Phil Schiller über eine "sehr schlechte" Apple-Woche, iPhone-Modellvielfalt und die HomePod-Verschiebung
Apples Marketing-Chef ist momentan offensichtlich auf Interview-Tournee und gab vielen großen Magazinen bereitwillig Auskunft. Als nächstes an der Reihe war jetzt der Telegraph aus Großbritannien. Phil Schiller lässt darin auch das Jahr 2017 und die wichtigsten Ereignisse Revue passieren. Insgesamt sei 2017 eine ganz neue Art Jahr für Apple gewesen, so Schiller. Auf der einen Seite wollte man, so wie immer, ein neues iPhone im Herbst auf den Markt bringen, das iPhone 8. Gleichzeitig habe man aber schon sehr lange auf das iPhone X hingearbeitet und dort sehr viel weitreichendere und aggressivere Änderungen vorgenommen als bei früheren Modellwechseln. Schiller bezeichnet das Gerät als eine maßgeblich neue Richtung, die Apple ging - und die sehr gut funktioniere.
Zu viele iPhones im Sortiment?Apple führt damit aber auch fünf verschiedene iPhone-Baureihen im Sortiment - vom zwei Jahre alten iPhone SE über das iPhone 6s, das iPhone 7 sowie die beiden neuen Modelle iPhone 8 und iPhone X. Danach gefragt, ob diese Modellvielfalt nicht langsam unübersichtlich und überladen wirke, gibt Schiller an, alle Geräte haben eine bestimmte Zielgruppe. Das iPhone SE existiere beispielsweise, weil es immer noch die Bedürfnisse mancher Kunden befriedige. Über eine mögliche Produktaktualisierung will Schiller natürlich nicht sprechen.
HomePod-VerschiebungWarum die Markteinführung des HomePods verschoben wurde? Laut Schiller zeige dies, wie stark sich Apple von Mitbewerbern unterscheide. Die meisten Anbieter bringen ihre Produkte auf den Markt, wenn das anvisierte Zieldatum erreicht sei. Apples Strategie laute anders. Wenn das Produkt noch nicht biete, was Apple sich erhoffe, dann sei es eben noch nicht marktreif. Generell befinde sich der Markt für intelligente Lautsprecher noch ganz am Anfang.
Eine "sehr schlechte" Woche für AppleZuletzt äußerte sich Schiller auch noch zu einer der katastrophalsten Apple-Wochen seit langer Zeit. Innerhalb weniger Tage traten eine schwere Sicherheitslücke in macOS ("Root-Bug"), das durch macOS 10.13.1 zurückgesetzte Sicherheitsupdate, das durch besagtes Sicherheitsupdate bei zahlreichen Nutzern deaktivierte File Sharing sowie eine weitere kritische Lücke in HomeKit auf. Zudem verärgerten drei Wortvorschlag-Probleme viele iOS Nutzer - aus dem Buchstaben "I" wurde ein A mit Fragezeichen, aus "it" immer ein "I.T" und aus "is" immer ein "I.S". Zur Behebung bedurfte es eines iOS-Updates oder der Deaktivierung aller Wortvorschläge. Schiller äußert sich zu dieser Reihung vieler Pannen innerhalb sehr kurzer Zeit. Apple habe hier eine sehr schlechte Woche gehabt. Als Konsequenz habe Apple aber damit begonnen, stark in sich zu gehen und alle Prozesse sowie Arbeitsweisen im Detail zu überprüfen. Es müsse verhindert werden, dass so etwas noch einmal passiere.