Presseschau: Stimmen zum Apple-Event – was über die neuen iPhones zu lesen ist
Ein Apple-Event wird längst nicht mehr nur in Tech-Kreisen intensiv beobachtet. Spätestens seit dem Erfolgszug des iPods vor 15 Jahren, vor allem aber seit dem iPhone, sind Apples Ankündigung in allen Medien präsent. Dabei ist stets interessant zu beobachten, welche Aspekte die tech-ferneren Publikationen hervorheben und diskutieren. Wie immer nach einer Veranstaltung werfen wir daher einen Blick auf die generelle Berichterstattung. Gleich vorweg: Apple scheint diesmal weniger als sonst die Schlagzeilen-Hoheit zu erobern, das Event findet eher in den unteren Bereichen der jeweiligen Seiten Beachtung. Beim iPhone 12 war dies anders, damals gab es deutlich mehr begeisterte Kommentare.
Stimmen aus der deutschsprachigen PresseIn der
FAZ erhält nur ein einzelner Aspekt besonderes Lob, nämlich der neue Videomodus ("Cinematic Mode") des iPhones. Selbiges lässt sich in der
Welt finden, wo vom "konkurrenzlosen Kamera-Trick" die Rede ist. Auch der
Spiegel zeigt sich wenig beeindruckt und listet schlicht die technischen Neuerungen samt Apples Marketing-Aussagen auf. In der
Süddeutschen ist die Aussage zu finden, es handle sich um keine revolutionäre Weiterentwicklung, erneut findet lediglich der Cinematic Mode besonderen Anklang. Die
Zeit bemängelt, Apple sei Überraschungen schuldig geblieben, wenngleich die "gut geölte PR-Maschine" mal wieder reibungslos funktioniere.
Der
Standard aus Österreich titelt "Apple überrascht nicht mehr, bleibt aber dennoch erfolgreich" und beschreibt die "Feinjustierung statt Innovation". Dies sei allerdings nicht unbedingt ein Problem, denn das Apple-Ökosystem an sich habe für viele inzwischen weit mehr Bedeutung, als das einzelne Gerät. Im
Handelsblatt wird direkt in der Überschrift die Frage aufgeworfen, warum Apple so zurückhaltend ist – und ein Innovationsproblem habe. Allerdings gibt es auch eine klare Antwort darauf, denn das iPhone 12 sei schlicht zu gut, um in diesem Jahr erneut punkten zu können.
Es zieht fast jeder dasselbe FazitSämtliche Betrachtungen und Analysen gelangen stets zur selben Erkenntnis – nämlich dem völligen Ausbleiben beeindruckender Aspekte oder Überraschungen. Gäbe es nicht den neuen Videomodus, so ziemlich jede Publikation hätte schlicht die Fakten aus der Pressemitteilung wiederholt. Dieses sehr nüchterne Bild mag durchaus damit zusammenhängen, wie hoch die Messlatte durch das iPhone 12 gelegt wurde, dennoch steht Apple vor einem Risiko. Ein Unternehmen, das die eigene Innovationskraft derart lautstark immer wieder verkündet, kann mit der aktuellen Berichterstattung kaum zufrieden sein – und der Ruf Schaden nehmen.