Presseschau: Stimmen zum neuen MacBook Pro M1 Pro und M1 Max
Auf technik-affinen Portalen ist die Stimmungslage zum neuen MacBook Pro, vor allem aber den Prozessoren M1 Pro und M1 Max, weitgehend klar. Auch wenn Apple wie gewohnt hohe Preise aufruft, überwiegt ganz klar die Begeisterung bezüglich des Gesamtprodukts und des Preis-/Leistungsverhältnisses. Selbst wenn das Gebotene für den Großteil der Nutzer überdimensioniert ist, kann derzeit wohl kein anderer Hersteller ähnliche Werte liefern. Wie üblich werfen wir nach einem Apple-Event einen Blick auf sonstige Magazine, die das "normale" Publikum erreichen. Interessant ist die Frage, welche Merkmale der neuen Hardware in diesen Medien im Vordergrund stehen.
Revolution durch UmkehrDer
Stern spricht beispielsweise allen aus der Seele, die mit den vergangenen fünf Jahren Notebook-Entwicklung bei Apple wenig anfangen konnten. So sei die echte Revolution, dass viele Entscheidungen rückgängig gemacht wurden und anstatt einer Touch Bar nun wieder mehr echte Tasten und zudem altbekannte Anschlüsse vorhanden sind. Ähnliches Leitmotiv wählt die
Welt und lobt das MacBook Pro als "Apples Wiedergutmachung". Aus Fehlern sei gelernt worden, auch wenn es Jahre gedauert habe. Auffällig bei den beiden genannten Beispielen sowie zahlreichen anderen Berichten: Zwar kommt die bessere Performance zur Sprache, gilt aber nicht als wesentlicher Aspekt.
Highspeed und NotchSowohl der
Spiegel als auch die
FAZ gehen direkt in der Überschrift hingegen auf die Leistung der Chips ein. Beim Spiegel sind es die "Highspeed-Notebooks", in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung drückt Apple "aufs Tempo" – dass Apple sagenhafte Performance erreicht, kommt in den Artikel deutlicher zur Sprache als in einigen anderen Abhandlungen. Die
Süddeutsche wählt indes eine etwas seltsame Aufmachung und titelt "Angeblich recht schnell", da man Apples Präsentation angeblich nicht entnehmen könne, ob es nun wirklich viel schneller und effizienter zur Sache gehe. Der
Standard aus Österreich geht als eine der wenigen großen Publikationen neben Leistung zudem intensiver auf das Design ein, betitelt unter anderem als "Notch-Life" mit Hinweis auf weitere Anleihen der Formsprache aktueller iPhones.
Erstes StimmungsfazitApple kann sich über die derzeitige Berichterstattung nicht beschweren. Auch wenn die Performance-Aspekte wie erwähnt nicht die höchste Beachtung finden, ist die Presse allgemein voll des Lobes. Kritik liest man derzeit kaum – und wenn, dann sind es eher kleine Teilaspekte wie der absolut gesehen hohe Preis. Dass Apple geradezu eine Performance-Revolution im Notebook-Markt gelungen ist, scheint den meisten Publikationen nicht besonders wichtig. Vermutlich sind die Zeiten schlicht vorbei, als der Normalnutzer schon bei simplen Aufgaben vor Geduldsproben gestellt wurde – und jedes Fünkchen Mehrleistung wünschenswert war. Diese Entwicklung spiegelt sich bei technik-ferneren Seiten wider, denen technische Spezifikationen weitaus weniger imponieren, als Teilnehmern einer Tech-Publikation.