Praxistest Dell UP2715k 27“ Ultra HD 5K-Monitor
4K vs. 5K und was dabei zu beachten istIch möchte vorwegschicken, dass ich kein Experte in Sachen Farbmanagement bin. Zwar stelle ich als leidenschaftlicher Fotograf natürlich auch gewisse Ansprüche an die Farbtreue und Farbraumdarstellung von Bildschirmen, aber es muss für mich keine absolute Farbverbindlichkeit bestehen, weshalb ich auf das Thema Kalibrierung auch nicht näher eingehen werde. Wer speziell daran interessiert ist, den muss ich auf einschlägige Testseiten verweisen, die umfangreiche Messungen durchführen, wie beispielsweise
prad.de, die den Dell UP2715K bislang aber noch nicht untersucht haben.
Was den Dell UP2715K im Besonderen auszeichnet und ihn von derzeit allen anderen externen Computerbildschirmen am Markt unterscheidet, ist seine enorme Auflösung. Das Kürzel „4K“ ist ja zurzeit in aller Munde. Praktisch alle neuen TV-Geräte der gehobenen Klasse bieten inzwischen diese Auflösung, die dem vierfachen der bekannten Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten entspricht, nämlich 3.840 x 2.160 Bildpunkte (bei einem Seitenverhältnis von 16:9). Bei Computer-Bildschirmen hat es etwas länger gedauert, bis dieser Technologie-Trend an Fahrt gewonnen hat, aber inzwischen kommen auch hier immer mehr Monitor mit 4K-Auflösung in den Handel, wobei die genaue Auflösung je nach Bildschirm-Seitenverhältnis leicht variiert. Die Horizontale Anzahl der Pixel bewegt sich dabei aber stets um die 4.000. Daher die Bezeichnung „4K“.
Kurzer Abstecher zu Apple: Mit der Vorstellung des 27“ iMac Retina im Juni letzten Jahres brachte der Hersteller aus Cupertino erstmals einen Computer mit integriertem Bildschirm auf den Markt, dessen Auflösung selbst 4K noch mal deutlich übertrifft. Der Zusatz „5K“ deutet oberflächlich betrachtet zwar nur auf einen leichten Auflösungs-Zuwachs hin, aber diese Annahme täuscht. Während ein herkömmliches 4K Display rund 8 Megapixel bietet (3.840 x 2.160 = 8.294.400), sind es bei einem 5K-Display schon beinahe das Doppelte, nämlich 5.120 x 2.880 = 14.745.600 Pixel! Für die Pixeldichte (bezogen auf eine Diagonale von 27“) bedeutet das 163,2 ppi (4K) gegenüber 217,6 ppi (5K). Damit kommt der Bildschirm des iMac Retina schon annähernd in den Bereich der Pixeldichte eines iPad Air (264 ppi), nur auf einer erheblich größeren Fläche und mit üblicherweise deutlich größerem Betrachtungsabstand. – Nutzer des iMac Retina zeigen sich praktisch ausnahmslos begeistert von der Qualität dieses Displays – nicht nur in Bezug auf die Detailschärfe. Apples Entscheidung für 5K anstatt 4K fiel wahrscheinlich aufgrund der besseren Skalierbarkeit. 5K entspricht genau dem Vierfachen von 2.560 x 1.440, also der nativen Auflösung eines non-Retina iMac 27" oder Cinema Displays mit 16:9 Seitenverhältnis. 4K hätte eine ungerade Skalierung bedeutet.
Der Dell UP2715K erschien nur wenige Monate nach dem iMac Retina und verfügt mit hoher Wahrscheinlichkeit über das exakt gleiche Panel, wie der iMac Retina und ist damit der weltweit erste externe Ultra HD 5K Monitor.
Allerdings gibt es da ein Problem, welches die schnelle Verbreitung weiterer 5K-Displays behindert: Mit dem heute gängigen DisplayPort-Standard 1.2 steht nicht genügend Bandbreite zur Ansteuerung eines 5K-Panels bei voller Auflösung mit nur einem Kabel zur Verfügung. Beim iMac Retina ist das kein allzu großes Problem, weil Apple hier das Display intern mit einer doppelten Leitung ansteuern kann. Das geht aber prinzipiell auch mit externen Monitoren und genau so muss man es auch mit dem Dell UP2715K machen. Dem Gerät liegen für diesen Zweck doppelte DisplayPort-Kabel bei, die beide mit der Grafikkarte verbunden werden müssen, um das Gerät mit voller Auflösung betreiben zu können. Mit nur einem Kabel ist maximal 4K-Betrieb möglich, was nicht der nativen Pixelauflösung des UP2715K entspricht. Dell liefert für unterschiedlich Anschlüsse folgende Kabel mit:
2x mDP-auf-DP, 2x DP-auf-DP und 1x mDP-auf-mDP-Kabel [nur 4K])
Längst nicht alle Computer bzw. Grafikkarten unterstützen 5K-Auflösung und haben zwei passende Ports.
Bei Apple sind es zurzeit nur der neue Mac Pro und der iMac 27“ Retina, an dem man den Dell so betreiben kann* und auch das erst seit OS X 10.10.3. (Siehe Apple Support Dokument @@
) Als glücklicher Besitzer eines neuen Mac Pro konnte ich nicht widerstehen. Gleich nachdem ich in den Release Notes von 10.10.3 von der Unterstützung des Dell gelesen habe, stand meine Kaufentscheidung fest – und da ist er nun…
*Update 28.05.15: Inzwischen wurde die Liste der 5K-tauglichen Macs aktualisiert. Hinzugekommen ist das MacBook Pro (Retina, 15", Mid 2015) mit AMD Radeon R9 M370X. Siehe MTN-Meldung @@