Praxistest Adobe Photoshop Lightroom 6
Einleitung: Nach dem Ende von ApertureKompaktEmpf. Preis (€) | | ca. 130 (Update 79) |
Empörung, Verwunderung, ungläubiges Kopfschütteln, geharnischte Forenkommentare, Androhung von Liebesentzug…
Die Reaktionen auf Apples Ankündigung, die professionelle Fotosoftware Aperture und das Einsteigerprogramm iPhoto einzustellen und durch ein einzelnes, komplett neues Programm zu ersetzen, waren vielfältig und nicht selten sehr emotional. Ausschlaggebend hierfür war weniger der Umstand, dass ein Programm künftig die Aufgabe von zuvor zweien erfüllen soll – was grundsätzlich Sinn ergeben würde – sondern eher, dass die Nachfolgesoftware namens „Fotos“ (im englischsprachigen Raum „Photos“) bei weitem nicht den funktionalen Umfang von Aperture haben würde.
Etliche Fotografen und ambitionierte Amateure sahen sich mit der Tatsache konfrontiert, hierfür von Apple künftig keinen gleichwertigen Ersatz mehr zu bekommen. Da ist es auch kein großer Trost, dass Fotos komplett kostenlos mit jedem Mac ausgeliefert wird. Das aufs Altenteil verbannte Programm Aperture kann zwar selbstverständlich auch weiterhin genutzt werden und wird nicht von heute auf morgen unbrauchbar, aber da es keinen Support und keine Weiterentwicklung dafür mehr gibt, kann man davon ausgehen, dass Aperture spätestens in ein paar Jahren kein geeignetes Werkzeug mehr sein wird, oder womöglich nicht mehr auf neueren OS-X-Versionen läuft.
iPhoto-Benutzer sind von der Umstellung zwar nicht ganz so hart getroffen, aber selbst hierfür scheint Fotos – zumindest vorerst – nur ein annähernd gleichwertiger Ersatz zu sein, aber keine eindeutige Verbesserung.
Apple selbst hat Aperture-Anwendern empfohlen, gegebenenfalls auf Dritthersteller-Software umzusteigen. Das am weitesten verbreitete Programm dieser Art, und als Gesamtpaket betrachtet die naheliegendste Alternative, ist Adobes Photoshop Lightroom (im Folgenden nur noch Lightroom genannt). Zwar gibt es viele Aperture-User, die mit Lightroom etwas fremdeln, doch aus Sicht eines langjährigen Lightroom-Users, der schon frühzeitig von Aperture auf eben dieses Programm umgestiegen ist, empfehle ich jedem von Apple enttäuschten Aperture-Besitzer, dem Produkt von Adobe noch eine zweite Chance einzuräumen. Denn Lightroom ist inzwischen ein wirklich mächtiges Werkzeug für Fotografen und Aperture in vielen Belangen weit voraus.
Mit der Vorstellung von Lightroom 6 bzw. der jüngsten Aktualisierung von Lightroom CC hat Adobe kürzlich ein Major Update seines Foto-Tools zur Verwaltung, RAW-Entwicklung und Bearbeitung herausgebracht. Die neueste Version bietet einige sehr praktische neue Features und soll in seiner Performance stark verbessert worden sein. Auf den folgenden Seiten möchte ich Ihnen die wichtigsten Neuerungen kurz vorstellen und meine Einschätzung dazu abgeben.
Hinweis: Lightroom CC ist nur im Abonnement erhältlich, aber als Lightroom 6 kann die Software nach wie vor auch separat erworben und ohne Cloud-Zwang genutzt werden. Der Leistungsumfang ist abgesehen von den Cloud-Features weitgehend identisch. Die Stand-Alone-Version kostet als Box oder Download rund 130 Euro, als Update / Upgrade von Lightroom 5.x rund 79 Euro. Siehe auch letzte Seite.