Apples momentanes Portfolio an Systemen umfasst macOS (einst Mac OS X, dann OS X), iOS (einst iPhone OS), iPadOS (die speziell auf Tablets angepasste Version von iOS), tvOS, watchOS sowie die HomePod-Software. Einem Bericht zufolge könnte im kommenden Jahr aber noch ein weiteres System dazukommen – wenngleich sich dieses nicht an eine bestimmte Plattform richtet, sondern eher ein generelles Funktionskonzept darstellt. Den Angaben zufolge will Apple auf der World Wide Developers Conference 2020 das SiriOS vorstellen und damit unmissverständlich zeigen, wie ernst es dem Unternehmen mit der Weiterentwicklung von Sprachassistenten ist. Siri umfasst längst mehr als nur die Ausführung von Stimmkommandos samt menschlich klingender Antworten. Seit Jahren Arbeitet Apple daran, Siri aktiv erkennen zu lassen, was der Nutzer wohl im Sinn haben könnte.
Mit Drittanbietern zur Technologie-FührungUm mit den Konkurrenten nicht nur mithalten, sondern Amazon und Google auch übertreffen zu können, wolle Apple Siri öffnen und erweitern. Momentan ist die Siri-Einbindung für Drittanbieter-Apps noch ziemlich eingeschränkt, allerdings werde Apple die Möglichkeiten maßgeblich ausweiten. Anstatt nur ganz bestimmte Anwendungsbereiche abzudecken, solle Siri auf ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche ausgerichtet werden. Durch die Ausweitung auf den gesamten Drittanbieter-Markt verspreche sich Apple eine funktionelle Ausweitung, welche durch die reine systemseitig gebotene Sprachsteuerung kaum möglich sei.
Siri-Apps, Siri-FrameworksBlickt man beispielsweise auf Amazon, so haben Entwickler für Alexa die Möglichkeit, sogenannte "Skills" zu entwickeln. Diese erweitern die Echo-Systeme um eine Vielzahl kleiner, per Sprache zu steuernde Mini-Programme. Ein SiriOS als leistungsfähiges Framework für Apples gesamte Plattform könnte die einzelnen Baureihen wesentlich aufwerten. Der "Voice Tech Report 2019" von Mangrove Capital Partners sagt voraus, dass Apple Siri nicht mehr als eine von vielen Funktionen der Systeme sehe, sondern zu einem vollwertigen System machen wolle, das als Erweiterung von iOS, macOS und Co. diene. Die langfristige Vision laute, dass Tastatureingabe irgendwann einmal durch Bedienung per Stimme zu ersetzen ist – was aber noch fünf bis zehn Jahre dauern könne.