Performance-Duell: A16 aus dem iPhone 14 vs. neuer Qualcomm Snapdragon 8
Jedes Jahr stellt Apple eine neue Chip-Generation für iPhones vor, seit dem Jahr 2010 führt Apple die Prozessoren auch unter einer eigenen Markenbezeichnung. Was mit dem A4 (iPad, iPhone 4) seinen Anfang genommen hatte, ist inzwischen beim A16 angelangt. Allerdings gibt es bei der aktuellen Modellreihe die Besonderheit, dass Apple nur den Pro-Modellen die jeweils aktuellen Chips spendiert, wohingegen das iPhone 14 sowie das iPhone 14 Plus mit dem A15 des Vorjahres auskommen müssen. Im Android-Lager ist hingegen Qualcomm der wichtigste Chip-Anbieter, viele Smartphones sind mit den Snapdragon-Systemchips versehen. In dieser Woche präsentierte Qualcomm die neue Generation, namentlich den im 4-nm-Verfahren von TSMC gefertigten Snapdragon 8 Gen 2.
Snapdragon 8 Gen 2: Vergleich mit dem A16 und A15Qualcomm verspricht, Flaggschiff-Smartphones zu revolutionieren und bahnbrechende Performance zu bieten. Bis zur Auslieferung entsprechender Geräte vergehen zwar noch Monate, Leistungsdaten sind allerdings jetzt schon bekannt. In der Pressemitteilung ist die Rede von 35 Prozent mehr CPU- und 25 Prozent mehr GPU-Power, gleichzeitig
kursieren erste Benchmarktests. Besonders interessant ist, wie sich diese im Vergleich zum A16 bzw. A15 verhalten und ob Qualcomm den Apple-Prozessoren gefährlich wird. Die knappe Antwort: Apple bleibt an der Spitze. Geekbench liefert folgende Vergleichswerte.
| Snapdragon 8 | A16 (2022) | A15 (2021) |
Single Core | 1483 | 1874 | 1709 |
Multi Core | 4709 | 5372 | 4650 |
Schema zum Snapdragon 8 Gen 2 Multi Core auf Augenhöhe mit A15Die Performance pro Kern entspricht somit ungefähr einem A13-Chip des Jahres 2019, eingesetzt in Geräten ab dem iPhone 11. Alle Kerne vereint übertreffen knapp den A15, können sich aber nicht mit dem
A16 messen. Zu erwähnen ist außerdem, dass der A16 seit September auf dem Markt ist, der Snapdragon 8 Gen 2 aber noch etwas auf sich warten lässt. Auf dem Apple-Event im September hatte Marketingchef Greg Joswiak erst betont, Apple habe mehrere Jahre Vorsprung vor der Konkurrenz. Die neuerlichen Werte zeigen, dass die Aussage nicht aus der Luft gegriffen ist.
Der Computermarkt ruftNoch ein anderer Aspekt sollte aber nicht vernachlässigt werden: Qualcomm-Chips sind längst in der Leistungsklasse angekommen, die den Einsatz in normalen Computern rechtfertigen würden. Blickt man auf Microsofts Bestrebungen, die Entwicklung von Windows für ARM zu forcieren, so blüht Herstellern wie Intel oder AMD einiges an Gegenwind. Selbst wenn die Performance noch nicht auf Augenhöhe mit den schnellsten X86-Chips ist, hinsichtlich Effizienz sind die verfügbaren Angebote weit überlegen.