Prognose für 2022: Elektronik verteuert sich spürbar, Apple ebenfalls betroffen
Erst kürzlich hatten wir darüber berichtet, dass Apples Chip-Lieferant TSMC die Preise stark anzieht. Bis zu 20 Prozent teuer wird es für Abnehmer, wenngleich Apple wohl nicht ganz so stark betroffen ist. Dem Bericht zufolge muss Apple mit drei bis fünf Prozent höheren Kosten für Mac- und iPhone-Chips rechnen, was allerdings bereits eine Größenordnung ist, welche auch bei den Kunden ankommen dürfte. Nun hat Nikkei das Thema noch einmal
aufgegriffen. Das Ende der Fahnenstange sei mit TSMCs Ankündigung nicht erreicht, denn die Branche müsse sich längerfristig auf teils deutlich steigende Kosten einstellen. Die weltweite Chip-Knappheit sei ein wesentlicher Faktor dieser Entwicklung.
Kunden verlangen viel – und müssen viel mehr bezahlenAuch andere Fertiger stehen derzeit vor Preiserhöhungen, denn die Kosten für Material und Logistik sind spürbar gestiegen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass so ziemlich jeder Hersteller betroffen ist, der auf elektronische Bauteile setzt. Allerdings ist die Chip-Krise nicht alleiniger Auslöser, andere Aspekte sorgen ebenfalls für den genannten Trend. So drängen Hersteller immer stärker auf modernste Fertigungsverfahren – und wer in den jeweiligen Bereichen die Nase vorn hat, kann natürlich zusätzlich an der Preisschraube drehen. Genau dies ist einer der Gründe, warum TSMC einigen Kunden direkt 20 Prozent für neue Bestellungen aufschlägt.
Kein Preiskampf, da unbegrenzte NachfrageBis sich eine Gegenentwicklung abzeichne, könne noch eine ganze Weile vergehen, so Stimmen aus der Branche. Erst wenn die Nachfrage das Angebot nicht mehr derart stark wie momentan übersteige, setze wieder Preiskonkurrenz unter den verschiedenen Chip-Herstellern ein. Marktbeobachtern zufolge ist derzeit hingegen kein Ende der Preisspirale abzusehen.
TSMC will den Markt vorsichtig einbremsenLaut Nikkei sei TSMC derzeit bestrebt, Kunden daran zu hindern, mehr Chips als benötigt zu bestellen. Einige Großabnehmer bestellen demnach so ziemlich alles, was sie irgendwie nur bekommen können – und verzerren daher die Marktsituation zusätzlich. Die tatsächliche Nachfrage lasse sich hingegen nur dann abschätzen, wenn derlei Überlieferungen nicht auftreten. Rasche Auswirkungen seien aber ebenfalls nicht zu erwarten – 2022 stehe definitiv im Zeichen rasant steigender Chip-Preise.