Platzt Apples und Googles Suchmaschinen-Deal? Es könnte Google zu teuer werden
Wer ein neues iPhone einrichtet und anschließend eine Internetsuche startet, wird bei Google landen: Die Suchmaschine des Konzerns ist standardmäßig bei iOS vorkonfiguriert. Ein Deal zwischen Apple und Google soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Cupertino lässt sich das gut bezahlen: So soll Apple 10 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr erhalten haben, um Googles Dienst zu privilegieren. Dieses Jahr könnte die Überweisung aus Mountain View ungleich höher ausfallen – und das Unternehmen zum Umdenken bewegen, wie Analysten behaupten.
2021 muss Google bereits 15 Milliarden Dollar zahlenWer eine Spotlight- oder Siri-Suche vornimmt oder seine Eingabe direkt in der Adresszeile von Safari eintippt, erhält die Ergebnisse von Google – sofern nicht im Vorfeld eine andere Konfiguration in den Einstellungen getroffen wurde. Dort stehen nämlich auch Bing, DuckDuckGo, Ecosia und Yahoo zur Verfügung. Viele Nutzer denken über einen Wechsel aber gar nicht nach, sodass Google davon profitiert. Ein Schnäppchen ist die Abmachung aber nicht: Laut Analysten der Bernstein Group, auf die sich
Ped30 beruft, muss Google dieses Jahr eine Zahlung von 15 Milliarden US-Dollar an Apple leisten, um weiterhin als Standardsuchmaschine zum Zug zu kommen. Der Analyst Toni Sacconaghi erklärt, dass Google wahrscheinlich bezahle, um sicherzustellen, nicht von Microsoft überboten zu werden. Allerdings skizzieren die Experten zwei Szenarien, die ein mittel- bis langfristiges Platzen des Deals nahelegen.
Wird Google die Bedingungen neu verhandeln?Einerseits sei die Abmachung von regulatorischen Risiken bedroht: So laufen bereits wettbewerbsrechtliche Untersuchungen gegen den Deal, beispielsweise in den USA und
Australien. Aus Sicht der Analysten sei dieses Szenario ein realistisches, aber wohl noch Jahre entfernt. Ebenfalls denkbar: Google könnte die Vereinbarung nicht verlängern oder zumindest neu verhandeln wollen. Dafür sprechen die hohen Zahlungen: Laut Bernstein fallen für den IT-Riesen im nächsten Jahr bereits zwischen 18 und 20 Milliarden Dollar für das Suchmaschinen-Privileg an. Angesichts dieser Beträge sei es plausibel, dass Google die Strategie überdenkt.