Produktlinie von Apple heute und vor einem Jahr
Seit einigen Wochen verstummen die Stimmen der radikalen Intel-Gegner, nachdem nun klar wird, dass Intel wirklich aus den alten Fehlern gelernt hat. Vor einem Jahr waren sämtliche Rechner noch mit PowerPC-Prozessoren ausgestattet, heute fehlen nur noch zwei Modelle, dann ist der Intel-Umstieg für Apple, deutlich früher als geplant, abgeschlossen. Dass der Umstieg für Apple sinnvoll war, zeigt sich bei einer Betrachtung der Mac-Modelle von heute und vor einem Jahr:
PowerBook G4 vs. MacBook Pro
Schon lange wollte Apple ein neues, schnelleres Notebook vorstellen. Unglücklicherweise entwickelte Motorola (nun Freescale) den G4-Prozessor nur sehr schleppend weiter. So kam es, dass Apple mehr und mehr den Anschluss in Sachen Performance an die PC-Welt im mobilen Markt verlor. Der G5-Prozessor von IBM ließ sich in keinster Weise effizient in einem Laptop verwenden, so dass Apple in absehbarer Zeit kein schnelles PowerPC-Notebook vorstellen konnte.
Im Januar 2006 stellte Apple das auf dem Intel Core Duo basierende Notebook "MacBook Pro" vor, welches dem PowerBook G4 Alu zwar zum Verwechseln ähnlich sieht, sich aber von der Performance her deutlich abhebt. Die Nachfrage nach den neuen Apple-Notebooks, auch von vielen Switchern dank Boot Camp, ist groß. Apple konnte durch den Einsatz des Core Duos endlich seit langem wieder ein in jeder Hinsicht konkurrenzfähiges Notebook vorstellen, dass von vielen renomierten Magazinen, auch aus der PC-Welt, hervorragend bewertet wurde.
Zitat aus dem Testbericht zum MacBook Pro:
Endlich sind die Tage vorbei, da man sich rechtfertigen musste, ein PowerBook sei eben nichts für rechenintensive Anwendungen oder Spiele. Mit dem Core Duo konnte ein Produkt gebaut werden, das nicht nur leistungsfähig ist, sondern ebenfalls lange Akkulaufzeit zu bieten scheint.
iBook vs. MacBook
Beim iBook stellte sich ein ähnliches Problem wie beim PowerBook, allerdings war die Rechenleistung als Consumer-Gerät nicht so wichtig, sodass der G4 als Prozessor, gerade noch angemessen war. Mit dem neuen MacBook, das zum Verkaufsschlager wurde, setzte Apple ebenfalls den schnellen Core Duo ein, sodass auch ein großer Bereich der professionellen Anwender, die keine leistungsstarke Grafikkarte benötigen, Interesse an diesem Gerät finden können. Dass ein iBook bzw. ein iBook-Nachfolger eine derartige Rechenleistung hat, war vor einem Jahr kaum denkbar.
iMac G5 vs. iMac Core Duo
Auch beim iMac G5 war die gebotene Rechenleistung für die Preisklasse sehr gut, wurde jedoch mit dem Core Duo noch in den Schatten gestellt; sofern eben native Software ausgeführt werden kann. Apple blieb dem Konzept treu und verbaut weiterhin eine zeitgemäße Grafikkarte, sodass auch grafiklastige Anwendungen gut betrieben werden können. Der vor einem Jahr aktuelle iMac G5 verfügte jedoch weder über eine intregrierte iSight, noch über Front Row.
PowerMac G5 DP/Quad vs. Power Mac G5 Dual
Vor einem Jahr glaubten die großen Optimisten noch immer, IBM könnte das bereits zwei Jahre zuvor gemachte Versprechen eines auf 3 GHz getakteten Prozessors einlösen. Dies war zwar nicht der Fall, man verfehlte die Marke allerdings auch nur recht knapp. Leistungsmäßig musste sich Apple mit dem G5 Dual nicht verstecken. Im Herbst brachte man den noch immer aktuellen Power Mac G5 mit Dual-Core-Prozessoren auf den Markt, das Spitzenmodell mit dem Namen "Quad" war sogar mit Dual-Dual-Core bestückt. Bei noch immer zeitgemäßer Rechenleistung sind die Tage dieser Maschine nun aber gezählt, wenn Intel den deutlich leistungsfähigeren Core 2 Duo bzw- Xeon ausliefert und Apple die Rechner damit bestückt.
Mac mini G4 vs. Mac mini Core Duo
Im Januar 2005 wurde der Mac mini mit G4-Prozessor erstmalig vorgestellt, und das zum sensationellen Preis von 499 US$. Apple warb damals damit, dass man sogar eine Grafikkarte verbaue, was in dieser Preisklasse sonst nicht geboten wurde. Warf man allerdings einen genaueren Blick auf die eingesetzte Radeon 9200, so wurde klar, dass diese abgespeckt und somit kaum leistungsfähiger als Chipsatz-Grafik war. Der G4-Prozessor lieferte ausreichend Leistung für das Einsatzgebiet des kompakten Einstiegsrechners. Inzwischen verfügt auch der Mac mini über einen Core Duo mit 1,67 GHz bzw. einen Core Solo mit 1,5 GHz, dessen Performance im Vergleich zum G4 aber nicht wirklich überzeugen kann. Der Mac mini mit Core Solo wurde um 100 US$ teurer als der ursprüngliche Mac mini, bringt zwar neue Funktionen wir z.B. die Front-Row-Fernbedienung mit, kann aber im Vergleich zu den anderen Macs im Preis-/Leistungsverhältnis weniger überzeugen. Ein Mac mini mit Core Duo ist hingegen ein sehr schneller Rechner, Apple bietet damit Rechenleistung an, die vor einem Jahr dieser Preisklasse nicht zu erwarten war.