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Praxistest: Auralic Aries Streaming Bridge

Vorstellung: Auralic Aries

„Was bitte ist eine Streaming Bridge?“ – Die Frage muss wirklich niemandem peinlich sein, selbst wenn man sich mit Technik ganz gut auskennt. Derartige Bezeichnungen sind nämlich alles andere als allgemeinverständlich und auch nicht klar definiert. Im Falle des Auralic Aries handelt es sich um eine Art Sammel- und Aufbereitungsstelle für digitale Audiodaten aller Art. Seine Aufgabe ist die Orchestrierung des ganzen Daten-Durcheinanders und ihre Aufbereitung für die Ausgabe.

Erklärung Punkt für Punkt:

  • Aries ermöglicht Musikwiedergabe unabhängig vom Computer
  • Aries gibt Musik von Netzwerkspeichern (NAS), lokalen Speichern (USB-Stick, Festplatte…) und aus dem Internet (Webradio, Streamingdienste) wieder.
  • Aries spielt fast jedes heute gängige Audio-Datenformat in fast jeder beliebigen Auflösung (AAC, AIF, AIFF, ALAC, APE, DFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV, WMA, sowie DSD und DXD – bis 32 Bit, 384 kHz)
  • Aries bereitet diese Daten auf und gibt sie bitgenau für einen angeschlossenen DAC (Digital/Analog-Wandler) aus.
  • Aries hat NUR digitale Ausgänge, man braucht also in jedem Fall einen DAC
  • Aries unterstützt auch Apple AirPlay
  • für Multiroom können mehrere Aries miteinander vernetzt werden
  • Aries ist derzeit nur für iPad-Besitzer interessant! (Näheres im Text)

Der Aries kommt in einem ungewöhnlich gestylten und recht kompakten Gehäuse, das auch auf dem Desktop Platz findet. Das sieht elegant aus, fasst sich aber nicht ganz so gut an, denn es besteht komplett aus Plastik. – Absichtlich! Für die Vernetzung besitzt das Gerät neben LAN nämlich auch ein 802.11n WLAN-Modul. (Anmerkung: Ursprünglich war ein 802.11ac-Modul vorgesehen, aber aus Gründen der Verbindungsstabilität im 5-Ghz-Band hat man sich später für das langsamere, aber für den Zweck völlig ausreichende 802.11n-Modul entschieden.) Damit dessen Antennen stets guten Empfang haben, hat sein Entwickler, der Chinese Xuanqian Wang, bewusst auf ein haptisch ansprechenderes Alu-Gehäuse verzichtet. Kosten sollen bei den Überlegungen eindeutig keine Rolle gespielt haben.


Im Inneren werkelt ein komplett von Wang selbst entwickeltes Board mit ARM Cortex-A9 CPU und einem Gigabyte RAM. Der Elektrotechniker, Toningenieur, Pianist und Perfektionist wollte nichts dem Zufall überlassen und hat alle wesentlichen Bestandteile des Systems (wie die Streaming-Logik) von Grund auf neu konzipiert, woraus der kleine lüfterlose Aries entstanden ist. Eine Art Musik-Computer für Leute, die nicht gerne am Computer basteln.


Die Ausgabe erfolgt ausschließlich über digitale Schnittstellen. Zur Verfügung stehen AES/EBU (XLR), Toslink, Coax und ein asynchroner USB-Ausgang. Sofern der nachgeschaltete DAC einen USB-Eingang hat, ist die letztgenannte Schnittstelle klar zu bevorzugen, denn sie bietet das größte Klangpotential.


Es gibt den Aries in zwei Versionen: Die LE-Version wird über ein herkömmliches externes Schaltnetzteil gespeist und kostet rund 1.000 Euro. Die hier getestete Top-Version kostet 500 Euro mehr, bietet dafür aber ein sehr hochwertiges externes Linearnetzteil mit massivem Alu-Gehäuse sowie zwei sogenannte „Femto Clocks“ auf der Hauptplatine. Eine für die normalen Digitalausgänge und eine für USB. Die hochgenauen Taktgeber sollen angeblich selbst bei asynchronem USB, wo eigentlich das Empfängergerät die Taktung übernimmt, für besseren Klang sorgen. Überprüfen kann ich das mangels Vergleichsgerät Aries LE zwar nicht, aber mein Tipp für kompromisslose Audiophile lautet, die Mehrkosten für das Topmodell in Betracht zu ziehen, wenn daran ein wirklich hochwertiger DAC betrieben werden soll. Vor allem der klangliche Einfluss der Netzversorgung sollte auf keinen Fall unterschätzt werden! Im Zweifel böte es sich natürlich an, einen guten Fachhändler um eine Testmöglichkeit beider Varianten zu bitten.

Das "Ultra Low Noise" Linearnetzteil der Topversion.

Mitgeliefert wird in beiden Versionen eine IR-Fernbedienung mit relativ vielen Tasten, von denen allerdings nur wenige für den Aries reserviert sind. Für die eigentliche Steuerung ist eine App erforderlich. Dazu später mehr.

Kommentare

struffsky
struffsky17.01.15 10:09
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Squeezebox Touch. Eigentlich unglaublich wie weit vorne die war als sie entwickelt wurde. Die Möglichkeiten des Servers sind top, und als Steuersoftware gibt es das nahezu perfekte iPeng.
Gerätehersteller bekommen die Software oft nur zu halbherzig hin. Entwicklung ist für die kleine Basis an Geräten sicher zu aufwändig und zu teuer.
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Frost17.01.15 13:44
Ich habe hier auch noch ettliche Squeezeboxen stehen.
Schade das Sean Adams damals den Laden ausgerechnet an Logitech
verhoekert hat, die haben dann alles vesemmelt und nichts mit dem
an sich sehr guten System, welches sie da eingekauft hatten,
anzufangen gewusst
Dank Squeezpad und iPeng ist das ganze naemlich selbst zum jetzigen
Zeitpunkt noch einwandfrei zu nutzen.
Sogar meine gerippten SACDs lassen sich ueber die Teile einwandfrei
abspielen.
Wenn man die Teile, so wie ich hier, ohnehin nur ueber das Tablet
und iPhone steuert, dann kann man heute z.B. mit einem Raspberry Pi
und einem USB S/PDIF Interface wunderbar preiswert selbst nachbauen.
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pauLee17.01.15 14:07
Warum ist die Wiedergabe über AirPlay qualitativ beschränkt? Airplay komprimiert doch keine Daten?
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sonorman
sonorman17.01.15 14:16
pauLee
Warum ist die Wiedergabe über AirPlay qualitativ beschränkt? Airplay komprimiert doch keine Daten?
AirPlay unterstützt keine Hi-Res-Formate und ist nicht "bitperfect". Es wird nur 16 Bit / 44,1 kHz ausgegeben. Höher aufgelöste Files werden downgesampelt.
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Bigeye
Bigeye18.01.15 18:57
Also für eine 1000/1500 € Box ist die Fernbedienung ja SEHR Billig, so eine ist ja bei jedem 50€ Sat-Receiver dabei.
Was mich nicht umbringt macht mich nur härter
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Jolinux
Jolinux18.01.15 21:27
Juhu, Audio-Voodoo stirbt nie aus. Man kann auch das Geld aus dem Fenster werfen.

Hab mir mit einem Raspberry PI einen Airplay Empfänger und UPNP Empfänger gebaut. Externe USB Soundkarte dran, fertig.
Wenn da eh digital rauskommt, braucht es kein Voodoo.

Die Squeezebox hatte ich auch mal, bzw. jetzt einen Nachbau. Verwende da einen O2 Joggler. Das war so ein Gerät in UK wo man Email, SMS und Videodienste nutzen konnte. Sieht aus wie digitaler Bilderrahmen und hat einen Touchscreen. Man kann Linux drauf packen und mit Squeezeplay hat man die Squeezebox Oberfläche, läuft gut. Wenn man mag, kann der Sercer auch drauf.
Hier auch noch Airplay nachgerüstet, dann hat man beides.
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