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Praxistest Meridian Explorer² DAC/Kopfhörerverstärker

MQA: Was bedeutet das?

Ende 2014 hat Meridian mit der Vorstellung von MQA (Master Quality Authenticated) einigen Staub in der audiophilen Welt aufgewirbelt. Dabei ist gar nicht sofort ersichtlich, was genau das eigentlich sein soll. Ein neues Datenformat für Musik etwa? Oder vielleicht nur irgendein Marketing-Akronym für eine gar nicht so besondere und bereits bekannte Technologie (was in der Technikwelt leider oft vorkommt)? Hardware? Software? – Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach, oder zumindest nicht mit ein zwei Worten zu erklären.

Man könnte sagen, MQA ist der Versuch eines standardisierten Prozesses, um Musikdaten trotz Komprimierung genau so gut klingen zu lassen, wie vollkommen unkomprimierte und hochauflösende Studio-Originale. Im Prinzip wollen auch MP3 oder AAC und viele andere Formate nichts anderes erreichen, aber MQA geht die Sache anders an. Zunächst mal handelt es sich dabei nicht um ein neues Datenformat á la MP3, FLAC oder sonstwas. Vielmehr ist MQA eine Art Beschreibungsdatei, die mit lossless Audiocontainer-Formaten wie ALAC, FLAC, WAV u.s.w. transportiert werden kann. Audiogeräte müssen also nicht erst ein weiteres Datenformat lernen – was allein ausreichen würde, um MQA scheitern zu lassen. MQA codierte Musik kann mit jedem heute verfügbaren Digitalplayer wiedergegeben werden, allerdings benötigt der angeschlossene DAC einen MQA-Decoder, um dessen klanglichen Vorteile auch nutzen zu können. Ohne einen solchen Decoder wird die ganz normale Qualität des verwendeten Datenformates wiedergegeben, ohne die durch MQA in Aussicht gestellten Verbesserungen. Ein solcher Decoder kann hardwareseitig in einem DAC integriert sein oder als Software auf einem Computer oder Smartphone laufen. Mobilgeräte können also auch von MQA profitieren. Von MQA-Lösungen auf Mobilgeräten oder auch als App für den Mac ist bisher noch nichts bekannt.


Man kann sich MQA wie zusätzliche Metadaten vorstellen, die es einem kompatiblen Decoder erlauben, die damit transportieren Zusatzinformationen zur „Rekonstruktion des Originals“ zu nutzen. Also entfernt ähnlich wie RAW-Daten von Kameras, womit in gewissen Grenzen nachträglich und verlustfrei Anpassungen an Belichtung, Weißabgleich etc. vorgenommen werden können. – Aber ich betone: entfernt ähnlich.

Um die Wirkung von MQA besser zu verstehen, müsste man sehr tief in die Neurowissenschaft und Psychoaktusik einsteigen, denn Merdians Mastermind Bob Stuart und sein Team haben zahlreiche Erkenntnisse über die Natur des menschlichen Hörens in den Algorithmus einfließen lassen. Es geht also nicht um die übliche Aufrüstungsschlacht mit immer noch mehr Bits und noch höheren Sampling- oder Datenraten. Stuart sagt, das bringe inzwischen nichts mehr, weil bei den heutigen Auflösungen das Meiste des verfügbaren „encoding space“ ungenutzt bleibe – als würde man die Musik in einen zu großen Karton packen.

Damit das Ganze funktioniert, muss im ersten Schritt im Studio die Musik MQA codiert werden und am Ende der Kette (beim Verbraucher) ein MQA-Decoder vorhanden sein – und genau das beherrscht der Explorer². Die spannende Frage: Was bringt’s? Ist es hörbar? Und wenn ja, sehr deutlich oder eher subtil?

Kommentare

promac30.05.15 12:39
Mal kurze Frage:

Plus/Minus Meridian Explorer²
+ Lautstärke am Mac über Tastatur regelbar

Geht dann aber nur wenn man den Ausgang des "Kopfhörers" am Verstärker anschliesst ?
Am "fixen" Line Ausgang bleibt der Pegel dann "voll" und ist nicht über die Tastatur/Mac änderbar ?

Hatte den Vorgänger auch schon zum Test bei mir vorliegen, mich aber dann für den
Audioquest DragonFly v1.2 entschieden.

Klanglich konnte ich nur "Nuancen" zwischen den Beiden ausmachen, da der Preis aber für den Audioquest bei weniger als der Hälfte lag (hatte damals 130 Euro im Angebot gekostet) blieb dieser dann bei mir. Funktioniert auch seitdem völlig problemlos.

Setup:
MacMini > Audioquest > Marantz PM17 MKII > Nubert NuLine 30 + ABL Modul
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sonorman
sonorman30.05.15 12:54
promac
Mal kurze Frage:

Plus/Minus Meridian Explorer²
+ Lautstärke am Mac über Tastatur regelbar

Geht dann aber nur wenn man den Ausgang des "Kopfhörers" am Verstärker anschliesst ?
Am "fixen" Line Ausgang bleibt der Pegel dann "voll" und ist nicht über die Tastatur/Mac änderbar ?
Den "Ausgang des Kopfhörers"? Kopfhörer haben keine Ausgangsbuchsen.

Der rechte Ausgang am Explorer² ist geregelter Ausgang, der linke ein Festpegelausgang. (Wie im Text beschrieben.) Selbstverständlich kann man die Lautstärke nur dann über die Mac-Tastatur regeln, wenn man den geregelten Ausgang benutzt. Der Line-Level Ausgang hat eine nicht veränderbare Ausgangsspannung und benötigt daher ein nachgeschaltetes Gerät (z.B. ein Verstärker oder entsprechende Aktivlautsprecher) mit eigener Lautstärkeregelung.
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Hot Mac
Hot Mac30.05.15 12:57
Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht!
Ich bleibe dennoch bei meinen „Lehmännern“.
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sonorman
sonorman30.05.15 13:13
Hot Mac
Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht!
Ich bleibe dennoch bei meinen „Lehmännern“.
Die sind ja auch nicht ganz schlecht.
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Hot Mac
Hot Mac30.05.15 13:23
sonorman
Hot Mac
Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht!
Ich bleibe dennoch bei meinen „Lehmännern“.
Die sind ja auch nicht ganz schlecht.
Könntest Du mir einen gescheiten Kopfhörer empfehlen?

Ich verwende derzeit die 18er von UE, kann aber In-Ears nicht über einen längeren Zeitraum vertragen.
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sonorman
sonorman30.05.15 13:43
Hot Mac
Könntest Du mir einen gescheiten Kopfhörer empfehlen?

Ich verwende derzeit die 18er von UE, kann aber In-Ears nicht über einen längeren Zeitraum vertragen.
Die beiden im Testbericht genannten Over-Ear Kopfhörer wären sehr gute Kandidaten.

Je nachdem, welche Art von Kopfhörer Dir besser gefällt, bieten beide ein sehr hohes Niveau. Der B&W ist geschlossen (weniger Außengeräusche, ähnlich wie In-Ears) und hat eine gewisse Bassbetonung, die für guten Punch und warme Klangfarben sorgt.

Der beyerdynamic T90 ist eine offene Konstruktion. Dadurch wird man nicht so abgeschottet und hat nicht das Gefühl, in einem Kofferraum liegend Musik zu hören. Für den Langzeittragekomfort ist das auch sehr positiv. Der T90 hat nur eine leichte Bassbetonung, ist aber insgesamt anspringender, luftiger, dynamischer und "ehrlicher" als der P7. Auch die Hörmuscheln mit der sehr angenehmen Polsterung machen ihn langzeittauglicher. (Allerdings kenne ich keinen Kopfhörer, den ich ununterbrochen von morgens bis abends tragen würde.)

Der P7 ist mit seinem Wirkungsgrad und 22 Ohm auch mobiltauglich, der T90 mit seinen 250 Ohm nur bedingt. Mit dem Lehmann (welcher genau?) sollte der T90 aber sehr gut harmonieren.

Wie gesagt, der persönliche Geschmack spielt dabei eine große Rolle. Aber beide sind klanglich und Verarbeitungstechnisch in ihrer Preisklasse auf einem sehr hohen Niveau. Ich bevorzuge den T90.
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promac30.05.15 13:48
sonorman
Den "Ausgang des Kopfhörers"? Kopfhörer haben keine Ausgangsbuchsen.

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sonorman
sonorman30.05.15 13:51
promac
sonorman
Den "Ausgang des Kopfhörers"? Kopfhörer haben keine Ausgangsbuchsen.

Sorry wenn das jetzt semantisch kleinkariert klingt, aber das ist der Ausgang des Explorer FÜR den Kopfhörer, nicht der Ausgang DES Kopfhörers.
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Hot Mac
Hot Mac30.05.15 14:21
sonorman

Ich hab mehrere Lehmänner: einen Linear SE, einen Stamp SE und einen Traveller
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ZedLeppelin30.05.15 14:29
– Nicht für den Betrieb an Mobilgeräten geeignet (nur mit Tricks)

Was heißt das genau? Welche "Tricks"?
Kann ich den Explorer zusammen mit einem iPad (mini)/iPod benutzen, oder nicht?
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sonorman
sonorman30.05.15 14:30
Hot Mac
sonorman

Ich hab mehrere Lehmänner: einen Linear SE, einen Stamp SE und einen Traveller
Also gerade am Linear SE sollte der T90 riiichtig gut gehen!
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sonorman
sonorman30.05.15 14:32
ZedLeppelin
– Nicht für den Betrieb an Mobilgeräten geeignet (nur mit Tricks)

Was heißt das genau? Welche "Tricks"?
Kann ich den Explorer zusammen mit einem iPad (mini)/iPod benutzen, oder nicht?
Ich weiß, dass einige den Explorer(1) per Camera Adapter an iDevices angeschlossen haben. Wie gut das klappt, weiß ich nicht. Und ich weiß auch nicht, ob das mit dem Explorer² genauso geht.
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Hot Mac
Hot Mac30.05.15 14:33
sonorman
Hot Mac
sonorman

Ich hab mehrere Lehmänner: einen Linear SE, einen Stamp SE und einen Traveller
Also gerade am Linear SE sollte der T90 riiichtig gut gehen!
Super, vielen Dank!
Den T90 könnte ich sogar günstiger bekommen ...
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nahtanoj9630.05.15 15:26
Hallo! Interessanter Test! Kenne mich auf dem Gebiet leider kaum aus und höre bisher stinknormal über den 3,5mm Ausgang vom MBP (oder iPhone, aber das ist ja hier irrelevant).

Also Kopfhörer nutze ich die Beyerdynamic DT 770 Pro (80 Ohm).

Meine Soundfiles sind aber allesamt stinknormale MP3s aus dem iTunes Store oder eben CD-Dateien (also .wav, oder?)

Würde sich das dennoch lohnen? Oder ist das nur bei höherwertigen Audioquellen sinnvoll?
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sonorman
sonorman30.05.15 16:45
nahtanoj96
Würde sich das dennoch lohnen? Oder ist das nur bei höherwertigen Audioquellen sinnvoll?
Das bringt auf jeden Fall etwas, sofern die Quelldaten nicht gänzlich verhunzt sind. gerade mit Deinem Kopfhörer. Entscheidend ist, dass Du damit den primitiven DAC und die lausige analoge Ausgangsstufe des Mac ersetzt.

Wenn Du mit Gleichnissen aus der Autowelt etwas anfangen kannst: das ist, als würdest Du in Deinen Wagen einen anderen Motor mit zwar gleicher Leistung aber viel mehr Drehmoment und ein besser abgestimmtes Getriebe einsetzen. Der Wagen ist danach zwar nicht unbedingt schneller, hat aber einen viel besseren Durchzug schon aus dem Drehzahlkeller heraus und fährt in allen Bereichen souveräner.

Aber es hängt natürlich auch von Deinen persönlichen klanglichen Ansprüchen und Erwartungen ab. Manche finden solche Unterschiede riesig und entscheidend, andere eher gering und unbedeutend. Also kannst nur Du im Selbstversuch herausfinden, ob es sich für Dich lohnt oder nicht.
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Tirabo30.05.15 17:33
sonorman
Der Line-Level Ausgang hat eine nicht veränderbare Ausgangsspannung und benötigt daher ein nachgeschaltetes Gerät (z.B. ein Verstärker oder entsprechende Aktivlautsprecher) mit eigener Lautstärkeregelung.

Doch doch, sicher ist die Ausgangsspannung am Line-Ausgang veränderbar, sie muss es doch sein, wie sollen sonst Audiosignale mit vielen unterschiedlichen Frequenzen übertragen werden?

Die Amplitude einer elektrischen Schwingung überstreicht einen sehr großen Spannungsbereich, wenn Schalldruck in proportionale elektrische Spannung umgewandelt wird. Daher gibt es keine Volt-Angabe sondern logarithmische Spannungspegel Up = 20 lg U/U0, wobei Up der absolute Spannungspegel ist dB, U die elektr. Spannung in V, U0 die Bezugsspannung und lg der Zehnerlogarithmus.

Für absolute Spannungspegel gibt es aber keine einheitliche Bezugsspannung U0. Daher gibt es da verschiedene Festlegungen und Vereinbarungen.


Was Du wohl meinst, ist, dass der Line-Pegel ein sogenannter Bezugspegel ist, der Festlegt, dass bei Vollausteuerung 0 dBr der Bezugswert -10 dBv ist, also dass 0 dBr (also Vollaussteuerung) einem Pegel von -10 dBv oder halt 0,32 V entsprechen. Mit diesen Werten wird dann ein voll ausgesteuertes (!j Signal übertragen. Daher gibt es immer wieder Spannungsanpassungsprobleme zwischen Consumer und Studiogeräten. Radio (ARD) arbeitet sogar immer noch mit einem ganz eigenen Bezugspegel.

PS: übrigens ergibt sich der ARD-Pegel von 0,775 V aus der Spannung an einem Widerstand von 600 Ohm, an dem eine Leistung von 1mW umgesetzt wird. Das stammt tatsächlich noch aus der Zeit der Telefonübertragung, bei der damals Leistungsanpassung betrieben Wurde und wurde einfach als Bezug beibehalten.
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sonorman
sonorman30.05.15 17:42
Tirabo

Mach es nicht komplizierter, als es ist.

Der Explorer2 hat:
Einen 3,5mm Analog line out, fixed 2V RMS (Auch Hochpegelausgang genannt) und einen 3,5mm Kopfhörerausgang mit variablem Ausgangspegel und einer Impedanz von 0,47Ω.
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Joker_JH30.05.15 18:01
nahtanoj96
Würde sich das dennoch lohnen? Oder ist das nur bei höherwertigen Audioquellen sinnvoll?

Ja, es lohnt sich. Hatte vor Jahren die gleiche Fragestellung und habe mit den ersten externen DAC gekauft. Was für ein Unterschied... Ein Problem gibt es aber: schlechte Aufnahmen werden nicht besser sondern nur besser als schlecht erkennbar.
Höre gerade in HD die von Steven Wilson remixte und remasterte Jethro Tull Aqualung. Das rockt.
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Tirabo30.05.15 18:06
sonorman
Tirabo

Mach es nicht komplizierter, als es ist.

Der Explorer2 hat:
Einen 3,5mm Analog line out, fixed 2V RMS (Auch Hochpegelausgang genannt) und einen 3,5mm Kopfhörerausgang mit variablem Ausgangspegel und einer Impedanz von 0,47Ω.

Ich kläre nur auf, du hast es nämlich kompliziert gemacht mit einer nicht richtigen Erklärung der angeblich "nicht veränderbaren Ausgangsspannung".

Lass es doch, wenn du es nicht genau weißt.

Das ein Hochpegelausgang ein Hochpegelausgang ist, spielt für dass Thema auch keine Rolle.
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thomas b.
thomas b.30.05.15 21:03
nahtanoj96
...

Meine Soundfiles sind aber allesamt stinknormale MP3s aus dem iTunes Store oder eben CD-Dateien (also .wav, oder?)

...

Wo gab es jemals MP3s im iTunes Store?
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Maccabee
Maccabee30.05.15 22:27
sonorman
Entscheidend ist, dass Du damit den primitiven DAC und die lausige analoge Ausgangsstufe des Mac ersetzt.

Wie bist Du zu der Erkenntnis gelangt, daß der Mac einen „primitiven DAC“ und eine „lausige analoge Ausgangsstufe“ hat? Messergebnisse? Subjektiver Höreindruck? Stand die Musik nicht richtig im Saft?
If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.
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Frost31.05.15 10:28
Maccabee
Wie bist Du zu der Erkenntnis gelangt, daß der Mac einen „primitiven DAC“ und eine „lausige analoge Ausgangsstufe“ hat? Messergebnisse?
Stimmt, so ein Statement finde ich doch schon extrem pauschal.

Wenn man schon solch eine Aussage trifft, dann haette ich mir doch
zumindest ein paar erklaerende Messungen mit einem Audio Analyzer
z.B. einem R&S UPV oder einem Keysight U8903A mit den dazugehoerigen
Plots und Erklaerungen Gewuenscht, an denen die Schwaechen
des "primitiven DAC" im Mac aufgezeigt werden.
Da haette man dann auch zusammen mit den Vergleich-Plots
der Meridian zeigen koennen wo dessen Vorteile beim D/A
und der Aufbereitung des Ausgangssingals liegen.
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haschuk31.05.15 10:57
Das ist leider nicht Sonorman's objektive Welt. Leider, da ich seine Artikel durchaus schätze.
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sonorman
sonorman31.05.15 11:38
Maccabee, Frost, Haschuk

Leute, das ist eine sehr komplexe Thematik und Eure Frage ist viel zu pauschal und oberflächlich, um sie mit ein, zwei Sätzen zu beantworten.

Alles fängt mit einem wichtigen (DEM wichtigsten) Messgerät an: Den eigenen Ohren. Wenn Ihr es nicht selbst ausprobiert und nur auf simple Zahlen und Messwerte vertraut, ist das praxisfremd. Aber natürlich gibt es eindeutige nachweisbare Fakten, warum die Ausgänge an Macs und anderen Computern meistens die schlechteste Wahl für guten Klang sind. Das fängt schon damit an, dass die analogen Ausgangsstufen praktisch aller Computer nur sehr simple (billige!) Schaltungen sind, die nicht genug Ausgangsleistung haben, um Kopfhörer mit höherer Impedanz (ab ca. 50 Ohm, je nach Mac) adäquat betreiben zu können. Das ist einer der Gründe, warum es heute so viele externe Kopfhörerverstärker in unterschiedlichen Preis-/Leistungsklassen gibt.

Beim DAC ist vor allem das Jitterspektrum entscheidend. Was glaubt ihr wohl, warum die gesamte Audiowelt externe DACs vor einigen Jahren auf asynchrones USB umgestellt hat und die Taktung im DAC generieren, anstatt sie sich vom Computer vorgeben zu lassen? Reines Voodoo?

Bevor ihr die Aussagen grundsätzlich in Frage stellt, wäre es angemessen, vor allem eigene Hörerfahrung zu sammeln. Sonst führen solche Diskussionen grundsätzlich nur in die typische Falle, dass alle audiophilen Erkenntnisse der letzten Jahre und Jahrzehnte einfach mal pauschal als Einbildung abgetan werden. Das ist nicht Zielführend und ich mache dabei nicht mit.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.
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Maccabee
Maccabee31.05.15 12:36
Frost
Wenn man schon solch eine Aussage trifft, dann haette ich mir doch
zumindest ein paar erklaerende Messungen mit einem Audio Analyzer
z.B. einem R&S UPV oder einem Keysight U8903A mit den dazugehoerigen
Plots und Erklaerungen Gewuenscht, an denen die Schwaechen
des "primitiven DAC" im Mac aufgezeigt werden.

Solche Test existieren, frisch gegoogelt z.B.:

http://nwavguy.blogspot.de/2011/12/apple-macbook-air-5g.html
http://www.kenrockwell.com/apple/iphone-5/audio-quality.htm
http://www.kenrockwell.com/apple/airport-express-audio-quality-2014.htm

Sie bestätigen allerdings nicht die These vom „primitiven DAC“ und der „lausigen Ausgangsstufe“ bei Apple-Produkten, wobei man sowas durchaus in Geräten anderer Hersteller finden mag.
If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.
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Hot Mac
Hot Mac31.05.15 18:49
sonorman,

herzlichen Dank noch mal für Deinen Tipp.
Gestern hab ich mir, auf die Schnelle, den T90 besorgt.
Ich bin begeistert.

Ich hab auch den T5 getestet – hervorragend ! –, aber geschlossene Kopfhörer und In-Ears gehen bei mir, in Sachen Verträglichkeit, Hand in Hand.

An meine UEs kommt der T90 zwar nicht ran – vielleicht bedürfen Kopfhörer auch einer Einspielzeit –, ein Fehlkauf war's aber auf keinen Fall!

Liebe Grüße aus Hamburg,

Hot Mac
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sonorman
sonorman31.05.15 20:16
Hot Mac

Freut mich zu hören!
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haschuk01.06.15 23:43
sonorman
Maccabee, Frost, Haschuk

Leute, das ist eine sehr komplexe Thematik und Eure Frage ist viel zu pauschal und oberflächlich, um sie mit ein, zwei Sätzen zu beantworten.


Beim DAC ist vor allem das Jitterspektrum entscheidend. Was glaubt ihr wohl, warum die gesamte Audiowelt externe DACs vor einigen Jahren auf asynchrones USB umgestellt hat und die Taktung im DAC generieren, anstatt sie sich vom Computer vorgeben zu lassen? Reines Voodoo?

Bevor ihr die Aussagen grundsätzlich in Frage stellt, wäre es angemessen, vor allem eigene Hörerfahrung zu sammeln. Sonst führen solche Diskussionen grundsätzlich nur in die typische Falle, dass alle audiophilen Erkenntnisse der letzten Jahre und Jahrzehnte einfach mal pauschal als Einbildung abgetan werden. Das ist nicht Zielführend und ich mache dabei nicht mit.

Ein paar Anmerkungen dazu:

- Die Fragen mögen komplex sein, aber sie faktisch wegzuwischen, ist kein Weg. Gut wäre es, neben dem unausweichlichen Höreindruck tatsächlich parallel physikalisch Daten mitzugeben. Dass das nicht Dein Ansatz ist, finde ich persönlich schade.

- Jitter: Leider ein Denkfehler. Auch im PC übernimmt die Taktung nicht der "PC", sondern der DAC auf dem Mainboard. Je nach Qualität (da gibt es durchaus Unterschiede, zugegeben) nehmen es hier aber DAC mit der Qualität von DACs in Studio-Interfaces von vor 5 - 6 Jahren auf. Und ja, mit diesen Interfaces wird noch immer hochwertig Musik produziert.

- Analoge Ausgänge: Simpel mit pauschal billig gleichzusetzen, bringt in der Diskussion gar nichts. Richtig ist, dass die Ausgänge kaum für höherohmige Kopfhörer geeignet sind und hier externe Kopfhörerverstärker einen weiterbringen. Zu Line-Pegeln muss man aber differenzieren.

- Asynchroner USB: Kein Voodoo, die Audiophile-Branche hat aber einfach nur aus dem Studiobereich kopiert. Dort erzeugt jedes internes oder externe Interface mittels seines DACs den Takt. Unerlässlich (seit 2 Jahrzehnten), spätestens dann, wenn mehrere Geräte miteinander über Wordclock oder andere Schnittstellen den gleichen "Takt" bekommen. Bitte daher das nicht als Innovation der Audiophilie hinstellen.

- Fakt ist, dass Du mit "Entscheidend ist, dass Du damit den primitiven DAC und die lausige analoge Ausgangsstufe des Mac ersetzt." als einziger eine pauschalierende Aussage getroffen hast, ohne jegliche Begründung nach dem Motto, intern immer schlecht. Das wird immer Fragezeichen im Kopf von Leuten hervorrufen, die die "audiophilen Erkenntnisse der letzten Jahre und Jahrzehnte" durchaus kritisch hinterfragen (wie auch andere Entwicklungen wie z.B. die Todkompression von Musik). Und ja, als Musiker, Recorder und Produzierender hab ich da durchaus die Qualifikation dazu. Ich weiß nämlich, wie die Musik tatsächlich klingt, die ich forme.


Ich würde es gerne aber bei dem Argumentationsstand lassen, da die Differenzen eh viel zu groß sind.
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sonorman
sonorman02.06.15 09:59
haschuk

Ein paar Anmerkungen dazu:

- Die Fragen mögen komplex sein, aber sie faktisch wegzuwischen, ist kein Weg. Gut wäre es, neben dem unausweichlichen Höreindruck tatsächlich parallel physikalisch Daten mitzugeben. Dass das nicht Dein Ansatz ist, finde ich persönlich schade.
Die Rewind ist ein Verbrauchermagazin und wendet sich nicht an Experten in Sachen Messtechnik. Daher gibt es bei uns meist vereinfachte Erklärungen. Wer Messwerte will, muss auch die gesamten Zusammenhänge verstehen und es ist nicht Ziel der Rewind, bei Erklärungen vom Hundertsten ins Tausendste zu gehen, um jeden kleinen Sachverhalt bis hin zur Grundlagenforschung zu erläutern.
- Jitter: Leider ein Denkfehler. Auch im PC übernimmt die Taktung nicht der "PC", sondern der DAC auf dem Mainboard. Je nach Qualität (da gibt es durchaus Unterschiede, zugegeben) nehmen es hier aber DAC mit der Qualität von DACs in Studio-Interfaces von vor 5 - 6 Jahren auf. Und ja, mit diesen Interfaces wird noch immer hochwertig Musik produziert.
Da verwechselst Du was und das ist auch ein gutes Beispiel dafür, warum die Rewind eigentlich nicht so weit ins Detail gehen will.
Natürlich wird der Takt im Computer auch an dessen DAC erzeugt und nicht vom Hauptprozessor. Das spielt aber keine Rolle denn ein großer Teil des Jitter entsteht auf dem Weg der Signalübertragung zum externen DAC und bei der Synvhronisation. Asynchrones USB vermeidet diese Schwachstelle größtenteils durch die Asynchronizität und Eigentaktung. (Nicht Reclocking!)
- Analoge Ausgänge: Simpel mit pauschal billig gleichzusetzen, bringt in der Diskussion gar nichts. …
Ist aber die Regel und damit keine Pauschalisierung im negativen Sinne, sondern die Wahrheit. Es gibt meines Wissens KEINEN Computer auf der ganzen Welt, der jemals eine vernünftige analoge Ausgangsstufe auf dem Mainboard hatte.
- Asynchroner USB: Kein Voodoo, die Audiophile-Branche hat aber einfach nur aus dem Studiobereich kopiert. Dort erzeugt jedes internes oder externe Interface mittels seines DACs den Takt. Unerlässlich (seit 2 Jahrzehnten), spätestens dann, wenn mehrere Geräte miteinander über Wordclock oder andere Schnittstellen den gleichen "Takt" bekommen. Bitte daher das nicht als Innovation der Audiophilie hinstellen.
Siehe zwei Absätze zuvor. Desweiteren: Die HiFi-Branche hat in diesem Punkt gar nichts aus dem Studiobereich kopiert. Dass im Studio "jedes interne oder externe Interface mittels seines DACs den Takt erzeugt" ist etwas anderes, nämlich Reclocking. Dabei wird versucht, den von der Quelle vorgegebenen Takt neu zu takten, was den Jitter verringert, aber eigene Probleme aufwirft. Bei asynchronem USB ist das anders. Hier wird der Takt grundsätzlich erst vom USB-DAC und nicht in der digitalen Quelle erzeugt. Reclocking entfällt.
Asynchrones USB ist eigentlich eine seit jeher im USB-Protokoll vorhandene Verbindungsart, die aber lange Zeit nicht genutzt wurde und in Vergessenheit geriet. Wiedererntdeckt und erstmals in einen externen DAC eingebaut wurde es 2009 von Wavelength Audio. ( / )
- Fakt ist, dass Du mit "Entscheidend ist, dass Du damit den primitiven DAC und die lausige analoge Ausgangsstufe des Mac ersetzt." als einziger eine pauschalierende Aussage getroffen hast, ohne jegliche Begründung nach dem Motto, intern immer schlecht. …
Es mag sein, dass die Formulierung "lausig" und "primitiv" möglicherweise eine Art Schnappreflex bei manchen auslöst, von daher hätte ich mich vorsichtiger Ausdrücken sollen (Im Artikel verwende ich diese Formulierung jedoch nicht.) Fest steht aber auch, dass die Ausgangsstufen und DACs praktisch aller Computer qualitativ nur auf einem sehr niedrigen Niveau sind. Das ist ja überhaupt erst der Grund, warum es heute so viele externe DACs und Kopfhörerverstärker gibt. Würden die nicht einen klar hörbar besseren Klang bieten, und könnte man an den Anschlüssen der Computer jeden hochwertigen Kopfhörer optimal betreiben, dann würde auch kein florierender Markt für diese Geräte existieren. Darum sagte ich ja schon, dass sinnvollerweise erst mal die eigenen Ohren eingesetzt werden sollten, um sich überhaupt einen Eindruck zu verschaffen. Es bringt rein gar nichts, an jede Aussage ein Messprotokoll zu hängen.
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pauLee02.06.15 22:50
Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar für den Test, dem ich wirklich lange entgegengefiebert habe und erfreue mich an dessen Inhalt. Vielen Dank!

Was ich gerne mal gewußt hätte ...

Ich habe den Meridian Explorer mal an einem Raspberry Pi 2 betrieben. Quelle war Spotify vom iPad via Airplay. Airplay ist auf 44,1 kHz/16 Bit beschränkt was bei Spotify kein Problem ist, das gibt sowieso nicht mehr her. Was ich allerdings vermisst habe war das Upsampling. Als Distri habe ich Volumio (volumio.org) im Einsatz gehabt und so konfiguriert, dass es die Musik nicht "anfasst" und quasie bit-genau weitergibt. Am Meridian leuchtete dann auch nur eine LED, obwohl ich davon ausgegangen bin, dass der Meridian von sich aus immer ein Upsampling macht. Ich hab´s dann auch mit einer Volumio Konfiguration probiert, die Upsampling aktiv machen sollte aber leider kam davon nichts raus.

Sollte ich vielleicht noch den Linux Treiber installieren, obwohl Volumio den DAC an sich betreiben kann oder woran kann das gelegen haben? Oder macht der Meridian in der ersten Version das Upsampling nur, wenn es entsprechend im Treiber konfiguriert ist?
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