Professionelle Fotobearbeitung: MacBook Pro M1 schlägt High-End-PC – anderes Ergebnis bei Videos
Zu den Stärken der drei bisher erschienenen M1-Macs zählen ohne Zweifel Bildbearbeitung und Video-Editing. Das belegen unter anderem etliche Benchmarks, aber auch zahlreiche YouTube-Videos. Allerdings hängt die Arbeitsgeschwindigkeit unter anderem davon ab, ob für Apple Silicon kompilierte Apps oder mithilfe von Rosetta 2 auf Apples neuer Architektur ausgeführte Programme zum Einsatz kommen. Wie groß die Unterschiede sind, hat jetzt ein Profifotograf mit einem Praxistest ermittelt.
MacBook Pro M1 gegen AMD Ryzen 9Der für
CNET tätige Lichtbildner Andrew Hoyle ließ dazu ein MacBook Pro M1 mit 16 Gigabyte RAM gegen einen High-End-Windows-PC mit AMDs 16-Kerner Ryzen 9 3950 X, 128 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte des Typs RTX Titan von Nvidia antreten. Zunächst allerdings verglich er auf dem MacBook die Arbeitsgeschwindigkeit von nativen M1-Apps mit deren Intel-Varianten. Hierfür mussten beide Versionen von Photoshop, dessen Apple-Silicon-Ausgabe noch eine Beta ist, 19 RAW-Fotos ausrichten und dann mittels Focus Stacking zu einem Bild zusammenfügen. Dieses Verfahren gehört laut Hoyle zu seiner alltäglichen Arbeit, da er überwiegend Produktfotos anfertigt.
Photoshop für M1 hängt die Intel-Version abDas Ergebnis: Während die M1-Beta von Photoshop die Aufgabe in 69,5 Sekunden erledigte, benötigte die per Rosetta 2 ausgeführte Intel-Version des Programms auf dem MacBook Pro M1 mit 147,2 Sekunden mehr als doppelt so lange. Der Windows-Computer musste sich ebenfalls geschlagen geben, wenn auch nur knapp: Auf dem Ryzen-PC war die Bearbeitung durch das Adobe-Programm nach 73,2 Sekunden beendet – angesichts der Tatsache, dass es sich beim MacBook Pro M1 nicht um ein High-End-Notebook handelt, ein bemerkenswertes Ergebnis.
Windows-PC liegt bei Video-Export vornEin etwas anderes Ergebnis brachte der Test mit Adobe Premiere. Für den Export eines Full-HD-Videos benötigte die Intel-Variante mit 385 Sekunden erheblich mehr Zeit als die für den M1 optimierte Version. Bei dieser vergingen bis zur Erledigung der Aufgabe 204 Sekunden, der Geschwindigkeitszuwachs war also deutlich geringer als bei der Bildbearbeitung. Dem Windows-PC allerdings musste sich das MacBook Pro M1 in diesem Fall klar geschlagen geben: Die Kombination aus Ryzen-CPU und Nvidia-Grafikkarte war nach 80 Sekunden fertig.
MacBook M1 hält auch bei anderen Apps mitHoyles Tests mit weiteren Apps zeigten, dass der M1 in vielen Fällen mit dem Windows-PC mithalten kann, selbst wenn Rosetta 2 zum Einsatz kommt. Das noch nicht nativ für Apple Silicon verfügbare Capture One etwa war auf dem Mac beim Import von 100 RAW-Fotos nur unwesentlich langsamer als die Windows-Version. Die M1-Beta von DaVinci Resolve Studio lief ebenfalls äußerst flüssig. Insgesamt ist der Profifotograf daher sehr beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des MacBook Pro M1.