Praxistest: Naim mu-so All-In-One Musiksystem
Vorstellung: Naim mu-soUm zunächst eine naheliegende Frage zu beantworten: „mu-so“ ist nach Aussage von Naim offenbar ein englischer Begriff für einen Musik-Nerd.
„Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.“ – Tischlautsprecher bzw. -Radios sind im Gegensatz zu vielen gehobenen HiFi-Produkten eher Massenware und in der Regel sehr erschwinglich. Und doch gibt es große Unterschiede. Wer will, kann sich schon für ein geringes zweistelliges Taschengeld im Online-Handel oder Elektronikmarkt ein solches Gerät mit Bluetooth kaufen. Hohe Qualitätsansprüche sollte man daran natürlich nicht stellen.
Am stärksten frequentiert dürfte die Preisklasse zwischen ca. 200 bis 600 Euro sein. Hier findet man so erfolgreiche Produkte wie das vorher schon erwähnte, aber (mutmaßlich) bald nicht mehr erhältliche
Zeppelin Air oder das modernere
B&W A5, vernetzbare Systeme wie das
Sonos Play:3 oder die Geräte der
Bose SoundTouch-Serie – um nur ein paar von vielen zu nennen. Oberhalb dieser Preisspanne wird die Luft deutlich dünner. Nur wenige Hersteller trauen sich noch, teurere Tischlautsprecher anzubieten, weil man damit den Bereich des Massenmarktes schnell wieder verlassen würde und möglicherweise zu geringe Stückzahlen absetzt, um noch profitabel zu sein. Mit einem Kaufpreis von rund 1.100 Euro (UVP exakt 1.125 Euro) wagt sich Naim dennoch in diese höheren Gefilde, will dafür aber auch ein Produkt anbieten, das alle anderen blass aussehen lässt – und das nicht nur in Sachen Klangqualität.
Bevor es mit der Beschreibung losgeht, möchte ich eine Sache deutlich klarstellen: Egal wie teuer oder luxuriös so ein One-Box-System auch sein mag – man erhält in der Regel deutlich besseren Klang mit einem guten Paar Stereolautsprecher. Bei Lautsprechern wie dem mu-so geht es vielmehr darum, klassische Stereo-Setups gerade zu vermeiden. Viele Verbraucher – oder deren bessere Hälfte – wollen einfach keine aus mehreren Kisten bestehende, platzraubende Installationen mit langen Kabeln, die an akustisch günstiger Position im Raum aufgestellt werden müssen, um anständig zu klingen. Für diese Kundschaft muss das System in erster Linie schick aussehen, darf nicht viel Wohnraum beanspruchen und sollte möglichst vielseitig und komfortabel sein. Genau das erfüllen solche One-Box-Systeme wie das mu-so besser.
Die Physik bzw. Akustik schert sich aber nicht um ästhetische Präferenzen, geschweige denn um den Geldbeutel von Musikhörern. Und weil Naim nun mal guten Klang als Firmenprinzip hat, wollten die Briten bei ihrem ersten All-In-One Musiksystem keine faulen Kompromisse eingehen und haben alles daran gesetzt, das Beste aus der Situation zu machen. Ob Ihnen das gelungen ist?