Potenzielle GPUs für zukünftige Macs: Intel arbeitet an diskreten Grafikkarten
Intel plant bis zum Jahr 2020 hauseigene diskrete Grafikkarten, die es mit leistungsstarken Produkten der aktuellen Platzhirsche Nvidia und AMD aufnehmen sollen. Dies gab Intel-CEO Brian Krzanich kürzlich auf einem Analystentreffen bekannt. Das Unternehmen hat die Meldung zudem via Twitter
bestätigt.
Für Apple-Rechner könnten sich dadurch interessante, neue GPU-Alternativen ergeben. Insbesondere mobile Macs wie das MacBook oder MacBook Pro könnten von leistungsstarken und dennoch hocheffizienten Grafiklösungen profitieren.
Ehemaliger AMD-Mitarbeiter leitet das VorhabenIntels Grafik-Offensive vorantreiben soll Raja Koduri, der Ende 2017 von AMD zu Intel wechselte. Bei AMD kümmerte sich Koduri zuvor als Senior Vice President und Chief Architect der Radeon Technologies Group um alle Grafikbelange des Unternehmens, darunter auch diskrete GPUs.
Intel richtet sich mit der neuen Grafikstrategie sowohl an den Enterprise- als auch den Verbraucher-Markt. Geschäftskunden wie zum Beispiel große Unternehmen sollen insbesondere mit diskreten Intel-Grafikkarten für Rechenzentren erreicht werden. Aspekte wie Machine Learning und Augmented Reality stehen hier im Vordergrund.
Im Konsumenten-Geschäft möchte Intel mit Nvidia und AMD konkurrieren. Welche Maßnahmen der Chip-Riese konkret ergreifen möchte, ist nicht bekannt. Intels aktuelle Onboard-Grafiklösungen hinken den beiden Wettbewerbern leistungsmäßig zum Teil stark hinterher, da sie den Hauptspeicher des Rechners nutzen und kein dediziertes VRAM besitzen. Vor einem halben Jahr erschienen sogar Intel-CPUs mit Onboard-GPUs von AMD, um eine bessere Leistung als mit Intel-Grafikeinheiten zu ermöglichen.
Intels mittel- und langfristige Strategie dürfte darauf ausgelegt sein, die Vorteile der eigenen Onboard-Chips – wie nahtlose Zusammenarbeit mit der CPU und hohe Energieeffizienz – mit dem großen Leistungspotenzial einer diskreten GPU zu kombinieren.
Apples Mac-Strategie unklar wegen möglichem Wechsel zu ARMOb Intels zukünftige Grafikkarten für Apple aber überhaupt noch infrage kommen, ist derzeit nicht abzusehen. Verschiedenen Berichten zufolge erwägt Apple bei Macs für die nächsten Jahre eine schrittweise Abkehr von Intel-Prozessoren zugunsten eigener ARM-SoCs, die Nutzer schon von iDevices wie iPhone oder iPad kennen.
Das Zeitfenster für den möglichen ARM-Switch von Apple deckt sich genau mit Intels Marktstartplänen für diskrete Grafikkarten. Auch beim Unternehmen aus Cupertino soll es laut Bloomberg 2020 soweit sein. Dadurch würden gesonderte Drittanbieter-Grafikeinheiten für Apple uninteressant, da der ARM-SoC die erforderliche GPU-Einheit bereits enthält.