Philadelphia: Schülerüberwachung mittels integrierter iSight war laut FBI keine verbrecherische Absicht
Die US-amerikanische Bundespolizei FBI hat die Untersuchung im Fall der Computer-basierten Schülerüberwachung in Philadelphia eingestellt. Die umfassende Überwachung mittels Screenshots und Webcam-Fotos durch Mitarbeiter der Schulleitung geschah laut FBI nicht in verbrecherischer Absicht. Somit
wird es zu keiner weiteren Anklage gegen Mitarbeiter der Schulbehörde kommen, welche sich in einer ersten Stellungnahme erleichtert zeigt. Das FBI hatte sich in dem Fall eingeschaltet, nachdem die Situation durch eine Zivilklage ans Tageslicht kam.
So wurde Im Februar durch Zufall bekannt, dass der Lower Merion Schulbezirk in Philadelphia die Diebstahl-Tracking-Software LANrev dazu verwendete, Schüler über die integrierte iSight der verteilten MacBooks rundum die Uhr zu beobachten. Wie sich später herausstellte, wurden mehr als 50.000 Fotos und Screenshots erstellt, um rund 100 verloren geglaubte MacBooks wiederzufinden. Bekannt wurde die unberechtigte Überwachung durch ein Schreiben der Schulleitung, in dem der Kläger Blake J. Robbins für sein ungebührliches Verhalten daheim ("improper behavior in his home") verwarnt wurde. Die Schulleitung ließ es sich damals nicht nehmen, der Verwarnung ein Beweisfoto aus der integrierten iSight des ausgegebenen MacBooks beizulegen. Warum die iSights der MacBooks auch ohne Diebstahlmeldungen immer wieder aufleuchteten, wurde bis dahin mit Fehlfunktionen begründet. Der Hersteller von LANrev hat mittlerweile die iSight-Funktion wegen der offensichtlichen Missbrauchsgefahr wieder entfernt.
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