Phil Schiller: „Apple muss Risiken eingehen!"
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Auf der WWDC hielt er dieses Jahr zwar keine Präsentation – dafür sprach Apples Marketing-Chef Phil Schiller aber jetzt mit John Gruber (Daring Fireball) in dessen Podcast The Talk Show ausführlich
über die Entwicklermesse, watchOS 2 und Apple Music. Auf die ungewöhnlich lange Keynote angesprochen (fast zweieinhalb Stunden) entgegnete Schiller, Apple habe sogar vieles weggelassen, um noch in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen zu bleiben. Als jemand aus dem Publikum darauf hin „Apple TV“ rief, lächelte Schiller und verwies darauf, eigentlich Demos zu einigen neuen Features von iOS 9 gemeint zu haben.
Den Start des Entwickler-SDKs für die Apple Watch und die dadurch ab Herbst erhältlichen nativen Apps für die Apple Watch verglich Schiller mit dem ersten iPhone – auch für Apples Smartphone habe es ein Jahr lang eine Kompromisslösung gegeben, sogenannte Web Apps. Auf Apple Music angesprochen betonte der Marketing-Chef, dass er nach wie vor Alben kaufe, die er wirklich mag.
Trotz des neuen Streaming-Angebots sei es immer noch sinnvoll, Musik zu kaufen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs verteidigte Schiller die vergleichsweise geringe Speichergröße von 16 GB bei den Einstiegsmodellen von iPhone 6, 6 Plus und den iPads. Immer mehr Daten sind nicht mehr lokal gespeichert, sondern in der Cloud, so Schiller. Daher werde
der Gerätespeicher immer nebensächlicher. Das Sparen am Speicher komme zudem anderen Komponenten des iPhones zugute. Das eingesparte Geld könne beispielsweise in die Verbesserung der Kamera gesteckt werden.
Bezüglich des iPhones sah sich Schiller mit weiterem Gegenwind konfrontiert. Gruber fragte stellvertretend für alle Kritiker, ob Apples Mantra von immer dünneren iPhones keine zu großen Einschränkungen für Akkulaufzeit und Leistung mit sich bringe. Apples Marketing-Chef verneinte das und lobte die „perfekte“ Balance zwischen Akkulaufzeit und schlankem Gehäuse: „Ein größerer Akku bringt eine Menge Nachteile mit sich; dadurch wird das iPhone schwerer, teurer und braucht länger zum Aufladen.“
Mit dem jetzigen schlanken iPhone-Design habe Apple eine gute Wahl getroffen.
Beim Thema „schlankes Gehäuse“ nannte Gruber auch das neue MacBook und die Beschwerden darüber, dass der leichteste Apple-Mobilrechner nur einen einzigen USB-C-Anschluss habe. Schiller verteidigte den Schritt zu USB C und hob hervor, was Apple als Unternehmen seit jeher ausmache: „
Wir müssen Risiken eingehen! Wenn wir nur kleine Veränderungen voranbringen würden, wo bliebe die Spannung? So stelle ich mir Apple vor – ein Unternehmen, das mutig ist, keine Risiken scheut und aggressiv vorgeht.“ Das Interview mit Phil Schiller ist zur Zeit noch nicht als Podcast verfügbar, sollte aber spätestens in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.
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