Praktische Terminal-Befehle für den Mac
Für manche Mac-Nutzer sind das Terminal und die darin zur Verfügung stehende Kommandozeile ein Buch mit sieben Siegeln. Was durchaus verständlich ist, denn das Eintippen von zuweilen langen Befehlen mit gelegentlich kryptischen Parametern ist nicht jedermanns Sache. Allerdings lassen sich etliche Aufgaben mit Terminal-Anweisungen schneller und effektiver erledigen als beispielsweise mit dem Finder oder in den Systemeinstellungen.
Nach Aufgaben sortierte ListeDer GitHub-User Marcel Bischoff pflegt eine von ihm selbst kuratierte englischsprachige
Liste mit Terminal-Kommandos, fein säuberlich sortiert nach Anwendungszwecken und Aufgaben. Wir haben einige nützliche Befehle herausgesucht und stellen sie im Folgenden kurz vor. Dabei gilt: Wer die Kommandos nutzt, sollte Sorgfalt walten lassen und sicherstellen, dass er sie korrekt eingegeben hat. Manche der Befehle sind sehr mächtig, eine falsche Anwendung kann daher zu Datenverlusten führen. Alle mit "sudo" eingeleiteten Kommandos erfordern die Eingabe des eigenen Benutzerpassworts, da sie mit Administratorrechten ausgeführt werden müssen.
1. Dateien und OrdnerVersteckte Dateien im Finder anzeigen:
defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles true
Versteckte Dateien im Finder ausblenden:
defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles false
Immer alle Dateinamens-Erweiterungen im Finder anzeigen:
defaults write -g AppleShowAllExtensions -bool true
Vollständigen Pfad in der Kopfleiste eines Finder-Fensters anzeigen:
defaults write com.apple.finder _FXShowPosixPathInTitle -bool true
Inhalte von zwei Ordnern vergleichen:
diff -qr /Pfad/zu/Ordner1 /Pfad/zu/Ordner2
Inhalt eines Ordners in ein Disk-Image schreiben:
hdiutil create -volname "Name des Volumes" -srcfolder /Pfad/zum/Ordner -ov diskimage.dmg
.DS_Store-Dateien entfernen:
find . -type f -name '*.DS_Store' -ls -delete
2. Time MachineBackup-Intervall anpassen:
sudo defaults write /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.backupd-auto StartInterval -int Intervall_in_Sekunden
Beispiel: Intervall auf eine Stunde setzen:
sudo defaults write /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.backupd-auto StartInterval -int 3600
Backups lokal speichern, wenn das externe Speichermedium nicht verfügbar ist:
sudo tmutil enablelocal
Diese Einstellung kann mit sudo tmutil disablelocal wieder rückgängig gemacht werden. Beide Befehle funktionieren nur bis einschließlich macOS 10.12 Sierra, ab macOS 10.13 High Sierra sind sie obsolet.
3. ErscheinungsbildTransparenz der Fenster und Menüs herabsetzen:
defaults write com.apple.universalaccess reduceTransparency -bool true
Transparenz auf den Standardwert zurücksetzen:
defaults write com.apple.universalaccess reduceTransparency -bool false
Hintergrundbild festlegen:
sqlite3 ~/Library/Application\ Support/Dock/desktoppicture.db "update data set value = '/path/to/picture.jpg'" && killall Dock
4. Festplatten, SSDs und VolumesStartvolume festlegen:
# Bis macOS 10.10 Yosemite
bless --mount "/path/to/mounted/volume" --setBoot
# Ab macOS 10.11 El Capitan
sudo systemsetup -setstartupdisk /System/Library/CoreServices
Alle Platten und Partitionen anzeigen:diskutil list
Dateiberechtigungen reparieren:sudo diskutil repairPermissions /
Dieser Befehl funktioniert nur bis einschließlich macOS 10.10 Yosemite, da spätere Versionen die Systemdateiberechtigungen automatisch schützen.
Trim für eine Nicht-Apple-SSD erzwingen:sudo trimforce enable
5. BetriebssystemAusführlichen Systembericht erzeugen:
sudo sysdiagnose -f ~/Desktop/
Status der Kernelerweiterungen anzeigen:
sudo kextstat -l
Eine Kernelerweiterung aktivieren:
sudo kextload -b com.apple.driver.Name_der_Erweiterung
Eine Kernelerweiterung deaktivieren:
sudo kextunload -b com.apple.driver.ExampleBundle
System neu starten:
sudo reboot
System herunterfahren:
sudo halt
oder
sudo shutdown -h now
Viele weitere KommandosÜber diese Auswahl an Befehlen hinaus sind auf der GitHub-Seite von Marcel Bischoff noch zahlreiche weitere Kommandos zu finden, beispielsweise aus den Themenbereichen Netzwerk, Audio, Sicherheit und Apps. Darüber hinaus stellt er in einer weiteren Übersicht eine ganze Reihe von
Kommandozeilen-Apps vor.