Praxistest: Transcend StoreJet SJM500 externe SSD
Transcend SJM500 in der PraxisDie Transcend SJM500 (Testmodell mit 512 GB) identifiziert sich im Festplattendienstprogramm als Modell „TS512GSJM500“. Es handelt sich dabei nicht um eine fertig zugekaufte SSD, etwa von Samsung, sondern um ein selbst von Transcend gefertigtes SSD-Modul mit ebenfalls eigenem Controller namens TS6500. Die Anbindung erfolgt per SATA. Dementsprechend ist auch nicht mit außergewöhnlich hoher Schreib-/Lese-Performance wie bei PCIe-angebundenen Modulen zu rechnen. Die meisten Festplatten müsste die SJM aber abhängen können. Dazu später mehr.
Zur Verbindung steht USB 3.0 mit
UASP (USB Attached SCSI) und Thunderbolt 1 zur Verfügung. Es werden passende Anschlusskabel mit je ca. 30 cm Länge mitgeliefert.
Auf der SSD findet der Käufer zudem zwei Apps: RecoveRx zur Datenwiederherstellung und das Backup-Utility Transcend Elite.
Als externes Speichermedium mit Bus Power (kein Netzteil erforderlich) und für Mac vorformatiert gibt es über die Bedienung dieses Plug-and-Play-Gerätes nicht viel zu sagen: Einfach anstöpseln und schon erscheint das Laufwerk im Finder. So kennt man das auch von gewöhnlichen externen 2,5“ Festplatten. Ein Unterschied in der Praxis besteht allerdings darin, dass SSDs nicht erst hochdrehen müssen, um betriebsbereit zu sein. Daher entfällt auch die Notwendigkeit, die externe SSD nach einer gewissen Zeit der Nichtbenutzung in den Ruhezustand zu versetzen, was in den Systemeinstellungen unter „Energie sparen“ eingestellt werden kann.
Die SJM500 wird im angeschlossenen Zustand und im Leerlauf rund 25-26° C warm. Selbst bei Dauerbelastung steigt die auf der Gehäuseoberseite gemessene Temperatur kaum über 30° C an. Mangels rotierender Scheiben und ohne Lüfter natürlich alles geräuschlos.
Eine kleine, nicht zu grelle blaue LED leuchtet im Betrieb an der Oberseite des Metallgehäuses und flackert bei Schreib-/Leseaktionen. Wird der Mac in den Ruhezustand versetzt, erlischt die LED.
Nun gibt es seit Mac OS X Yosemite ein merkwürdiges Verhalten, bei dem der Mac ca. alle 2 Stunden halb aus dem Ruhezustand erwacht und für ca. 2 Minuten irgendwelche ominösen Dinge im Hintergrund erledigt. Der Bildschirm bleibt dabei aus, aber extern angeschlossene Festplatten erwachen aus dem Ruhezustand. Bei Festplatten hört man dann die Geräusche beim Hochdrehen, was insbesondere bei lauteren Desktop-Festplatten und RAIDs in bestimmten Umgebungen sehr lästig sein kann. Ob es sich bei diesem Verhalten um einen Bug oder ein Feature handelt, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt, allerdings hat das Yosemite-Update auf 10.10.1 diesbezüglich keine Änderung gebracht. Fest steht, dass der Mac selbst dann diese merkwürdigen Aktionen durchführt, wenn in den Systemeinstellungen unter „Energie sparen“ die Option „Ruhezustand bei Netzwerkzugriff beenden“ deaktiviert ist.
Verantwortlich für dieses unerwünschte Aufwachen ist eine neue Datei in Yosemite namens „com.apple.discoveryd.plist“, welche den früher in OS X genutzten „mDNSResponder“ ersetzt hat. Nach einiger Recherche und
mithilfe des Forums konnte ich bei meinem Mac dieses Verhalten nur dadurch abschalten, indem die besagten Dateien per Terminal quasi zurück getauscht wurden. Ein Eingriff, der bis jetzt einwandfrei funktioniert, den ich aber nicht pauschal empfehlen würde, weil nicht klar ist, wie sich das auf zukünftige Updates von Yosemite auswirkt. Möglicherweise muss durch diesen Eingriff irgendwann mal ein Combo-Update installiert werden, um den vom Hersteller vorgesehenen Zustand wieder herzustellen.
Warum das für diesen Testbericht relevant ist? Nun, was auch immer Apple mit diesem Verhalten bezweckt, bei dieser Hintergrundaktion des Mac werden extern angeschlossene Speichermedien ebenfalls aus dem Schlaf gerissen. Neben der Geräuschbelästigung durch hochdrehende Festplatten fördert dieses Verhalten mit Sicherheit nicht die Lebensdauer der mechanischen Speichermedien. Mit SSDs wie der Transcend SJM500 fällt der Aufwachvorgang – falls es denn künftig der Standard unter OS X sein sollte – nicht weiter auf und die Lebensdauer der SSD dürfte dadurch auch nicht messbar beeinträchtigt werden. Ein weiterer Grund, sich – wenn möglich – langsam von den ollen Speicherkarussellen zu verabschieden.