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Praxistest: Resonessence Labs HERUS+ USB-DAC/Kopfhörerverstärker

HERUS+: Praxis & Klang

Für den Hörtest habe ich den HERUS+ mit meiner Referenz in dieser Klasse, dem Meridian Explorer (ab ca. 190 Euro, Amazon) verglichen. Als Kopfhörer kamen der mobiltaugliche, geschlossene 22 Ohm-Kopfhörer B&W P7 sowie der halboffene 600 Ohm High-End-Kopfhörer beyerdynamic T1 zum Einsatz. Getestet wurde vornehmlich am Mac, aber auch am iPhone und am iPad. Ich fasse meine Erfahrungen im Folgenden zusammen, ohne dabei auf jedes einzelne gehörte Datenformat einzugehen.

Schon nach wenigen Takten Musik stand fest, der HERUS+ ist kein 08/15-DAC und ganz gewiss kein Gadget, das Liebhaber des guten Klangs leichtfertig als verzichtbaren Luxus abtun sollten. Klar, 399 Euro sind eine Stange Geld, aber wer vom HiFi-Virus infiziert ist, dürfte diesen Preis in Relation zum Klanggewinn schon als echtes Schnäppchen ansehen. Es gibt Menschen, die sehr viel mehr Geld für sehr viel weniger klangliche Ausbeute berappen.


Vor allem die enorme Dynamik des HERUS+ nimmt einen sofort gefangen. Man meint fast, es hier mit einem sehr viel potenteren Desktop-DAC/Amp zu tun zu haben. Erinnerungen an Top-Geräte wie den schon bereits weiter oben erwähnten Meridian Prime Headphone Amplifier werden wach.

Im direkten Vergleich zum etwas günstigeren, aber keineswegs zu unterschätzenden Meridian Explorer kann der HERUS+ aus dem selben Kopfhörer etwas mehr Pegel herausholen, was den Direktvergleich etwas erschwert. Nach dem Austarieren der Pegeldifferenz bestätigt sich aber der Eindruck, dass der HERUS+ mindestens eine ganze Klasse höher anzusiedeln ist als der Explorer. Wow! Damit hätte ich nicht gerechnet, hat sich der Explorer bisher doch jede Konkurrenz locker von der Pelle halten können. Der Kanadier wirkt viel spannungsgeladener und zupackender, ohne dabei irgendwie unangenehm vordergründig oder plump zu wirken. Im Gegenteil. Auch feinste Klangnuancen gewinnen mit dem HERUS+ deutlich an Authentizität. Stimmen entwickeln über ihn einen natürlichen Schmelz und die räumliche Darstellung über den B&W P7 verbessert sich spürbar. Ehrlich gesagt habe ich den P7 noch nie so gut gehört.

Mit meinem Referenzkopfhörer beyerdynamic T1 wird der Unterschied noch gravierender. Dass der Explorer mit dem 600-Ohm-Boliden nicht so gut zurecht kommt, wusste ich schon. Dass andererseits der HERUS+ den T1 so gut im Griff hat, hätte ich nicht erwartet. Ich würde diese beiden vielleicht nicht unbedingt als ultimative Traumkombi empfehlen, aber Einschränkungen gibt es hierbei – im Gegensatz zum Explorer – kaum hinzunehmen. Der T1 behält am HERUS+ voll und ganz seine herausragenden Eigenschaften wie Dynamik und Schnelligkeit bei zugleich luftiger Offenheit. So kenne ich den großen beyerdynamic eigentlich nur an deutlich teureren Wandler/Verstärker-Kombinationen. Toll! Ich hätte nur zu gern noch ausprobiert, wie sich mein zweiter Kopfhörer-Favorit, der etwas günstigere und nicht ganz so hochohmige beyerdynamic T90 am HERUS+ schlägt. Leider habe ich den T90 nicht hier.

Nach einigem Experimentieren mit den unterschiedlichen Digitalfilter-Varianten des HERUS+ bin ich meistens bei der Apodizing-Variante hängen geblieben, die übrigens auch Meridian favorisiert, im Explorer aber keine Verwendung findet. Aber auch mit der Standard-Filtervariante war der HERUS+ meinem bisherigen Favoriten in nahezu jeder Disziplin überlegen. Wie schon angemerkt sind die klanglichen Unterschiede zwischen den Filtervarianten sehr subtil. Ungeübte Hörer, die mal eben schnell hin und her schalten, könnten gar zu dem Schluss kommen, es gäbe gar keinen hörbaren Unterschied, aber dem ist nicht so. Nach geraumer Zeit des intensiven Musikgenusses wird früher oder später jeder seinen eigenen Favoriten unter den Filtern herausgefunden haben. Der Standard-Filter hat nach meinem Dafürhalten am wenigsten Ausdruckskraft – relativ gesehen. Der Minimum Phase IIR-Filter klingt eine Spur impulsfreudiger, ist dafür aber manchmal eine klitzekleine Spur zu hart. Der Apodizing-Filter bietet für meinen Geschmack den besten Kompromiss aus Dynamik und Natürlichkeit. Aber das kann auch vom Musikmaterial abhängig sein, sodass man doch immer wieder mal ausprobiert, ob eine andere Variante nicht gerade besser passt. Die Auswahl ist zum Glück nur einen Tastendruck entfernt und die Umschaltung erfolgt vollkommen ohne Knacken oder sonstige Störgeräusche.

Kommentare

teorema67
teorema6720.12.14 11:10
Super interessante Vorstellung des DAC, vielen Dank!

Im mobilen Betrieb brauche ich 2 Adapter, auf jeder Seite einen, denn der Kopfhörerausgang ist 1/4"-Klinke, sehe ich das richtig?
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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sonorman
sonorman20.12.14 11:41
teorema67
Im mobilen Betrieb brauche ich 2 Adapter, auf jeder Seite einen, denn der Kopfhörerausgang ist 1/4"-Klinke, sehe ich das richtig?
Einen Adapter von 3,5 mm auf 6,3 mm Klinke für den Kopfhörer und zwei Adapter auf der USB-Seite (Lightning > USB-A > USB-B). So wie auf den Bildern zu sehen.
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aquacosxx
aquacosxx20.12.14 13:56
muss hier noch mal nachfragen. greift der herus tatsächlich das digitale signal am idevice ab?
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sonorman
sonorman20.12.14 14:18
aquacosxx
muss hier noch mal nachfragen. greift der herus tatsächlich das digitale signal am idevice ab?
Ja. Über Lightning steht gar kein analoges Signal zur Verfügung.
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berzcheft20.12.14 14:28
Oder man nimmt das iPhone Lightning Kabel mit diesem Adapter:

Oder liege ich falsch?

Klar, vielleicht gibt es den in schöner und "besser", aber so spart man einen Adapter!
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sonorman
sonorman20.12.14 14:44
berzcheft
Oder man nimmt das iPhone Lightning Kabel mit diesem Adapter:

Oder liege ich falsch?

Klar, vielleicht gibt es den in schöner und "besser", aber so spart man einen Adapter!
Das ist im Prinzip genau das Selbe, wie die Adapter auf dem Bild mit dem iPhone und dem Kopfhörer. Hier mal "Quick-and-dirty"-Bild, was man für den Anschluss an iPod und Mobilkopfhörer braucht.


(Bild für eine größere Ansicht in einem neuen Tab oder Fenster öffnen.)
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sonorman
sonorman20.12.14 14:53
Habe das Foto als Update auch noch auf Seite 3 im Artikel ergänzt.
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berzcheft20.12.14 15:31
@son:

Danke für die Bestatigung.

Ich habe mich leider zu knapp ausgedrückt: Wie du ja bestätigst, ist es technisch dasselbe, somit könnte man, mit dem von mir beispielhaft gezeigten Adapter und dem vorhandenen iPad/iPhone Lightning (Lade-)Kabel, sich den kürzeren Lightning auf USB Adapter sparen! ?

Aber mal aus Neugier, gibt es einen technischen Grund warum in dem DAC ein USB B Stecker verbaut ist? Finde ich, ohne es besser zu wissen, schwachsinnig...
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sonorman
sonorman20.12.14 15:54
berzcheft
@son:

Danke für die Bestatigung.

Ich habe mich leider zu knapp ausgedrückt: Wie du ja bestätigst, ist es technisch dasselbe, somit könnte man, mit dem von mir beispielhaft gezeigten Adapter und dem vorhandenen iPad/iPhone Lightning (Lade-)Kabel, sich den kürzeren Lightning auf USB Adapter sparen! ?
Nein. Das normale iPhone-Kabel hat einen USB-Stecker. Man braucht dort aber eine Buchse. Also genau das, was an dem Kamera-Adapter auch dran ist. Deswegen ist der unumgänglich.
Aber mal aus Neugier, gibt es einen technischen Grund warum in dem DAC ein USB B Stecker verbaut ist? Finde ich, ohne es besser zu wissen, schwachsinnig...
Den genauen technischen Hintergrund kenne ich nicht, aber es gibt einen. USB-Ausgabegeräte, wie Drucker und eben HiFi-Geräte, haben meisten eine USB-B-Buchse als Eingang. Möglicherweise hat das etwas mit der Erkennung zu tun, damit der Computer das Gerät korrekt identifizieren kann, oder es ist einfach eine Vorgabe. Ich kann das bei Gelegenheit noch mal erfragen.
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sonorman
sonorman20.12.14 20:20
Habe ganz übersehen, dass der von berzcheft verlinkte Adapter ja "anders herum" ist. Also A-Buchse auf B-Stecker. Damit müsste es eigentlich auch ohne den Kamera-Adapter und mit dem beiliegenden Ladekabel der iDevices funktionieren. Theoretisch zumindest.
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aquacosxx
aquacosxx20.12.14 21:22
ich finde diese ganze adapterei unsäglich. schon die klinkennummer ist völlig unnötig. bin wahrscheinlich nicht die zielgruppe.
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sonorman
sonorman20.12.14 21:50
aquacosxx
ich finde diese ganze adapterei unsäglich. schon die klinkennummer ist völlig unnötig. bin wahrscheinlich nicht die zielgruppe.
Adapter brauchst Du hier aber nur, wenn Du das Gerät nicht in seinem primären Einsatzgebiet nutzt. Mit einem entsprechenden Kopfhörer und direkt am Mac angeschlossen sind keine Adapter nötig. Dass man den DAC auch am iPhone nutzen kann, ist nur eine Option! Und zwar eine, die andere DACs in dieser Klasse nicht bieten.
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eiq
eiq20.12.14 22:06
sonorman
Dass man den DAC auch am iPhone nutzen kann, ist nur eine Option! Und zwar eine, die andere DACs in dieser Klasse nicht bieten.
Warum sollte man andere DACs wie z.B. den Meridian Explorer nicht am iPhone betreiben können?

Ich frage mich immer, warum man solche DACs nicht in die Kopfhörer einbaut. Dann noch eine schöne AAC-Bluetooth-Verbindung und schon kann man in wunderbarer Qualität Musik hören. Natürlich wird es immer Übermenschen (und Menschen mit Hörfehler) geben, die auch bei AAC mit 320kbit einen Unterschied zu FLAC & Co. hören (wollen), aber die können sich ja mit diversen Kabeln und Adaptern behelfen.
Bei mir sind die Kabel immer im Weg, ich stehe gerne zwischendurch mal auf, bewege mich etwas, mal ist das Kabel zu kurz, viel zu oft ist es viel zu lang, etc. Daher würde mir ein guter BT-Kopfhörer viel mehr bringen als noch 0,5% bessere Audioqualität.
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sonorman
sonorman20.12.14 22:18
eiq
sonorman
Dass man den DAC auch am iPhone nutzen kann, ist nur eine Option! Und zwar eine, die andere DACs in dieser Klasse nicht bieten.
Warum sollte man andere DACs wie z.B. den Meridian Explorer nicht am iPhone betreiben können?
Weil der Explorer (und die meisten anderen) zu viel Strom brauchen. Man kann den Explorer mit den selben Adaptern am iPhone anstöpseln, aber dann erscheint sofort eine Meldung, dass das Gerät eben zu viel Saft braucht und deshalb nicht genutzt werden kann. Der DAC im HERUS+ verbraucht deutlich weniger Strom. Steht aber sinngemäß auch im Artikel.
Ich frage mich immer, warum man solchen DACs nicht in die Kopfhörer einbaut.
Gibt es ja. Wenn Du einen Bluetooth-Kopfhörer kaufst, dann IST da ein DAC drin verbaut. Anders ginge es ja gar nicht, weil Bluetooth eine digitale Verbindungsart ist. Aber solche Kopfhörer brauchen natürlich eine eigene Stromversorgung.
Und was den Klanggewinn angeht: Da bringt ein guter DAC wie der hier getestete viel mehr als die von Dir genannten 0,5%. Sofern man das überhaupt quantifizieren kann, würde ich im Fall des HERUS eher auf 80% tippen. Direkt am Mac angeschlossen klingt's nach Konserve. Mit dem DAC nach Musik. Aber Musik-Konsumenten sind nun mal sehr unterschiedlich in ihren Klangansprüchen.
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eiq
eiq20.12.14 22:36
Deswegen schreibe ich ja von solchen DACs. Du selbst schreibst immer wieder, dass BT-Kopfhörer nicht zu gebrauchen sind. Daher bietet es sich doch an, auch dort vernünftige DACs zu nutzen.
sonorman
Steht aber sinngemäß auch im Artikel.
Den habe ich nicht gelesen. Solange die Reader-Funktion von Safari von euch ignoriert oder sogar absichtlich blockiert wird, gehen all diese Artikel an mir vorbei. Sorry.
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sonorman
sonorman20.12.14 22:52
eiq
Deswegen schreibe ich ja von solchen DACs. Du selbst schreibst immer wieder, dass BT-Kopfhörer nicht zu gebrauchen sind. Daher bietet es sich doch an, auch dort vernünftige DACs zu nutzen.
Also erstens habe ich nirgends geschrieben, dass BT-Kopfhörer nicht zu gebrauchen sind (jedenfalls nicht die heutigen) und zweitens, "solche" DACs wie der HERUS sind ja auch nicht ganz billig. In einen durchschnittlichen BT-Kopfhörer, der selbst vielleicht 100 oder 200 Euro kostet, würde man ja keinen 400-€-DAC einbauen. Darüber hinaus macht es bei BT selbst mit Apt-X keinen Sinn einen DAC einzubauen, der so hohe Auflösungen beherrscht.
Den habe ich nicht gelesen. Solange die Reader-Funktion von Safari von euch ignoriert oder sogar absichtlich blockiert wird, gehen all diese Artikel an mir vorbei. Sorry.
Dann machen Kommentare dazu auch keinen Sinn.
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eiq
eiq20.12.14 23:51
sonorman
In einen durchschnittlichen BT-Kopfhörer, der selbst vielleicht 100 oder 200 Euro kostet, würde man ja keinen 400-€-DAC einbauen. Darüber hinaus macht es bei BT selbst mit Apt-X keinen Sinn einen DAC einzubauen, der so hohe Auflösungen beherrscht.
aptX taugt in der Tat nichts, durch das verlustbehaftete Hin- und Herkodieren muss die Qualität ja leiden.

Bei einem €300-Kopfhörer sollte ein guter DAC machbar sein – vielleicht werden teilweise auch schon gute DACs verbaut, die aber durch eine dürftige Abstimmung nicht wirklich auffallen (Beats, Bose & Co.). Ich weiß nur, dass ich derzeit auf der Suche nach einem brauchbaren Kopfhörer mit BT bin und bisher keinen finden konnte. Daher kann ich mich deiner Empfehlung "Ich rate zu einem Hörer mit Kabel." zwar nicht wirklich anschließen (ich hätte gern Bewegungsfreiheit), verstehe aber, was du damit sagen möchtest.
Meine AKG K501 gefallen mir nach wie vor sehr gut, besser als alles was mir bisher mit Bluetooth begegnet ist, aber dieses verdammte Kabel …
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teorema67
teorema6721.12.14 08:39
Artikel
Interessant beim HERUS+, der seine Energie ausschließlich über den USB-Port bezieht.
Das halte ich für ein Problem bei iPhones mit sehr kleinem Akku, also iP6ohnePlus eingeschlossen. Da bin ich mit der Stromversorgung des A200p glücklich, auch wenn er nicht die Klangqualität des Herus erzeugen kann.


eiq
Ich frage mich immer, warum man solche DACs nicht in die Kopfhörer einbaut ...
Weil man dann ein Gerät, das alleine um die 400 Euro kostet und im Kopfhörer noch eine Stromversorgung bräuchte, auf einen Kopfhörer und einen Anschlusstyp beschränken müsste. Der Kopfhörer würde ordentlich schwer, der DAC wird nie mit anderen – besseren – Treibern einsetzbar sein, und ist der Hörer kaputt, ist der DAC wertlos.

Mein T5p wird noch funktionieren, wenn der Lightning Plug längst Geschichte ist
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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aquacosxx
aquacosxx21.12.14 11:57
sonorman
Und was den Klanggewinn angeht: Da bringt ein guter DAC wie der hier getestete viel mehr als die von Dir genannten 0,5%. Sofern man das überhaupt quantifizieren kann, würde ich im Fall des HERUS eher auf 80% tippen. Direkt am Mac angeschlossen klingt's nach Konserve. Mit dem DAC nach Musik. Aber Musik-Konsumenten sind nun mal sehr unterschiedlich in ihren Klangansprüchen.

80% ist eine steile these. ich hatte vor längerer zeit mit zwei dacs experimentiert. dem dacmagic plus von cambridge audio und dem günstigen e17 von fiio. über beide habe ich u.a. den t70p betrieben. am dacmagic plus hängen aktuell noch die artist 5. summasumarum, die klanglichen unterschiede sind gerade auch beim nicht ganz günstigen und in der presse durchaus positiv besprochenen dacmagic plus eher gering, also auf keinen fall 80%. zumindest in meinen setup (mbpdac). ich halte das thema dac mittlerweile auch für überbewertet. wirklich klangliche qualitätsprünge wird man eher bei der auswahl der passenden schallwandler erleben.
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sonorman
sonorman21.12.14 12:29
aquacosxx
80% ist eine steile these. ich hatte vor längerer zeit mit zwei dacs experimentiert. dem dacmagic plus von cambridge audio und dem günstigen e17 von fiio. über beide habe ich u.a. den t70p betrieben. am dacmagic plus hängen aktuell noch die artist 5. summasumarum, die klanglichen unterschiede sind gerade auch beim nicht ganz günstigen und in der presse durchaus positiv besprochenen dacmagic plus eher gering, also auf keinen fall 80%. zumindest in meinen setup (mbpdac). ich halte das thema dac mittlerweile auch für überbewertet. wirklich klangliche qualitätsprünge wird man eher bei der auswahl der passenden schallwandler erleben.
Wie schon gesagt: Einen Klanggewinn zu quantifizieren ist prinzipiell eigentlich gar nicht möglich, weil das Klangempfinden zu einem großen Teil subjektiv ist.

Natürlich sind andere Kriterien, wie die Wahl des richtigen Kopfhörers zunächst entscheidender und bieten sofort wahrnehmbare und teils große Klangunterschiede, aber ein guter DAC kann selbst den besten Kopfhörer noch besser machen und den Unterschied zwischen belanglosem HiFi und echtem Musikgenuss ausmachen.

Letztendlich ist es eine Sache des Feintunings. Um mal wieder einen Autovergleich zu bemühen: Du kannst einen Golf nehmen und da einen einen 500 PS-Motor einbauen, aber deswegen ist der auf der Rennstrecke noch lange nicht so schnell, wie ein gleich stark motorisierter, aber bis ins Detail durchentwickelter Porsche. Man spricht bei Musikreproduktion nicht umsonst häufig von der "Wiedergabekette". Und eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Es gab schon immer Diskussionen darüber, ob und wie viel Klanggewinn eine bestimmte Änderung in der Kette bringt und was sie dem Hörer wert ist. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was er für seinen persönlichen Musikgenuss bereit ist zu investieren. Und zwar nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit für Hörvergleiche. Ich kann mit meinen Praxistests stets nur Anreize geben und Empfehlungen aussprechen. Und genau das ist der HERUS+: Eine dicke Empfehlung meinerseits.
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aquacosxx
aquacosxx21.12.14 15:00
ja, klar, dass muss jeder für sich entscheiden und ausprobieren. sind einfach nur meine persönlichen erfahrungen mit dem thema dac. ich finde es auch gut, dass hifi nach wie vor einen prominenten platz in der rewind hat und lese deine rezensionen immer wieder gerne.
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berzcheft23.12.14 08:01
Ich habe mal eine andere Frage: Angenommen ich schließe meinen Mac mini an einen A/V Receiver von Pioneer (LX88/78/58) per HDMI an...kann ich, den im Pio integrierten ESS DAC, anspielen und über die MIDI Einstellung am Mac auswählen, oder geht das über HDMI nicht bzw. ist es grundsätzlich nicht möglich?

Der LX88 hat zwar explizit einen USB TYPE B DAC Eingang und damit würde es wohl klappen, aber ich würde gerne wissen, ob es auch einen anderen digitalen Weg gibt.

Vielleicht weiß es einer?
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aquacosxx
aquacosxx23.12.14 09:26
via usb sollte es wohl gehen. einen optischen ausgang hat der mini wahrscheinlich nicht oder? via hdmi, keine ahnung. mir war so, als ob es da unterschiedliche spezifikationen gibt und nicht alle übertragen audio. versuch macht kluch.
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berzcheft23.12.14 12:28
Stecke leider nicht sehr tief (wissenschaftlich) in der Materie, aber möchte mal folgendes behaupten:

Ich habe meinen Mac mini über HDMI mit einem Pioneer VSX A/V Receiver ohne Probleme betreiben können und bei Filmen wurde die Audiospur mit dem VSX dekodiert (Dolby 5.1, DTS-HD, etc. im Receiver angezeigt, anstatt Linear PCM...) - ich meine, dass Video als Pass-Through an den Plasma weitergegeben wird.
Bitte korrigiert mich, aber ich meine, dass die Audio-Dekodier-Arbeit beim Receiver liegt, oder?

Jetzt kenne ich mich schon gar nicht mit der HDMI-Controller Architektur aus und weiss nicht, ob das separate Vorgänge sind? Ist ein ESS DAC Chip nach dem HDMI geschaltet, quasi bevor es zu den Lautsprechern geht (einfach ausgedrückt)?

Da der LX88 ein integrierten USB DAC hat, würde die Frage sich erübrigen, ob es ähnlich wie externe DACs, Steuerelemente beim MIDI Setup im Mac gibt...aber mich interessiert es zu wissen, ob man auch per HDMI den selben ESS DAC im Pioneer LX78/58 ansprechen kann und über den Mac "steuern" kann?!

Mein Mac mini müsste TOSLINK/SPDIF via integrierter 3,5mm Buchse haben, aber würde dann auch die DAC-Arbeit vom A/V Receiver übernommen? - eigentlich schon, aber Kontrolle über MIDI Setup ist da nicht gegeben.

So ganz genau weiss ich es leider nicht

Ausprobieren definitiv - aber das dauert und wäre vorm Kauf vom LX x8 doch hilfreich
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aquacosxx
aquacosxx23.12.14 12:42
berzcheft
Mein Mac mini müsste TOSLINK/SPDIF via integrierter 3,5mm Buchse haben, aber würde dann auch die DAC-Arbeit vom A/V Receiver übernommen? - eigentlich schon, aber Kontrolle über MIDI Setup ist da nicht gegeben.

müsste er ja, da digitales signal. und der receiver müsste dann eigentlich auch im midi setup angezeigt werden, wenn ich jetzt nicht alles durcheinanderbringen. kann das gerade nicht nachschauen, wie das bei mir ist, weil noch auf arbeit. bei mir läuft das digitale audiosignal vom macbook via usb in den dac.
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jrsade16.03.15 10:14
Ich habe am Wochenende einen HERUS (nicht +) bekommen. Die Adapter für iPhone/iPad hatte ich mir vorher schon besorgt, so dass es gleich losgehen konnte. Habe als Kopfhörer einen Panasonic HD10 angestöpselt.

Die Wiedergabe schon über die normale Musik-App ist ein Quantensprung. Der Klang ist feiner aufgelöst, luftig, räumlich.

Dann habe ich den Onkyo HF Player heruntergeladen. Dieser hat einen In-App-Kauf einer HD-Library, die es erlaubt, hochauflösende Musikdateien abzuspielen. Habe über iTunes dann einige DSD-128- und FLAC-192-Dateien übertragen, die der Herus tadellos verarbeitet hat.

Hier wird alles nochmal luftiger und klarer. Der Onkyo-Player hat eine exzellente Equalizer-Verwaltung, führt auf Wunsch für normale CD-Dateien ein Upsampling durch und kann DSD über DoP ausgeben.

Zu guter Letzt habe ich iPhone und HERUS über einen Klinke 6,3mm auf Cinch Stecker Adapter an einen Class A Verstärker angeschlossen. Seine Ausgangsspannung von bis zu 2,5V sorgte für genügend Pegelreserven. Der Klang auch hier luftig, räumlich und differenziert.

Für mich ist mit dem HERUS ein Traum in Erfüllung gegangen. Ein winziges portables Gerät ohne eigene Stromversorgung für unterwegs, das am iPhone mit Kopfhörer ein audiophiles Klangerlebnis ermöglicht. Der Preis für diesen ESS 9010-Wandler ist jeden Cent wert.
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berzcheft26.03.15 17:08
Danke für den Erfahrungsbericht, bin auch gespannt, da ich das gleiche Setup vorhabe, HD10 liegen schon vor

Für alle noch eine Info, die interessant sein kann. Da keiner eine Antwort auf die spezifische Pioneer Frage von mir hatte, habe ich Pioneer selbst angeschrieben,

Shared DAC im A/V Receiver, ja oder nein?

Ja, shared, der ESS Chip übernimmt die Arbeit für alle Eingänge. Somit dürfte der USB B DAC vom LX88 ein Extra sein, den ich persönlich, für meinen Mac mini/HDMI/Pio Setup nicht benötige und beim LX78 trotzdem qualitativ auf dem selben Level sein dürfte.

Genauen Wortlaut kopiere ich morgen hier rein, per iPad funktioniert das Pasten (gerade) hier nicht.
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berzcheft27.03.15 08:34
Pioneer O-Ton:

"All analogue audio outputs (balanced and unbalanced) are part of an
isolated separate audio circuit with the ESS DAC. This circuit is
internally shielded to avoid radiation and has it's own power supply to
provide stable and unpoluted power lines.

All audio sources (Disc drive, LAN, USB DAC, USB mass storage, COAXIAL) are
received on the main assy by the main microcontroller and transmitted
digitally (as I²S or PCM) to ESS DAC to the audio circuit."
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berzcheft20.05.15 06:23
Wen es noch interessiert:

Meine oben vorgeschlagene Lösung klappt nicht!

Man braucht leider zwingend den Lightning USB Camera Adapter, da dieser wiederrum "IC Logik" verbaut hat und das Apple Gerät dadurch in den Host Modus versetzt wird. Erst dann funktioniert der Herus/+ richtig.

Diese Info kommt direkt von Resonessence Labs.
Ich meine, dass es ein Apple Problem ist, da wohl Android Geräte keinen Adapter (mit verbautem Chip) benötigen und die Kommunikation einwandfrei funktioniert.
Bleibt abzuwarten, ob Resonessence durch ein Firmware Update diese Host-Umschaltung bei Apple realisieren kann bzw. überhaupt will?!

Ich hatte mir auch ein USB B auf Lightning zusammengelötet, aber das kann ich nun wegschmeissen
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Walter Schwarz18.11.15 10:11
Welche hochwertige USB A/B Kabel Variante könnt ihr denn empfehlen?
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