Praxistest: Canon Maxify MB2050 Office-Multifunktionsdrucker
Praxis – ScannerDie Modelle mit Scanner (alle Maxify außer iB4050) verfügen neben einem Vorlagenglas für Aufsichtvorlagen auch über einen automatischen Blatteinzug, kurz ADF genannt (Automatic Document Feeder). Das Topmodell MB5350 verfügt zudem als Einziger der Serie über eine Funktion zum doppelseitigen Scannen in einem Durchgang (Duplex- oder RADF – „R“ für „Reversing“).
Einen halben Punkt Abzug gibt es für das etwas zu kleine Vorlagenglas. Ein Problem, dass sich der Canon aber mit vielen anderen Multifunktionsdruckern dieser Klasse teilt. Größere oder im Seitenverhältnis abweichende Vorlagen als DIN A4 können oft nicht bis zum Rand erfasst werden. Das ist beispielsweise beim Scannen von Magazinen recht häufig der Fall. Ein wenig mehr Raum hätte das ohnehin nicht ganz zierliche Gehäuse vielleicht noch hergegeben.
Der Scannerschlitten meines Testgerätes arbeitet ungewöhnlich geräuschvoll – um es mal vorsichtig zu formulieren. Er klingt so ähnlich, wie ein frisiertes Mofa, bei dem illegal der Schalldämpfer demontiert wurde. Ok, das ist jetzt etwas überspitz formuliert, aber so einen lauten Scanner hatte ich noch nie. Nach Rücksprache mit Canon lautet der Schluss, dass mein Testgerät nicht in Ordnung ist, auch wenn die Scanergebnisse ok sind. Das kann insbesondere bei einem Vorseriengerät schon mal passieren und wird daher nicht als Negativpunkt gewertet. Vielmehr soll es als Hinweis für Sie dienen: Falls Sie einen Maxify kaufen, dessen Scanner ungewöhnlich laut arbeitet, sollten Sie das reklamieren. Im Normalfall soll der Schlitten sehr leise arbeiten.
Einmal mit dem Netzwerk verbunden und korrekt am Mac eingerichtet, lassen sich mit dem Maxify zahlreiche Scanaufgaben sehr komfortabel und schnell erledigen. Und zwar wahlweise vom Gerät oder vom Mac aus.
Über das Display des Maxify kann man beispielsweise einen Scan direkt auf den Mac schicken und von dort aus automatisch an Mail. Oder man speichert das Dokument auf einen USB-Speicherstick, den man am Gerät einsteckt. Zusätzlich unterstützt der Canon verschiedene Cloud-Dienste. So kann man u.a. einen Scan direkt an Evernote oder DropBox senden.
Am Mac steht das „Canon IJ Scan Utility 2“ für verschiedene Standard-Scan-Aufgaben bereit. Einmal konfiguriert reicht damit ein Mausklick, um einen Scanvorgang mit den zuvor festgelegten Einstellungen anzuschubsen. Dazu gehören Aufgaben, wie das Scannen von Dokumenten (auch mehrseitige über den ADF), scannen von Bildern (wobei mehrere Fotos auf dem Vorlagenglas erkannt und einzeln abgespeichert werden), oder das Übertragen eines Scans direkt an das OS-X-Mailprogramm. Über die Funktion
„Zusammenf.“ lassen sich übergroße Vorlagen durch bereichsweise scannen automatisch zu einem großen Dokument zusammenfügen.
Nachtrag: Per Canon-Utility gescannte Dokumente werden automatisch mittels OCR verarbeitet und die daraus erzeugten PDFs lassen sich textlich durchsuchen/bearbeiten/markieren.
Was ich bei alledem zunächst vermisst habe, ist ein klassisches Scanfenster mit Vorschaufunktion und diversen Einstellungen. Nach einigem Ausprobieren fand ich heraus, dass dies über den Button „Treiber“ möglich ist. (Bei Windows: „Scan Gear“.) Ein Klick auf diese Funktion öffnet schlicht und ergreifend die OS-X-App „Digitale Bilder“, mit der man eben auch scannen kann. Eine Canon-eigene Software gibt es hierfür nicht (mehr). Jedenfalls nicht auf dem Mac. Die Möglichkeiten von „Digitale Bilder“ sollten für die meisten Büroaufgaben auch völlig ausreichen. Ansonsten gibt es natürlich kompetente Dritthersteller-Apps wie VueScan.
Für mich – und ich bin wohl ein Paradebeispiel für einen Small-Office-Kunden – haben sich die One-Click-Scanfunktionen als ausgesprochen nützlich erwiesen. Zumal mit dem Maxify stets alles schnell und reibungslos funktionierte, egal ob beim Scannen oder Drucken. So hat es beispielsweise nie Verbindungsabbrüche gegeben. – Mit einer Ausnahme: Aus nicht geklärtem Grund konnte der Maxify in einem Fall den Mac plötzlich nicht über WLAN finden und es konnte somit kein Scan vom Maxify an den Mac gestartet werden. Merkwürdigerweise war es kein Problem, den Scan drahtlos vom Mac aus über das Canon IJ Scan-Utility zu starten. Nachdem ich das getan hatte, konnte anschließend auch wieder vom Drucker aus ein Scanvorgang gestartet und an den Mac übertragen werden.