Praxistest: Auralic Aries Streaming Bridge
Installation und EinrichtungAuf der Seite zuvor habe ich bereits aufgelistet, aus welchen Quellen der Aries seine Daten beziehen kann. Mangels NAS soll in meinem Test hauptsächlich die Variante über eine direkt am Aries angeschlossene Festplatte überprüft werden, aber ich habe auch AirPlay und Webradio ausprobiert.
An
Streaming-Diensten unterstützt Aries derzeit die für High-Ender wohl interessantesten Lösungen, nämlich
Wimp HiFi, Quoboz und Tidal, wobei letzteres hierzulande noch nicht verfügbar ist. Getestet habe ich die Dienste nicht, weil ich nicht überall einen Account anlegen wollte. Ob, wann und für welchen Streaming-Dienst ich mich anmelde, habe ich noch nicht entschieden, weil ich zumindest noch Apples Angebot abwarten will, mit dessen Vorstellung in diesem Jahr gerechnet wird. Die audiophilste Lösung ist ohnehin die Wiedergabe lokaler oder im Heimnetz gespeicherter Daten. Streaming-Dienste gehen derzeit noch nicht über „CD-Qualität“ hinaus.
Für im heimischen Netz geparkte Daten unterstützt Aries den UPnP/AV-Standard. Bevorzugt sollte aber der auf dem „OpenHome“-Protokoll basierte (Open Source, von Linn entwickelt)
„Lightning DS“ Streaming-Renderer des Aries verwendet werden, der gegenüber UPnP einige Vorzüge für das Audiostreaming bietet – vor allem bei der Formatunterstützung. Um lokal am USB-Port des Aries angeschlossene Massenspeicher kümmert sich der „Lightning DS Server“. Playlisten werden dabei komplett im Gerät verwaltet und zwischengespeichert, so dass jederzeit schneller Zugriff darauf erfolgen kann.
Die Installation und Einrichtung gestaltet sich erfreulich einfach, kann aber, wie ich feststellen musste, auch Fallstricke beinhalten. Zunächst habe ich den Aries per LAN-Kabel mit meinem Router verbunden, den USB-Ausgang an meinen Devialet DAC/Amp angeschlossen und am USB-Eingang des Aries eine 2,5“ Festplatte angesteckt, auf die ich zuvor ca. 60 GB „gemischte“ Musikdaten aus meiner Sammlung kopiert habe. Unterstützt werden übrigens Festplatten unterschiedlicher Formatierung, darunter auch HFS+, was beileibe keine Selbstverständlichkeit ist, Mac-User aber freuen dürfte.
Bevor es losgeht muss die kostenlose
Lightning DS App aus dem App Store geladen werden, die momentan leider nur für iPad verfügbar ist. Versionen für iPhone und Android stehen aber kurz bevor. Auch eine Desktop-App sucht man derzeit vergeblich.
Ohne die iPad-App geht jedenfalls so gut wie nichts, also ist die potentielle Nutzergruppe des Aries zumindest im Moment auf iPad-Besitzer beschränkt.Nun geht’s an die Hardware: Nach dem Einschalten des Linearnetzteils (der Aries selbst hat keinen Power-Schalter und auch sonst mit Ausnahme eines Reset-Buttons an der Unterseite keine Bedienelemente) erscheint auf dem Gerätedisplay ein Hinweis, man möge zum Einschalten bitte die Power-Taste auf der mitgelieferten Fernbedienung drücken. Der Aries braucht beim ersten „Bootvorgang“ über eine Minute zum Hochfahren.
Bevor Musik von der Festplatte wiedergegeben werden kann, dauert es aber noch etwas länger, weil das System erst mal automatisch sämtliche Verzeichnisse auf der Platte nach Musik durchsucht und eine eigene Library anlegt. Je nach Datenvolumen kann sich das etwas hinziehen. Laut Auralic soll die Geschwindigkeit des Scannens mit der nächsten Firmware-Version deutlich optimiert werden. Nach dem initialen Scanvorgang werden später nur noch neu hinzugekommene Lieder erfasst, was viel schneller geht. Bereits jetzt geht das Scannen eines NAS erheblich schneller als bei Festplatte, wovon ich mich in einer kleinen Demonstration überzeugen konnte. Für ein zuvor nicht am Aries genutztes NAS mit rund 500GB Musik vergehen nur wenige Minuten. Aries sucht dabei in allen Ordnern und den Metadaten nach Album-Covern. Sollten keine gefunden werden, wird zusätzlich und ganz automatisch online nach passenden Covern gesucht.
Ebenfalls sehr clever gemacht: Für ungetaggte Musik (beispielsweise WAV-Files) verwendet die Software eindeutige Ordernamen zur Katalogisierung, nicht einfach nur "Unbekanntes Album".