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Probleme auf dem KI-Markt: Es geht nicht mehr so schnell weiter

Chatbots sind keine neue Idee, schon 1966 gab es das ELIZA-Programm von Joseph Weizenbaum zur Interaktion zwischen Mensch und Computer über natürliche Sprache. Es sollten allerdings fünfeinhalb Jahrzehnte vergehen, bis ein Produkt erschien, das hinsichtlich natürlicher Unterhaltung die Fachwelt (und Anwender) erstaunte. Die Rede ist von ChatGPT, sicherlich einer der wesentlichen Antreiber des KI-Booms der vergangenen zwei Jahre. Seitdem waren weitere rasante Entwicklungen zu beobachten, seien es immer fortschrittlichere Sprachmodelle, seien es Tools wie DALL-E zur Bilderstellung via Texteingabe. Wie Bloomberg in einem neuen Artikel ausführt, stellt sich momentan aber Ernüchterung ein – es geht nicht mehr wie erhofft vorwärts.


Große Sprünge... werden kleiner
Eigentlich wollte OpenAI in diesem Herbst mit dem nächsten großen Sprung ansetzen und "Orion" vorstellen – das um ein Vielfaches leistungsfähigere Modell mit der Fähigkeit, noch wesentlich komplexere Aufgaben zu erfüllen. Die hohen Erwartungen werden jedoch nicht erfüllt und bisherigen Rückmeldungen zufolge ist Orion kaum in der Lage, sich derart vom Vorgänger abzusetzen, wie es im Falle von GPT-4 vs. 3 der Fall war. Selbiges ist intern von Google zu hören, die Weiterentwicklung von Gemini stockt ebenfalls – und die nächste Version kommt gar nicht erst zum erwarteten Zeitpunkt, sondern deutlich später.

Trainingsmaterial – und genereller Ansatz
Eine Schwachstelle ist laut Insiderquellen die Tatsache, kein besseres und vor allem neues, von Menschen erzeugtes Trainingsmaterial mehr zu finden. Genau davon hängt jedoch beim aktuellen Ansatz der Entwicklung sehr viel ab. Die Unternehmen hinter den fortschrittlichen Modellen müssen daher nach neuen Wegen suchen. Dazu zählen Post-Training zur "Schulung" bereits trainierter KIs sowie spezialisierter Agents, die jeweils nur in einer einzelnen Disziplin gut sind. Letzteres können Flugbuchungen, Terminanfragen oder andere sehr spezielle Aufgaben sein.

Eine Blase platzt – doch andere Wege stehen bereit
Wie es von der Vertreterin eines KI-Startups heißt, platze die Blase gerade ein wenig. Zumindest mit den momentan verwendeten Verfahren gehe es nicht mehr weiter und man sei recht schnell am Ende der Fahnenstange angelangt. Apple hatte hingegen von Anfang an den Schwerpunkt darauf gelegt, viele sehr spezialisierte anstatt einer generalisierten KI auf den Weg zu bringen. Auch wenn das Unternehmen sehr spät den Markt betrat, könnte sich die Herangehensweise langfristig als die weitsichtigere erweisen.

Kommentare

zwirn
zwirn13.11.24 16:53
Meine Einschätzung ist, dass die AI erst richtig abheben wird, wenn es universell einsetzbare Roboter gibt, die lernen können.
http://www.youtube.com/watch?v=HGmjr4p34Y8
+1
zinne
zinne13.11.24 16:57
Hm… wie kann denn eine Blase nur „ein wenig“ platzen?
Sehr vorsichtige Formulierung. Nicht, dass Microsoft, die Milliarden umsonst rausgeschmissen hat, weil jetzt plötzlich das Ende der Fahnenstange erreicht ist 😋
+4
aMacUser
aMacUser13.11.24 17:24
Im Grunde ist dieser Prozess ja mit jeder Hype-Technologie so. Am Anfang große Euphorie und große Investitionen. Und irgendwann flacht es ab, aus verschiedensten Gründen. Aber das Abflachen ist auch notwendig, damit sich eine neue Technologie auch vernünftig und vor allem langfristig in den Massenmarkt integrieren kann.
+5
froyo5213.11.24 17:43
KI wird völlig überbewertet.
+8
cybermike
cybermike13.11.24 17:43
Der Gartner Cycle …
Responsibility implemented
+1
fleissbildchen13.11.24 18:42
zinne
Hm… wie kann denn eine Blase nur „ein wenig“ platzen?
Genau das habe ich mir auch gedacht und das Bild eines Luftballons vor mir gehabt, in den man nur ein ganz kleines Bisschen mit einer Nadel reinsticht
zinne
Nicht, dass Microsoft, die Milliarden umsonst rausgeschmissen hat, weil jetzt plötzlich das Ende der Fahnenstange erreicht ist 😋
Wären ja nicht die ersten Milliarden, die sie umsonst rausgeschmissen hätten...
+2
oldMACdonald
oldMACdonald13.11.24 19:37
Naja, wie würdet ihr das denn auf das iPhone übertragen? Nach dem App Store in iOS2 war auch erstmal Schluss mit den schnellen großen Deliveries. Trotzdem ist es nicht mehr wegzudenken bzw zu ersetzen bzw. das Verhalten ganz natürlich finde ich.
Ich finde schon dass OpenAi schnell liefert wenn man sich die verschiedenen Modelle ansieht und sieht welche Verbesserungen diese bringen.
Holz ist kein Leiter, kann aber als Leiter genutzt werden.
0
Electric Dave13.11.24 21:49
Die KIs sind also jetzt wie Schüler, die niemanden mehr finden, bei dem sie noch abschreiben können.

Echte, eigene Intelligenz ist eben durch nichts zu ersetzen.
+7
uni.solo13.11.24 23:18
Für mich macht z.B. ChatGPT einen guten Job als Assistent für Programmieren und effizientes Nachschlagewerk. Mehr will ich gar nicht. KI wird einem das Denken und Konzipieren nicht abnehmen können und das ist gut so. Aber die Möglichkeiten Ideen und Ansätze zu bewerten und sich Entwürfe liefern zu lassen ist schon faszinierend.
+5
Frost14.11.24 01:44
zwirn
Meine Einschätzung ist, dass die AI erst richtig abheben wird, wenn es universell einsetzbare Roboter gibt, die lernen können.

Genau so sehe ich das auch. Zu Zeit gleichen die AI System ja eher einem Menschen den man Zeitlebens in einer Bibliothek eingeschlossen hat und sich die Welt komplett aus dem Inhalt der gelesenen Buecher vorstellen muss ohne diese je gesehen oder mit ihr pysich interagiert zu haben.
Erst ein lernender Roboter der Werkzeuge benutzen und die Welt eigenstaendig erkunden kann wird da einen grossen Sprung machen.
Davon sind wir aber sicher noch mindestens 5 - 8 Jahre entfernt.
+1
Roony14.11.24 03:49
@uni.solo: gibt es denn schon eine KI, die mein Foto beurteilen kann und Bewertungen mich rückmelden kann ?
0
Unwindprotect14.11.24 06:44
zwirn
Meine Einschätzung ist, dass die AI erst richtig abheben wird, wenn es universell einsetzbare Roboter gibt, die lernen können.

Das aktuelle Problem eines Plateaus geht darum, dass sich die Vorstellung von OpenAI, dass sich die AI exponentiell weiterentwickelt wenn mehr Daten in immer größere Netze gesteckt werden eben doch nicht bewahrheitet. Die Sam Altman Fanboys kriegen deshalb aktuell lange Gesichter… obwohl es schon lange gesagt wurde
0
sonnendeck14.11.24 08:06
Von Platzen kann wohl keine Rede sein, ein grade rücken das was KI ist und was eben nicht passiert gerade, es kommt im Hier und Jetzt an. Macht Sie aber nicht weniger schwächer, das was da auf uns zu kommt wird sich ähnlich auswirken, wie die Roboter in der Industrie in den 80iger Jahren, jetzt bloss in der Verwaltung/Dienstleistung, das wird Rechtsanwälte, Steuerberater, Versicherung, Behörden usw treffen überall da wo man mit Abgleichen von Information Geld verdient.
+3
MacStudio14.11.24 09:02
Die aktuellen KIs können vielleicht 80% aller Aufgaben erledigen. Das reicht komplett aus. Das Geheimnis ist nun alle Services zu verbinden. Das verspricht Apple.
Mein Reise-Buchungs-Agent oder mein Sport-Trainer muß nicht die Relativitätstheorie nachrechnen können.

Man übertrage mal die Ansprüche an die KI auf so manchen Menschen.... Kopfkino erwünscht....
-1
Unwindprotect14.11.24 12:19
MacStudio
Die aktuellen KIs können vielleicht 80% aller Aufgaben erledigen. Das reicht komplett aus. Das Geheimnis ist nun alle Services zu verbinden. Das verspricht Apple.
Mein Reise-Buchungs-Agent oder mein Sport-Trainer muß nicht die Relativitätstheorie nachrechnen können.

Ich denke wir sind noch sehr weit von 80% entfernt. Gerade einige der wissenschaftlichen Durchbrüche der letzten Zeit haben gezeigt, dass LLMs prinzipiell kein Reasoning können und das sie auch kein physikalisches Weltmodell lernen können. Hier zeigen sich bereits theoretische Limits, die bedeuten, das man eine ganz neue Architektur braucht um wirklich weiterzukommen und nicht einfach nur mehr Daten. Ein erstes Indiz dafür war ja bereits, dass menschliche Kinder mit weit weniger Daten signifikant mehr lernen können.
MacStudio
Man übertrage mal die Ansprüche an die KI auf so manchen Menschen.... Kopfkino erwünscht....

Nicht falsch verstehen - sehr vieles davon ist super nützlich - allerdings gibt es eben sehr überzogene Erwartungen an KI... zB das damit massenhaft Arbeitsplätze ersetzt werden können. Wenn das so nicht kommt, dann kommen die Investoren ins Tal der Tränen.
0
Unwindprotect14.11.24 12:22
Frost
zwirn
Meine Einschätzung ist, dass die AI erst richtig abheben wird, wenn es universell einsetzbare Roboter gibt, die lernen können.

Genau so sehe ich das auch. Zu Zeit gleichen die AI System ja eher einem Menschen den man Zeitlebens in einer Bibliothek eingeschlossen hat und sich die Welt komplett aus dem Inhalt der gelesenen Buecher vorstellen muss ohne diese je gesehen oder mit ihr pysich interagiert zu haben.
Erst ein lernender Roboter der Werkzeuge benutzen und die Welt eigenstaendig erkunden kann wird da einen grossen Sprung machen.
Davon sind wir aber sicher noch mindestens 5 - 8 Jahre entfernt.

Das was Du versuchst erreicht man aber mitunter bereits durch Simulation in VR auch ohne Roboter... was tatsächlich auch bereits so gemacht wird. Natürlich ist das nicht vollumfänglich - aber es ist eben nicht nur ein reines trainieren auf Text was es als Ansatz da gibt.
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