Preispoker: Warum Apple es sich (noch) erlauben kann, mehr Geld als andere zu verlangen
Fazit: Mehr geht NICHT immerEs mag arrogant klingen, aber es ist nur eine simple Tatsachenfeststellung und ein Fakt unserer westlichen Wirtschaftskultur: Wer sich eine Sache nicht (mehr) leisten kann, muss entweder zusehen, mehr Geld zu verdienen, oder sich nach Alternativen umsehen, die eher dem verfügbaren Einkommen entsprechen. Das kann jedem von uns passieren, außer vielleicht ein paar Superreichen. Auswege? Keine legalen. Und selbst andere Wirtschaftsstrukturen oder Ideologien wie der Kommunismus haben sich als ungeeignete Versuche erwiesen, damit alle von allem gleichermaßen profitieren. Wer ein gerechte und realistisch funktionierende Lösung für alle kennt und etablieren kann, dem gebe ich ein Bier aus – oder zwei.
Apples Preise sind also, ob man es für gerechtfertigt hält oder nicht, bis jetzt schlicht und einfach das Ergebnis einer gelungenen Produktpolitik. Wäre es das nicht, gäbe es Apple heute nicht in der Form als „reichstes Unternehmen der Welt“. Das muss man nicht mögen, sollte man aber zumindest akzeptieren und versuchen, sich damit zu arrangieren.
Sehr viel teurere iPhones als das „X“ erwarte ich nicht mehr. Der Markt ist bereits zu sehr gesättigt und es besteht kaum noch Bedarf an mehr Features – etwaige revolutionäre Neuentwicklungen ausgenommen. Da die Grenze nach oben erreicht zu sein scheint, dürfte sich Apple zukünftig, ähnlich wie die Autohersteller, auf Marktnischen konzentrieren, was eine größere Vielfalt an Modellvarianten und Preisen nach sich ziehen dürfte.
Im Mac-Markt sieht es anders aus. Hier geht es um geringere Stückzahlen und breiter gefächerte Nutzeransprüche. Es würde mich daher nicht wundern, wenn der voraussichtlich 2019 kommende Mac Pro Preissphären deutlich im fünfstelligen Bereich erklimmt, so wie es Macs schon mal in den Neunziger Jahren taten. Aber da ist noch viel zu vieles unbekannt, um eine verlässliche Einschätzung treffen zu können.
Letztlich bestimmt der Käufer selbst, wie viel ein Produkt kosten darf. Apple ist wie Porsche in der komfortablen Position, mehr als andere verlangen zu können. Und natürlich werden sie das auch tun, solange der Kunde mitmacht.