Plexiglas-Macintosh und mehr: Die größte Prototypen-Sammlung der Welt
In den geheimen Werkshallen Apples wird sehr viel mehr ausprobiert, als dann tatsächlich auch auf den Markt kommt. Wenn jene Prototypen oder experimentelle Systeme dann irgendwann einmal ans Tageslicht gelangen, ist das Interesse daran hoch – vor allem unter Sammlern, die sich auf Hardware-Unikate spezialisiert haben. Einer der prominentesten Vertreter dieser Spezies ist Hap Plain. Sein Hobby lautet, seltene Prototypen zu erwerben, zu restaurieren und manche dann weiterzuverkaufen. In seinem Portfolio befanden sich viele
spektakuläre Exponate, so zum Beispiel ein Macintosh SE und ein Newton Message Pad mit Plexiglas-Gehäuse sowie zahlreiche iPhones.
Den durchsichtigen Macintosh SE konnte Hap Plain beispielsweise für 22.600 Dollar versteigern. Apples erstes Notebook, das Macintosh Portable, ging als Vorserien-Modell für 16.000 Dollar an den neuen Besitzer.
Apples Rechtsabteilung macht es Hap Plain allerdings nicht immer ganz leicht. Beispielsweise endete der Versuch, ein Entwicklergerät der Apple Lisa zu Geld zu machen, mit rechtlicher Intervention. Apple sah es ganz offensichtlich nicht gerne, wenn Individuen auf Verkaufsplattformen Protoypen verkaufen wollen. Der Preis besagter Lisa lag bereits bei fast 100.000 Dollar, bevor Plain abbrechen musste.
Anders als viele Sammler, die einfach nur ein Schauobjekt in der Vitrine platzieren wollen, hat Hap Plain ein Geschäftsmodell erarbeitet. Beispielsweise ist es bei ihm auch möglich, einen 20th Anniversary Mac reparieren zu lassen oder Arbeitsspeicher-Module für 30 Jahre alte Macs zu erwerben. Momentan in Angebot ist zudem
Steve Wozniaks Apple Cinema Display. Wer ein besonderer Fan des Apple-Mitgründers ist, stellt sich für gerade einmal 775 Dollar inklusive weltweitem Versand eine 22" große Wozniak-Reliquie auf den Schreibtisch – allerdings aus einer Zeit, in der Wozniak längst nicht mehr für Apple tätig war.
Die generelle Motivation hinter der Sammeltätigkeit sei aber nicht, viel Geld zu verdienen. Stattdessen liege es ihm am Herzen, dass die Geräte nicht einfach auf der Müllkippe landen. Immerhin handle es sich um Computergeschichte, so Plain. Irgendwann würde er gerne mit einem Museum zusammenarbeiten, eine eigene Ausstellung ins Leben rufen und passionierten Technik-Fans damit Freude bereiten. Aus diesem Grund verkauft Plain auch immer nur einzelne Stücke seiner Sammlung und nicht den kompletten Lagerbestand.