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Phil Schiller: Werden unsere Entscheidung bezüglich „Hey“-App nicht ändern, die Regeln bleiben

Apple hat auf die Vorwürfe des Mail-App-Anbieters Basecamp reagiert. Neue Versionen der Anwendung gibt Apple nicht frei, da der Softwareentwickler keine In-App-Käufe zulässt und daher gegen die Store-Richtlinien verstoße. Das Softwarestudio bezichtigt Apple im Gegenzug, wettbewerbswidrige Praktiken im App Store einzusetzen, willkürlich zu handeln und Drittanbieter so zu benachteiligen. Apples Marketingchef Phil Schiller zufolge wird Apple die Updates nicht zulassen, sofern sich der App-Anbieter weiterhin den App-Store-Richtlinien verweigere.


„Sowas wollen wir nicht im App Store“
„Hey“ ist ein Mail-Dienst, der Nutzern für 99 US-Dollar pro Jahr umfangreiche E-Mail-Features samt eigener Adresse, 100 Gigabyte Speicher und einem vergleichsweise hohen Datenschutz bietet. Die iOS-App (Store: ) ermöglicht es Nutzern nicht, das erforderliche Abonnement als In-App-Kauf abzuschließen, da die Entwickler Apple keine App-Store-Einnahmebeteiligung genehmigen möchten. Stattdessen müssen Nutzer den Preis über die Website des Anbieters bezahlen. In der App befindet sich kein Hinweis zu der Internetseite, da Apple entsprechende Links zur Umgehung von In-App-Käufen untersagt.

Ohne kostenpflichtigen Account lässt sich die App nicht verwenden – das ist Phil Schiller zufolge die Grundlage der Sperre: „Man lädt die Anwendung herunter und sie funktioniert nicht. Sowas wollen wir nicht im App Store.“ Daher gebe es bei besagter Software die Vorschrift zu In-App-Käufen. Kunden sollen Apps benutzerfreundlich und ohne Umwege sofort einsetzen können, ohne dazu umständlich über Drittseiten navigieren zu müssen. Apples Marketingchef unterschlägt in seinem „Funktioniert nicht“-Kommentar freilich alle Anwender, die bereits einen Account bei „Hey“ besitzen, bevor sie die iOS-Version herunterladen. Apples finanzielles Interesse wird ebenso nicht hervorgehoben.

Ursprüngliche Genehmigung von „Hey“ ein Versehen
Schiller bezeichnet es als „Versehen“ von Apple, die erste iOS-Version von „Hey“ überhaupt genehmigt zu haben. Das Unternehmen habe in dem Fall nicht genau genug geprüft. Für den Mac App Store sei „Hey“ trotz eingereichter Software nie akzeptiert worden. Apple gebe dem Mail-Anbieter trotzdem weiterhin viele Möglichkeiten, die Software konform für den App Store zu machen. Basecamp könne beispielsweise von der Website abweichende Preise im Store verlangen oder eine kostenlose Basisversion bereitstellen, die sich funktional per Abo-Kauf über die Internetseite des Drittanbieters erweitern lässt.

Vorwurf an Apple: Messen mit zweierlei Maß
Viele Nutzer und auch das Hey-Entwicklerstudio werfen Apple infolge der App-Ablehnung das Messen mit zweierlei Maß vor. Dienste wie Netflix bieten ebenfalls keine In-App-Käufe an und werden trotzdem von Apple im App Store genehmigt, obwohl sie ohne kostenpflichtiges Abo nicht nutzbar sind.

Schiller sieht reine Content-Apps wie Netflix aber als Ausnahme, da Nutzer über sogenannte „Reader“-Apps nur externe Filme, Musik oder Bücher konsumieren können. Diesbezüglich genehmige Apple Abweichungen vom üblichen Store-Prozedere. Bei einer E-Mail-App wie „Hey“ handle es sich aber keinesfalls um eine „Reader“-Anwendung zum Content-Konsum, weshalb Apple in dem Fall habe eingreifen müssen.

Kommentare

Eventus
Eventus19.06.20 17:05
Um das Beispiel von Weia aufzugreifen, eine Banking-App lässt sich auch laden – funktioniert aber nicht wirklich, wenn man bei der entsprechenden Bank kein Konto hat, was notabene in der Regel nicht über die App eröffnet wird, sondern anderswo. Und die Kontoführungsgebühren zahlt man auch nicht als In-App-Kauf.
Live long and prosper! 🖖
+5
Retrax19.06.20 17:09
Stimme Schiller voll und ganz zu.

Klar kann man sich über die 30% streiten, aber Apple nimmt den Entwicklern viel ab im Hinblick auf Hosting, Distribution etc.

Ich finde die Entwickler von "Hey" eher arrogant mit ihrer Haltung. Wenn sie eine gute App haben wird diese sich auch verbreiten, denn Qualität setzt sich durch - und der Firma reichlich Geld in die Kasse spülen.

Da macht die 30% Abgabe im Gesamten gesehen nicht viel aus.

Fragt mal LimaSky wieviele Milliönchen "Doodle Jump" schon in deren Kasse gespült hat. Bei solch einem Selbstläufer hat die Firma für die 30% für Apple vermutlich nur noch ein müdes Lächeln übrig.

Gier war noch nie gut!
-4
becreart19.06.20 17:11
Eventus

Du kannst ja (bei den meisten) direkt ein Konto eröffnen. Sonst werden dir Links angeboten.



130 im Jahr verlangen und Gut ist Dann hat der Anbieter ~ 100, Apple die 30% und der User der sowas nutzen möchte, zahlt auch 130 statt 99.
-2
MikeMuc19.06.20 17:19
Tja, gehen wir mal davon aus, das die App die Emails per IMAP „lädt“, dann sind die auch erstmal nur extern. Also nix anderes als Netflix für Emails... da muß sich doch irgendwie ein Kompromiss finden lassen.
Sonst zeigt am Ende die Basisversion nur die ersten 5 Wörter in der Rest braucht den inApp Kauf
0
michimaier19.06.20 17:26
Ist das mit Office365 nicht genau das gleiche?
+3
Raziel119.06.20 17:29
Retrax

Apple stellt ja nicht nur das, sondern im Endeffekt quasi alles zur Verfügung:

Betriebssystem + Wartung + Entwicklung.
Hardware,
Programmiersprache + Wartung + Entwicklung,
Frameworks ...,
Tools/Werkzeuge, IDE,

Ökosystem, Marketing, Marktplatz, Hosting, Bezahlungsabwicklung, Testsystem, Distributionssysteme, Bugtrackingsysteme, Insights und so weiter

Als Entwickler muss man quasi nichts mehr tun also nur noch seine App zu schreiben. So gesehen finde ich die 30% ja geradezu lächerlich wenig. Vor allem kommt mit dem ganzen auch noch ein durch Apple aufgebauter gigantischer Markt/Kundenstamm und ich muss nichts weiter tun als dafür eine qualitative und sinnvolle App zu erstellen, alles drum herum muss mich garnicht interessieren speziell Zahlungsabwicklung und rechtliches, beides oft ein Riesen Aufwand
+6
Tomboman19.06.20 17:33
Raziel1
RetraxApple stellt ja nicht nur das, sondern im Endeffekt quasi alles zur Verfügung:
Betriebssystem + Wartung + Entwicklung.
Hardware,
Programmiersprache + Wartung + Entwicklung,
Frameworks ...,
Tools/Werkzeuge, IDE,

Nach der Logik müssten dann 30% auch weggehen, wenn jemand für Mac Software schreibt.
+1
don.redhorse19.06.20 17:40
ein Abo kostet nur im ersten Jahr 30%, ab dann nur noch 15%. Das ganze Payment wird von Apple übernommen und für mich als Kunde ist es wichtig das ich direkt unter Abos sehen kann was mich wann wieviel kostet. Deswegen geht mit Netflix auch echt auf den Keks, dass die das nicht mehr anbieten. Zu guter letzt, solche Sachen kann man meist mit iTunes Karten bezahlen, die gibt es oft mit Rabatt, war bei Netflix eine nette Dreingabe. Ob es nun 30% sein müssen ist eine andere Diskussion, aber für mich als Kunden ist die Apple Variante die übersichtlichere.
+6
Steffen Stellen19.06.20 17:40
Ich frage mich, ob es strategisch heute noch schlau ist, bei reinen Weblösungen und die gibt es gerade bei bezahlten Mail-Diensten sehe viele, auf das "Web=kostenlos, App=-30%"-Modell zu setzen.
Apple möchte die Leute ja in die Plattform kriegen. Je stärker die Web-Plattform wird, desto weniger ist jemand bereit die App zu nutzen, die vielleicht ein paar kleine Vorteile bietet, aber mit deutlich mehr Kosten verbunden ist bzw. aus Sicht des App-Entwicklers mit mehr Ärger mit Apple.
Vielleicht sollte das noch mal durchrechnen.
+2
Retrax19.06.20 18:03
Steffen Stellen
Je stärker die Web-Plattform wird, desto weniger ist jemand bereit die App zu nutzen, die vielleicht ein paar kleine Vorteile bietet,
Also ich finde eine native App nach wie vor um Welten besser als diesse Lösungen auf Basis des "freien" mobilen Webs.

Und als Nutzer bezahle ich gerne für den Mehraufwand und Kostenaufwand einer nativen App.

Mobile Web Apps stinken sowas von ab gegenüber nativen Apps.
+1
Ely
Ely19.06.20 18:14
Wobei viele Apps nur verkappte Browser (Wrapper) sind. Im Gegensatz zur App habe ich beim Browser in einem gewissen Umfang die Datenhoheit.

Ich nutze Apps nur, wenn sie einen großen Vorteil zum Browser bieten.
+2
Mecki
Mecki19.06.20 18:19
Interessanter finde ich, was hier ausgelassen wurde:

Apple schlägt eine Lösung vor: Basecamp soll die Hey-App so überarbeiten, dass E-Mail-Dienste von anderen Anbietern damit genutzt werden können. Dabei müsse es sich um kostenlos nutzbare Dienste handeln. Dann würde Apple Updates für die App auch wieder freischalten.

Und

Schiller machte den Hey-Machern von Basecamp, [...], einige Vorschläge, was sie tun könnten. Dazu gehört das Verlangen verschiedener Preise für die App im Web und im App Store (Streaming-Anbieter verlangen etwa besagte 30 Prozent mehr, um Apples Gebühr auszugleichen) oder das Anbieten einer kostenlosen Version von Hey.

D.h., Apple hat kein Problem mit der App, wenn

  • sie sich auch mit anderen Mail Anbietern nutzen lässt und somit ein echter E-Mail Client ist (und nicht nur eine ver-appte Version der Weboberfläche zu ihrem eigenen Webdienst).
  • zumindest irgend eine sinnvolle Funktion bietet, auch ohne dass man ein Konto beim Anbieter braucht (muss nichts mit E-Mail zu tun haben).
  • der Anbieter sein Abo sowohl als iAP als auch auf der Webseite anbietet, selbst dann, wenn er bei iAP 30% mehr verlangt als auf der Webseite und somit wohl die meisten Nutzer auf die Webseite gehen werden um ein Abo abzuschließen.

Dabei reicht es, wenn nur eine der drei Bedingungen erfüllt ist, es müssen nicht alle drei sein, und ich finde, zumindest gegen die Letzte ist doch absolut nichts einzuwenden.

Und wer jetzt sagt "Netflix", Netflix ist eine Reader App; eine Reader App muss keinerlei Funktion ohne zugehörigen Account bieten. Für Reader Apps gelten Ausnahmen, aber Phil hat auch klar gestellt, dass diese Ausnahme noch nie für E-Mail Clients galten und E-Mail Clients keine Reader Apps sind.
+10
Cersei8619.06.20 18:20
Retrax

Gier war noch nie gut!
Es sei denn, der Gierige heißt Apple, gell?
-4
xcomma19.06.20 18:34
Losgetretener Twitter Hashtag-Trend dazu #YouDownloadTheAppAndItDoesntWork
0
TheRocka19.06.20 19:56
becreart
EventusDu kannst ja (bei den meisten) direkt ein Konto eröffnen. Sonst werden dir Links angeboten.



130 im Jahr verlangen und Gut ist Dann hat der Anbieter ~ 100, Apple die 30% und der User der sowas nutzen möchte, zahlt auch 130 statt 99.
Da üben wir die Prozentrechnung aber noch einmal 😉
+5
subjore19.06.20 21:05
Apple braucht die gleichen Regeln für alle Anbieter. Spotify darf man auf einer Webseite bezahlen, Amazon darf man direkt in der App für digitale Güter bezahlen. Das ist nicht konsistent.

Apples Forderung von 30% sind nicht zu hoch. Ok, sie könnten auch runter auf 25 oder 20% gehen aber das würde nicht so viel ändern. Sie liefern einiges an Service für die Gebühren. Allerdings kann so niemand mit Apple auf ihrer Plattform konkurrieren.

Ich denke Apple sollte es erlauben, dass Anbieter sich auch außerhalb des AppStores finanzieren. Es ist eine Menge Aufwand den Service von Apple (Abrechnungssysteme in jedem einzelnen Land) selbst auf die Beine zu stellen. Außerdem ist es sehr bequem wenn man einfach in der App auf kaufen klicken kann.
Sie sollten sich aber öffnen, sodass jeder der will in den Apps seine Kreditkarte angeben kann. Die Apps die das erlauben müssen’s aber vorher melden und bekommen dann einen „warn“ Sticker, dass man eventuell in der App extern zur Kasse gebeten wird.
Damit ist bezahlen über den AppStore immer noch der einfachste weg, aber keinem wird Steine in den Weg gelegt.

Des Weiteren muss Apple die Regeln für die Appzulassung noch weiter überarbeiten.
Andere Anbieter wollen auch vollen Zugang zum nfc Chip. Warum haben Apples Apps als einzige exklusiven Zugang darauf? Bei anderen Tools ist das ähnlich. Man kann keinen kompletten alternativen Browser veröffentlichen (muss auf WebKit aufbauen) und hat mit vielen Restriktionen zu kämpfen. Immer wieder werden Apps aus irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Gründen zurückgewiesen oder befinden sich in einem Monate langen Update Kampf.
Für die Entwickler ist das oft friss oder stirb.
Viele müssen alle große Plattformen unterstützen. Dass heißt eine iOS und Android app sind Pflicht.

Ich bin nicht dafür dass Apple schädliche Apps usw. Zulässt. Aber sie sollten den Prozess transparenter, berechenbarer und nachvollziehbarer machen.
Ich denke dass die EU bei iOS für mehr Wettbewerb sorgen wird.
0
Mecki
Mecki19.06.20 21:34
Apple braucht die gleichen Regeln für alle Anbieter. Spotify darf man auf einer Webseite bezahlen, Amazon darf man direkt in der App für digitale Güter bezahlen. Das ist nicht konsistent.
Apple hat die gleichen Regeln für alle Anbieter. Die Regeln besagen, dass Reader Apps, also Apps, die nur Zugang zu bezahlten Inhalten liefern sollen (die der Nutzer ggf. schon lange vorher gekauft hat und die nichts direkt mit der Funktion der App zu tun haben, da diese die Inhalte nur abruft oder darstellt), diese Inhalte nicht über den Store abrechnen müssen (Spotify, Netflix, ...) Und die Regel besagen, dass Shopping Apps, die dazu dienen reale Güter zu verkaufen, nicht über den Store abrechnen müssen (Amazon, ebay, ...) Aber ein Mail Client ist keine Reader App, es ist eine App, mit der man einen Mail Account verwaltet (und auch Mails erstellt, bearbeitet und versendet), die hier aber ohne Abo hier keinerlei Funktion bietet (ohne Abo ist die App nutzlos) und der Nutzer kann nicht direkt nach dem Start eines abschließen und daran stört sich Apple. Und wenn eine App dem Nutzer ein Abo verkaufen muss, um irgendwas tun zu können, dann muss sie dem Nutzer das über den Store anbieten. Sie muss es nicht nur über den Store anbieten, sie darf es parallel auch über ihre Webseite anbieten, aber sie darf es nicht nur über ihre Webseite anbieten. Die Preise müssen dabei nicht gleich sein, sie darf im Store die 30% von Apple aufschlagen, wenn sie mag.
+5
janknet20.06.20 08:25
Ich geb da Apple recht.
Soll Apple jetzt auch noch kostenlos das komplette Marketing und die Programmierumgebung + alles sonstige drumherum übernehmen? Gehts noch?
Wäre ja genauso wenn ich mich zu meinem Arbeitgeber ins Büro reinsetze und dann den ganzen Tag nur private Sachen mache am Ende des Tages noch den Lohn verlange. Dann Bedanke ich mich nichtmal für die kostenlose Heizung, Schreibtisch und Computer der auch noch da stand für meine "privaten Erledigungen"
0
Rainer Puschner
Rainer Puschner20.06.20 09:25
Warum kann ich dann zb mein Guthaben in der Handy-parken App mittels Kreditkarte aufladen? Geht definitiv NICHT über Apple!
-3
martzell22.06.20 03:30
30 % verlangen und nicht mal bezahlte Updates möglich machen. Direkter Kontakt und Kundendienst ist auch nicht vorgesehen. Es gibt nur sehr wenig App Developer die damit glücklich sind. Vorallem ändert Apple seine Richtlinien immer wieder mal und hat willkürliche Ausnahmen.

https://youdownloadtheappanditdoesntwork.com/
Listet massenhaft Apps auf die auch nicht mehr anbieten als ein Anmeldenformular aber zugelassen sind. Sogar aus der selben Kategorie:
- Gmail
- Fastmail.fm

Apple hat gleich mehrere. App Store Connect beispielsweise.

Unter welche Ausnahme fallen eigentlich die Apps der Banken die sich ohne Bankkonto auch nicht nutzen lassen?
-2
Mecki
Mecki22.06.20 14:19
martzell
30 % verlangen und nicht mal bezahlte Updates möglich machen.
Wenn du eine neue Version deiner App herausbringen willst, die der Nutzer wieder käuflich erwerben muss, dann kannst du das jederzeit tun und zwar als eigene App. Warum sollte der Nutzer mehrfach für eine App zahlen, die er bereits käuflich erworben hat? Wenn du hingegen nur neue Features für eine App heraus bringen willst und für die sollen Nutzer getrennt zahlen, dann kannst du das auch tun, dafür gibt es in App Käufe. Bezahlte Updates waren schon immer ein Unding und bei Spielen z.B. stellt ja auch jeder Teil ein eigenes Produkt da und nicht einfach nur ein "Bezahlupdate". Auch ist Windows 10 kein Bezahlupdate von Windows 8, oder? Das sind eigenständige Produkte.

Direkter Kontakt und Kundendienst ist auch nicht vorgesehen.
Natürlich ist es das. Apple besteht sogar darauf, dass du eine Kontakt-/Supportmöglichkeit für Kunden anbieten musst. Aber Apple ist nur der Händler hier, nicht der Hersteller der Software. Seit wann müssen Händler für die Hersteller Supportforen anbieten? Wenn dein neuer Netgear Router nicht funktioniert wie er soll, gehst du dann zum Netgear Support auf deren Seite oder zum Online Händler, wo die den Router bestellt hast? Zum Händler gehst nur, wenn du das Produkt nicht erhalten hast, zurück geben willst oder irgendwas bei der Zahlung/Lieferung schief gelaufen ist. Und in diesen Fällen kannst du dich natürlich auch jederzeit an Apple wenden.

Sogar aus der selben Kategorie:
- Gmail
- Fastmail.fm
Gmail funktioniert mit diversen Mail Anbietern, nicht nur mit Google und kann daher auch ohne irgendwas kaufen zu müssen sofort sinnvoll genutzt wurden. Das hatte Apple ja Hey unter anderen auch angeboten: Erlaubt es die App kostenlos mit anderen Mail Anbietern zu nutzen und alles ist gut.

Fastmail.fm kenne ich nicht, aber ich wette, wenn ich mir die anschauen würde, würde ich dort auch was finden, warum die App zulässig ist.

Unter welche Ausnahme fallen eigentlich die Apps der Banken die sich ohne Bankkonto auch nicht nutzen lassen?
Das eine App den Besitz einer Sache voraussetzt ist in Ordnung, ansonsten dürfte es auch keine App geben, mit der man sein Auto fernsteuern kann, weil das setzt ja auch voraus, dass man ein passendes Auto besitzt und das muss man auch nicht über den App Store kaufen. Und ein Bankkonto zählt als eine Sache, weil nirgendwo steht geschrieben, dass ein Konto virtuell sein muss und nicht physisch existieren kann. Ein Bankkonto direkt aus der App zu eröffnen bietet keine App an, weil das rechtlich gar nicht geht, aber einen Hey Account könnte man sehr wohl aus der App heraus eröffnen, es gibt keinen Grund, warum man dazu auf deren Seite gehen muss, außer das Hey damit Apple um die Verkaufsprovision bringen will.
0
Mecki
Mecki22.06.20 14:20
Rainer Puschner
Warum kann ich dann zb mein Guthaben in der Handy-parken App mittels Kreditkarte aufladen?
Weil du hier Guthaben auflädst und Guthaben ist so wie wenn du bei Amazon eine Ware kaufst. Du erwirbst hier keine App Funktionalität. Guthaben aufzuladen ist die App Funktionalität.
+1
Dieter Pete23.06.20 09:07
Zu den "Banking-Apps": diese bieten auch ohne Login zumindest eine Suchfunktion für Geldautomaten und meistens Services wie "Kontakt" oder Produkt-Factsheets.
Und ohne sie angeschaut zu haben kann man bestimmt in der Handy-Parken-App auch nach Parkhäusern suchen, ohne etwas dafür zu bezahlen. (Also analog zu anderen "shopping"-Apps wird erst bezahlt, wenn ein echtes "Gut" (hier der Parkplatz) bezahlt wird und kein "Dienst").
0
martzell03.07.20 19:56
Danke für die Infos. Bankkonten gelten also als physische Sache und die zugehörigen Apps sind deswegen erlaubt.
Direkter Kontakt und Kundendienst ist auch nicht vorgesehen.
Natürlich ist es das.
Entwickler haben sich jedenfalls beschwert über die mangelnde Kommunikationsmöglichkeit mit ihren App Store-Kunden. Falls Apple hier zwischenzeitlich nachgebessert hat, lasse ich mich gerne belehren. Vielleicht schützt hier Apple einfach unsere Daten. Dann ist das okay.
Wenn du eine neue Version deiner App herausbringen willst, die der Nutzer wieder käuflich erwerben muss, dann kannst du das jederzeit tun und zwar als eigene App.
Die alte App bleibt dabei weiter käuflich. Im App Store ist es nicht vorgesehen eine alte App weiter mit Fehlerbehebungen zu versorgen aber diese nicht mehr zum Verkauf anzubieten. Deswegen gibt es viele ältere Fassungen von Apps, die man auch bei Google oder Suche im App Store findet, wo der Beschreibungstext brüllt, man solle diese App nicht kaufen, da kein Kundendienst mehr dafür, sondern über die Suche die Nachfolge-App ausfindig machen. Manche Hersteller setzen den Preis der veralteten App deswegen sogar auf astronomische Höhen.
Warum sollte der Nutzer mehrfach für eine App zahlen, die er bereits käuflich erworben hat?
Äh, es gibt jahrzehntealte Apps – wie Word, Photoshop etc. – die sich auch jahrzehntelang per Einmalkauf erwerben ließen (bis die Hersteller merkten dass man mit Miete mehr Geld rausholen kann; da viele Kunden nicht jede Version mitmachten).


Experten, wie Daring Fireball Gruber, gehen davon aus dass die Entwickler deutlich weniger zufrieden mit Apple sind. In der Ablehnung der hey.com App hat Apple sogar den Hersteller, Basecamp, dafür kritisiert, bereits millionenfach dessen kostenlose Apps ausliefern zu müssen, ohne daran zu verdienen. Dabei liefert Basecamp hervorragende native Apps in einer Welt voll mieser Webapps und Apple sollte froh sein über jeden Entwickler der die Plattform attraktiver macht und Wert auf mac/ios-like Bedienbarkeit legt. Außerdem haben Entwickler unter iOS gar nicht die Wahl, Apples App Store ist die einzige Möglichkeit sein Apps an Endkunden auszuliefern, und somit ist die Kritik dass man diese Infrastruktur nutzt nicht sehr überzeugend. Wobei Apple unmissverständlich klar gemacht hat dass sie die 30 % Wegzoll erwarten. Hier sind ja einige der Meinung die Entwickler sollen gefälligst die 30 % ihres Umsatzes an Apple abgeben. Für Entwickler die bereits ihr eigenes Abrechnungs- und Vertriebssystem haben schwer vermittelbar, wo der Gegenwert liegt. Vorallem wenn sie sogar Geld ausgeben müssen für App Store Ads, damit nicht die Konkurrenz an erster Stelle angezeigt wird, wenn man nach dem exakten Namen der App sucht.

PS: Fastmail.fm hat sich dem Druck von Apple gebeugt und gibt 30 % ab bzw. hofft durch die Abschlussmöglichkeit einer Mitgliedschaft innerhalb der App zusätzliche Kunden zu gewinnen.
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