Playlists in Apple Music: Wiedergabelisten exportieren und übertragen – mit Einschränkungen
Die eigene Musikkollektion ist etwas sehr Persönliches. Daraus entsteht der Soundtrack des eigenen Lebens: Mit Wiedergabelisten gestaltet man sich eine optimale Titelabfolge für diverse Freizeitaktivitäten, welche von musikalischer Untermalung profitieren. Für Abonnenten von Apple Music blieben diese Wiedergabelisten bisher auf den Abo-Dienst beschränkt. Fortan dürfen diese ihre Playlists mit einer von Apple bereitgestellten Exportfunktion an einen anderen Dienst weiterreichen – allerdings nur in Gänze. Obendrein unterstützt Apple Music nur den Mitbewerber „YouTube Music“ als Ziel, wie ein Support-Dokument namens „
Eine Kopie deiner Apple Music-Playlists zu einem anderen Dienst übertragen“ erklärt.
Der Datentransfer beschränkt sich auf Wiedergabelisten, nicht die gesamte Musiksammlung. Wer alle versammelten Künstler, Alben und Songs zum Ziel übertragen will, legt sich also am besten eine separate Playlist an, die den gesamten Bestand umfasst. Von Apple kuratierte Playlists wie „
I miss '90s Indie“ oder „
Dark Sky“ bleiben außen vor, ebenso von Freunden gestaltete und geteilte Wiedergabelisten. Einen dienstunabhängigen Export, etwa als XML-Datei, erlaubt Apple Music derzeit nicht.
Playlist übertragen per BrowserDie Übertragung gelingt nicht aus der iPhone-, iPad- oder Mac-App heraus; stattdessen wird ein Abstecher in den Browser und die URL „
privacy.apple.com“ notwendig. Nach der Anmeldung per Apple-ID klickt man auf „Eine Kopie Deiner Daten anfordern“. Hier erscheinen lediglich zwei Optionen – beide haben Google-Dienste zum Ziel: Playlists zu YouTube Music oder Fotos und Videos zu Google Photos. Bei Musik können Anwender nur alle Wiedergabelisten exportieren. Apple weist darauf hin, dass die Prozedur bis zu 24 Stunden dauert; zum Beginn und Abschluss erhalten Anwender eine E-Mail. Beim testweisen Übertragen der eigenen Wiedergabelisten kam die Start-Nachricht sogar dreifach an. Der Kopiervorgang von 66 Playlists war nach einer Stunde abgeschlossen.
Für Musik steht zum Start nur YouTube Music als Ziel bereit.
Start mit MinimalfassungDie Entscheidung, YouTube Music zu priorisieren, hängt wohl nicht mit der Popularität dieses Dienstes zusammen: Laut
Statista-Erhebung aus dem Jahr 2023 wäre in diesem Fall die Wahl auf Spotify gefallen. Der schwedische Streamingdienst wies einen weltweiten Marktanteil von über 30 Prozent auf. Dann folgten Tencent Music (14,1 %) und Apple Music (12,6 %). YouTube Music lag zu diesem Zeitpunkt an fünfter Stelle, mit einem Marktanteil knapp unter 10 Prozent.
Alternativen: Verschiedene Apps und WebdiensteWer mehr Kontrolle wünscht und zu einem anderen Dienst umziehen möchte, kann eine App wie
Songshift ausprobieren; letztere erlaubt in der kostenlosen Version ein Übertragen einzelner Playlists. Die Premium-Version erlaubt schnelleres, werbefreies und simultanes Übertragen mehrerer Wiedergabelisten frei. Diese schaltet man per In-App-Kauf frei – für knapp 10 Euro pro Monat, 45 Euro pro Jahr oder einmalig 70 Euro für lebenslangen Zugriff. Wer stattdessen einen Titel oder ein Album anbieterneutral empfehlen will, kann den Webdienst „
odesli.co“ (ehemals Songlink) nutzen. Wer in deren Suchmaske eine URL einfügt, die Apple Music über „Teilen/Link kopieren“ bereitstellt, erhält eine URL zu einer Übersichtsseite mit allen verfügbaren Versionen des Songs. Per
Kurzbefehl kann man diesen Prozess automatisieren. Eine Empfehlung mit dieser URL überlässt Empfängern die Entscheidung, wo sie Musik hören oder kaufen wollen.
Odesli.co eignet sich als Zwischenwirt, um Songs oder Alben zu empfehlen.