umstand zu ändern.
Zwei Patente beschäftigen sich mit der besseren Fingererkennung – auch um die Verarbeitungszeit der Touchbefehle und den Stromverbrauch zu senken.
Kapazitive Technik an ihren GrenzenKapazitive Touchdisplays erkennen die Eingaben per Finger oder Stift über die Veränderungen am Stromfluss. Die Berührung modifiziert die elektrischen Felder und das Gerät interpretiert diese Veränderungen, um die Position der Eingabe zu ermitteln. Wasser, Schweiß und andere Flüssigkeiten stören die Felder ebenfalls, sodass Fehlinterpretationen auftreten können. Apple schlägt in den beiden Patentanmeldungen daher vor, Filter vorzuschalten, die erkennen sollen, ob die Berührung beabsichtigt war.
Bessere Erkennung plus bessere AuswertungDie Filter sollen in Aktion treten, bevor das Gerät eine "rechenintensive Touch-Verarbeitung" startet, um Interpretationszeit und Stromverbrauch zu reduzieren. Als positiver Nebeneffekt erkennt das Touchdisplay dann auch Bedienungen mit feuchten Fingern. Gelingen soll das über zwei Stufen: Zum einen durch eine bessere Erfassung über ein Netz von Touch-Knoten; Algorithmen untersuchen im zweiten Schritt die Daten auf ihre Plausibilität. Das System könnte bei Regen etwa viele zeitgleiche Berührungen feststellen, die sich der Kontrolle des Benutzers entziehen und anschließend ein Weiterreichen an die Touch-Verarbeitung unterbinden. Weiterhin erkennt man darüber, wie groß der berührte Bereich war und bestimmte Bewegungsfolgen. Das System kann auch bestimmen, ob das Wischen oder der Tap unabsichtlich war, etwa im Fall eines bandagierten Handgelenks.
Apples Patentschriften erklären das Erkennungssystem für Toucheingaben Intensive Forschungen in der Displaytechnik Immer wieder tauchen Apple-Patente auf, die sich mit Display- und Touch-Verbesserungen beschäftigen. Zuletzt gelangten Patente für Rundum-Displays und touch-empfindliche Gehäuse an die Öffentlichkeit. Zuvor waren faltbare Bildschirme und entsprechend flexible Geräte ein großes Thema. Die Konzepte dazu sollen jedoch nicht vor 2020/2021 fertiggestellt sein. Apple bringt auf der anderen Seite auch häufig Patente heraus, die nie in ein markfähiges Gerät münden.