Praxistest: StarTech Thunderbolt 3 Dockinglösung – Landstrom und Arsenal für Notebooks im Hafen
Hinweis: Ein paar Fakten zu diesem Testkandidaten müssen noch ermittelt werden, weshalb es einen Nachtrag geben wird. Dieser wird u.a. die Übertragungsleistung mit einem sehr schnellen externen SSD-Laufwerk beinhalten. –––––––––––––––––––––
Die Schiffsmetapher aus dem Titel ist meiner Meinung nach sehr passend: Wer mit dem MacBook ins Büro oder Home-Office kommt (den Hafen), muss das mobile Gerät genau wie ein Schiff erst mal "an die Leine legen", also zumindest mit Strom versorgen, um die Akkus nachzutanken. Darüber hinaus werden Schiffe in Häfen in aller Regel mit Gütern für die nächste Reise versorgt. Also beispielsweise Nahrung für die Passagiere, Fracht oder Ausrüstung. Dazu ist "Peripherie" notwendig. Also Anlieferer von Waren und Dienstleistung. Bei Notebooks sind das zum Beispiel Drucker, Festplatten oder externe Monitore. Festplatten nehmen von der Reise mitgebrachte Daten auf oder transferieren Informationen aufs Schiff …ähhh Notebook.
Der Name "Dock" für Komponenten wie die hier besprochene
StarTech-Lösung kommt nicht von ungefähr, ist aber in dieser Analogie eigentlich nicht ganz passend. Die Bezeichnung "Brücke" oder "Kai" wäre passender, denn in (Trocken-)Docks werden Schiffe gemeinhin gebaut, gewartet, repariert etc, aber nicht versorgt. Außerdem müssen Schiffe in Docks "eingedockt" werden, statt einfach anzulegen, wie an einem Kai. Nichtsdestotrotz: "Dock" hat sich als Oberbegriff für Geräte eingebürgert, mit denen man Notebooks komfortabel an eine lokale Systemumgebung anbindet.
Ein sehr leistungsstarkes Dock bietet StarTech mit dem Modell
TB3DOCK2DPPU an. Die kryptische Bezeichnung ist wenig hilfreich, StarTech hat es leider versäumt, dem Gerät einen etwas griffigeren Namen zu verleihen. Ist aber auch nicht ganz leicht, denn Dock ist nicht gleich Dock. Auf die Art und Anzahl der Anschlüsse kommt es an. Dieses Modell bietet folgende Schnittstellen und Möglichkeiten:
- Unterstützt externe Dual-4K-Ultra-HD-Monitore bei 60 Hz.
- SD- und microSD-Speicherkartenleser (mit Adapter) an der Vorderseite des Docks, unterstützt SD 4.0 und UHS-II (abwärtskompatibel mit Vorgänger-SD-Kartenversionen).
- Unterstützt 5K an einem einzelnen Monitor (über Thunderbolt 3 und DP-Verbindungen).
- 6 USB 3.0-Anschlüsse (USB 3.1) - (5x USB-A einschließlich 1x Schnelllade- und Sync-Port, 1x USB-C).
- Unterstützt USB Power Delivery 2.0, um MacBook Pro- und Windows-Laptops mit Strom zu versorgen und zu laden (bis zu 85 W) und Peripheriegeräte anzutreiben (180-W-Netzteil).
StarTech bietet auch andere Hubs und Docks, beispielsweise solche, die ausschließlich zur Verbindung mit externen Monitoren gedacht sind. Das hier besprochene Modell zeichnet sich durch seine Mischung unterschiedlicher Anschlüsse aus, die Notebook-Usern mit nur einem einzigen Kabel die Verbindung mit Komponenten wie Router, Monitore, Festplatten, Drucker und mehr ermöglicht.
Genau betrachtet sind die Möglichkeiten eines solchen Docks nicht nur für Notebook-User interessant. Auch Nutzer von Desktop-Computern wie dem iMac oder Mac Pro können davon profitieren, da man mit den Dock einen deutlich komfortableren Zugriff auf die Anschlüsse hat, als auf der Rückseite des Displays oder der Rückseite eines unter dem Tisch stehenden Rechners.
Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Hersteller aber wohl nur an Notebook-User gedacht hat, ist das nur ca. 50 cm lange Thunderbolt 3 Host-Kabel im Lieferumfang. Bei dem Gesamtpreis wäre es nett gewesen, zusätzlich auch ein längeres Kabel mit mind. 1,5 Metern beizulegen.
Erschreckend beim Auspacken ist die Größe des mitgelieferten Netzteils, dessen Volumen fast das des eigentlichen Hubs erreicht. Kein Wunder, dass es auf den Bildern der Produktseite und in den Online-Angeboten kaum abgebildet wird. Dafür bietet es mit 180W ordentlich Leistung zur Speisung angeschlossener Periphere und zum Laden angeschlossener Geräte wie MacBook iPad & Co. Trotzdem: Noch ein Klotz unter dem Tisch ist nicht sehr erfreulich.
Das Gehäuse des StarTech Thunderbolt 3 Docks ist sehr sauber und solide komplett aus Aluminium gefertigt. Es macht optisch eine gute Figur, ist aber nicht gerade ultra-kompakt. Auf dem Desktop an der hinteren Tischkante positioniert kann man rückseitig Peripherie wie Monitore, Festplatten u.s.w. anschließen. An der Vorderseite hat man direkten Zugang zu einem USB-Port (z.B. für Sticks oder zum Aufladen), einem UHS-II-fähigen SD-Card-Slot und auch ein Kopfhöreranschluss (3,5 mm Klinke) ist hier verfügbar. Dessen klangliches Potenzial ist aber nicht als Ersatz für dedizierte Kopfhörerverstärker ausreichend. Der Port ist für Headsets bzw. auch für Mikrofone geeignet.
Das größte Manko dieser Lösung ist ihr Preis. Über den Listenpreis oder die "unverbindliche Preisempfehlung" des Herstellers von 660 Euro hüllen wir am besten gleich den Mantel des Schweigens. Für diese Summe könnte man schon einen gut ausgestatteten PC vom Discounter kaufen. Zum Glück orientiert sich der Marktpreis des TB3DOCK2DPPU deutlich unterhalb dieser Marke. Aktuell werden bei
Amazon knapp 390 Euro aufgerufen. Immer noch viel Geld für eine Schnittstellenerweiterung.