Phil Schiller: Warum der HomePod kein iPod Hi-Fi ist, die Zukunft des Mac App Stores und Produkt-Leaks
Wer schon seit vielen Jahren die Neuigkeiten und Produktvorstellungen von Apple verfolgt, musste beim neuen HomePod, dem Lautsprecher mit Siri-Integration, unweigerlich auch an ein vor 11 Jahren präsentiertes Gerät denken. Im Frühjahr 2006 brachte Apple schon einmal ein Lautsprechersystem auf den Markt, das mit dem Namen "iPod Hi-Fi" versehen war. Apple hatte das Gerät als Stereoanlage für die eigenen vier Wände konzipiert. Es war lediglich erforderlich, den iPod auf den Dock Connector zu setzen, anschließend ließ sich die Musik auf dem iPod via iPod Hi-Fi wiedergeben. Allerdings wurde die 359 Euro teure Boombox zum Flop und verschwand schon 2007 wieder aus dem Sortiment.
Ist der HomePod ein iPod Hi-Fi 2?In einem
Interview hat sich Apples Marketingchef Phil Schiller auch zur häufig gestellten Frage geäußert, ob dem HomePod ein ähnliches Schicksal blühen kann. Seiner Aussage zufolge müsse man einige Dinge eben mehrfach angehen, um es richtig zu lösen. Im Falle des HomePods handle es sich jetzt um eine andere Zeit, eine andere Situation und um eine andere Sache. Der große Unterschied zwischen damals und heute: Apples "Audio Engineering Team" sei jetzt unglaublich gut. Wie man bei iPhone 7, iPad Pro und AirPods sehen könne, handle es sich um ein wahrlich talentiertes Team.
Schiller über den Mac App StoreAuf der WWDC-Keynote ging Apple ausführlich auf den komplett neu gestalteten iOS App Store ein, zum Mac App Store gab es aber keine Neuigkeiten. Laut Phil Schiller glaube man allerdings weiter an den Mac App Store, kümmere sich darum und investiere auch in die Plattform. Im Laufe der Zeit werde man den Beweis für diese Aussage erkennen, so Schillers etwas schwammige Aussage. Seiner Ansicht nach sei es der richtige Weg gewesen, erst einmal den iOS App Store anzugehen. Daraus lässt sich wohl folgern, dass vermutlich erst im nächsten Jahr mit dem Nachfolger von macOS High Sierra auch der Mac App Store verbessert wird. Bis dahin bleiben die zentralen Kritikpunkte bestehen: Dubiose redaktionelle Auswahl (lieblos portierte Spiele erhalten sehr oft ein Feature, Produktivitäts-Software hat es schwer), keine Möglichkeit kostenpflichtiger Updates, keine Demoversionen und schlechte Betreuung durch den Apple Support (Siehe unser
Artikel von Juni 2016, bei dem sich allerdings einige Kritikpunkte inzwischen der Vergangenheit angehören).
Schiller über Produkt-LeaksDie IT-Branche fiebert Apple-Neuerungen entgegen und kaum ein Hersteller erhält vergleichbare Aufmerksamkeit. Kein Wunder, dass Produkt-Leaks daher ebenfalls für immenses Interesse sorgen - was sich auch deutlich an den Zugriffszahlen entsprechender Artikel ablesen lässt. Auch wenn Apple viel Energie investiert, um Entwicklungen geheim zu halten, so sickern doch in den meisten Fällen vorab schon Informationen durch. Schiller bezeichnet Leaks als sehr enttäuschend für alle, die am Produkt mitgearbeitet haben und viel Zeit dafür aufbrachten. Apples Wunschvorstellung laute, dass Schiller oder Craig (Federighi) zum ersten Mal öffentlich über ein neues Apple-Produkt sprechen. Allerdings könne Apple natürlich niemals böse auf Seiten sein, die derlei Dinge nach Bekanntwerden veröffentlichen. "Aus falscher Liebe zu uns", wie Schiller ironisch hinzufügt.