Performance-Tests sehen iPhone Xs weit vor iPhone X
Das neue iPhone Xs mit A12-Bionic-Chip ist annähernd so schnell, wie Apple in seiner Präsentation behauptet hat. So
lautet das Ergebnis unabhängiger Tests der Fachzeitschrift Macworld. Auch die Laufzeiten der Akkus haben sich verbessert, vor allem im Vergleich zum iPhone 7 Plus.
Die schnellsten Smartphones auf dem PrüfstandObwohl die Testergebnisse nicht 1-zu-1 vergleichbar seien, mache der neue Prozessor die Xs-Modelle zu den schnellsten Handys, die je hergestellt wurden. So startet der Testbericht der Mac-Experten, die jeden Durchgang mehrfach laufen ließen und den Telefonen dazwischen Zeit zum Abkühlen gaben. Man habe die Geräte im Flugmodus und mit möglichst wenigen installierten Apps geprüft, um Inkonsistenzen zu vermeiden und möglichst hohe Ergebnisse zu erzielen.
Reife Leistung in GeekbenchDie iPhones Xs und Xs Max absolvierten den Single-Thread-Test der CPU ungefähr gleich schnell und etwa 13 Prozent schneller als der Vorgänger. Damit liegt das Ergebnis nahe an den von Apple behaupteten 15 Prozent. Die Multicore-Performance sei nur sehr leicht angestiegen, so der Bericht. Die Grafikeinheit hingegen hatte satte Zuwächse zu verzeichnen: Im mathematisch-orientierten GPU-Test waren die neuen Modelle 40 Prozent schneller als das iPhone X. Apple hatte 50 Prozent Zuwachs angegeben.
In Geekbench 4 zeigt der A12 Bionic seine Leistung. Quelle: Macworld AnTuTu v7: Wackliger Test ermittelt konkrete ZuwächseIm AnTuTu-Benchmark, einem Test aus der Android-Welt, mit dem die Tester einige Probleme in Sachen Stabilität und Konsistenz hatten, schlugen sich die neuen Modelle ebenfalls gut. Besonders sprunghaft stieg dort der Wert der GPU-Leistung an: Zwischen 28 und 40 Prozent Zuwachs verzeichnete der Test. Der Prozessor im Xs war 11 Prozent schneller als der im iPhone X, der des Xs Max sogar 18 Prozent.
Überraschung beim 3DMark-BenchmarkIm 3DMark-Test "Sling Shot" rendert das iPhone eine komplexe 3D-Szene aus einem Spiel. "Sling Shot Extreme" verwendet dabei die Metal API und eine Auflösung von 2560x1440 Punkten, die dann auf die Ausgabeauflösung des Endgerätes skaliert wird. Die "Unlimited"-Version dieses Tests rendert die Szene off-screen, um Skalen- und Synchronisationseffekte zu vermeiden. Das Ergebnis beider Tests überrascht: Die beiden Novizen sind fast gleichauf mit dem iPhone X. Die Macworld-Redakteure schließen daraus, dass die vielen Grafikbestandteile ("art assets") über Speicherbandbreite und Cache-Performance die Geschwindigkeit drosseln. Bei einer Open-GL-Szene mit niedrigerer Auflösung, die weniger Ansprüche an die Bandbreite des Speichers stellt, schnitten die neuen Modelle 18 Prozent schneller ab.
Akku-LaufzeitIm Labor ließen die Tester die iPhones rechenintensive Tätigkeiten ausführen und schauten dabei auf die Akku-Laufzeit. In ihrem "Worst-Case-Szenario" hielt das iPhone Xs trotz drei Prozent weniger Batteriekapazität (2658 mAh zu 2716 mAh) sieben Minuten länger. Der Akku des Max-Modell (3174 mAh) machte erst 50 Minuten später schlapp. Der Bericht bestätigt, dass die Angaben Apples demnach durchaus realistisch sein könnten. Die Tester zeigen sich beeindruckt von der Entwicklung seit dem iPhone 7 Plus, das seinerzeit den größten Akku (2900 mAh) besaß. Das iPhone Xs Max zeige 36 Prozent mehr Akkulaufzeit bei einer nur 10 Prozent stärkeren Batterie und einem viel größeren Display.