Praxistest: beyerdynamic DTX 350 p Bügelkopfhörer
KlangIch kann es einfach nicht oft genug betonen: Beurteilen Sie niemals einen Kopfhörer, der gerade frisch aus der Verpackung kommt. NIEMALS! Gönnen Sie jedem Kopfhörer mindestens ein paar Stunden Spielzeit bei mittlerer bis gehobener Lautstärke. Sie müssen den Kopfhörer währenddessen ja nicht die ganze Zeit tragen. Den Unterschied zwischen frisch ausgepackt und ein paar Stunden gespielt müsste eigentlich jeder mit einem gesunden, durchschnittlich guten Gehör wahrnehmen können.
Gleich nach dem Auspacken kann man lediglich den Grundcharakter einschätzen und der ist beim DTX 350 p eindeutig bassbetont. Gerade bei Mobilkopfhörern ist das absolut legitim, solange der Bassbereich dadurch nicht übertrieben wummerig und stumpf wird. Der kleine Heilbronner findet hier einen für die Preisklasse sehr guten Kompromiss und überzeugt mit einem stets satten und körperhaften Klang. Ergänzt wird das Erlebnis durch weitgehend verfärbungsfreie Mitten und klare, aber nicht zu präsente Höhen. Auch die Räumlichkeit überzeugt, wobei ein ausgeprägtes Im-Kopf-Gefühl nicht wegzudiskutieren ist.
Im Vergleich zu deutlich teureren Hörern, wie dem B&W P7 (siehe
Rewind 405) oder dem letzte Woche getesteten Panasonic HD10 fällt auf, dass es mit Transparenz, Detailfreude und der Dynamik nicht ganz so weit her ist – was aber auch nicht anders zu erwarten war. Viel bemerkenswerter ist, dass er sich innerhalb seiner Preisklasse wohl vor kaum einem Gegner verstecken muss. Und das ist die wirklich gute Nachricht. Für knapp unter 50 Euro (Straßenpreise noch darunter) erweist sich der DTX 350 p als echter Glückstreffer. Nur Klassikfans dürften sich hier und da noch etwas mehr Klarheit und Feinauflösung wünschen.