Produktion des iPhone X: Keine illegalen Überstunden für Schulpraktikanten mehr
Zu den Schattenseiten des großen Erfolgs des iPhone X gehört, dass die Produktionsfabriken in China voll ausgelastet sind und jede Arbeitskraft brauchen, die sie bekommen können. Vorgestern deckte die Financial Times auf, dass in der Foxconn-Fabrik in Shenzhou dafür auch Schüler einer nahen Ausbildungsstätte mitarbeiten und zahlreiche Überstunden ableisten mussten (MTN berichtete:
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Zwar betonten Foxconn und Auftraggeber Apple gleichlautend, die in Form von dreimonatigen Praktika erbrachten Arbeitsstunden der Minderjährigen seien absolut freiwillig gewesen und adäquat vergütet worden. Doch Foxconn gesteht immerhin ein, dass es bei der Arbeitszeit einige »Verstöße« gegen die Firmenrichtlinien gegeben habe - und damit auch gegen das Gesetz, denn Kinder dürfen in der Woche höchstens 40 Stunden arbeiten. Diese Grenze werde künftig streng eingehalten, versprach der taiwanische Konzern. In dem Statement stellt er weiterhin noch einmal klar, dass Schulpraktikanten einen verschwindend kleinen Anteil an der Produktion hätten.
Der Financial-Times-Bericht ließ allerdings andere Vermutungen aufkommen. Von mindestens 3.000 Schülern war darin die Rede. Sie gaben an, zu dem dreimonatigen Praktikum gezwungen worden zu sein, ebenfalls zu den Überstunden. Mitunter habe die Praxisphase gar nichts mit ihrer eigentlichen Ausbildung zu tun gehabt, beispielsweise wenn eine Schülerin 1.200 iPhone-X-Kameras pro Tag zusammensetzen musste, obwohl sie eigentlich zur Zugbegleiterin an der Zhengzhou Urban Rail Transit School ausgebildet wird.
Apple selbst äußerte sich bislang nur in einem vorgefertigten Pressestatement zu den Vorwürfen. Darin wiederholt der Konzern die Selbstverpflichtung, auch bei den Zulieferern dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter mit der Würde und dem Respekt behandelt werden sollten, die sie verdienen. Aus diesem Grund führt der Konzern immer wieder Visitationen bei den Partnerunternehmen durch.
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