Praxistest: Sony MDR-Z7 High-End Kopfhörer
Sony MDR-Z7 BeschreibungWo Panasonic bei seinem 250-Euro-Kopfhörer HD10 in Sachen Verpackung mächtig gespart hat, liefert Sony seinen mehr als doppelt so teuren (599 Euro) Z7 in einer deutlich repräsentativeren und voluminöseren Box aus (siehe Foto). Beim ersten Kontakt mit dem Z7 Bügelkopfhörer fällt dessen Größe im Vergleich zur Konkurrenz auf. Der Panasonic HD10 oder der B&W P7 sind deutlich kompakter. Selbst der offene und vergleichbar teure beyerdynamic T90 (
Rewind 331), bislang mein unangefochtener Maßstab in dieser Preisklasse, wirkt demgegenüber kleiner, was vor allem an den ausladenden Hörmuscheln und extrem dicken Ohrpolstern des geschlossenen Z7 liegt.
Neben dem Kopfhörer findet sich in der Präsentationsbox im Deckel unter einer Klappe das Zubehör. Dies beschränkt sich, neben der Anleitung, auf zwei Anschlusskabel für den stationären Betrieb. Der ohrumschließende Z7 ist nicht für die mobile Nutzung ausgelegt. Ein Kabel ist ca. 3 m lang und bietet einen 3,5 mm Klinkenstecker zum Anschluss an die Quelle und zwei weitere 3,5 mm Klinkenstecker für den beidseitigen Anschluss am Kopfhörer. Die Stecker sind äußerst edel gemacht und besitzen an der Kopfhörerseite Überwurfmuttern zur Fixierung. Für den Betrieb an Ausgängen mit 6,3 mm Klinkenbuchse liegt ein entsprechender Adapter bei. Das zweite Kabel ist etwa 2 m lang und bietet an beiden Seiten je zwei Stecker. Dies ist für den symmetrischen Betrieb an Quellen mit zwei Klinkenausgängen gedacht. Allerdings verfügen die meisten derart ausgestatteten Verstärker hierfür über XLR-Buchsen, so dass der Nutzen dieses zweiten Kabels beschränkt ist. Bei den Kabeln selbst handelt es sich um silberbeschichtetes OFC-Kupfer (Oxygen Free Copper) von hoher Qualität, die aber ein kleines bisschen steif sind. In der Praxis stören die Kabel aber nicht und verursachen vor allem keine Kabelgeräusche durch Reibung an der Kleidung.
Optisch ist der Z7 – abgesehen von seiner Größe – sehr zurückhaltend gestaltet. Die Verarbeitung ist dabei über jeden Zweifel erhaben. Ich habe selten haptisch so angenehme Kopfhörer getestet. Dafür verantwortlich sind zweifellos vor allem die verwendeten Materialien. Der Kopfbügel aus Metall ist mit sauber verarbeitetem Leder verkleidet. Innen glatt und außen grob genarbt, was sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch sehr edel aussieht. Die Gabeln der Treiberaufhängung aus mattem Aluminium sitzen in einem sehr präzisen Drehgelenk, das frei von mechanischen Knack- oder Knarzgeräuschen arbeitet. Die Treibergehäuse sehen zwar aus und fühlen sich auch ein wenig an wie Kunststoff – was möglicherweise an der Beschichtung liegt – sollen aber ebenfalls aus Metall sein. Es handelt sich hier um eine geschlossene Bauweise. Das heißt, es dringt kaum Schall nach außen und der Träger wird andererseits von Außengeräuschen gut abgeschirmt. Der Z7 verfügt aber über kleine Öffnungen an der Ober- und Unterseite, die zur Bassabstimmung dienen.
Besonderes Augenmerk verdienen auch die Ohrpolster, die beim Z7 ausgesprochen… ähhh… füllig sind. Ich wollte nicht „fett“ sagen, aber so dicke Ohrpolster sieht man nicht so oft. Sony hat die Polster zudem leicht asymmetrisch geformt, sodass sie hinter den Ohren in Richtung Nacken noch etwas dicker sind und somit rundum besser abschließen. Zudem sind die Polster mit einem sehr nachgiebigen Füllmaterial gepolstert. Der Tragekomfort damit ist tatsächlich fantastisch. Trotz seiner Größe und dem Gewicht von knapp über 330 g ohne Kabel (Briefwaage) spürt man den Z7 auf dem Kopf kaum. Stundenlanges Hören ist damit absolut kein Problem. – Beeindruckend!