Clean Install: Vorbereitung ist alles

Eine komplette Neuinstallation, auf der später alle wichtigen Programme und Daten vorzufinden sind, mit denen man zuvor schon gearbeitet hat, will gut geplant und vorbereitet sein. Ich habe mir dazu einen Ablaufplan in der macOS App Notizen erstellt. Diese empfiehlt sich u.a. deshalb, weil die darin gespeicherten Daten über die iCloud synchronisiert auf einem jungfräulich installierten System sofort verfügbar sind, sobald man sich an der iCloud angemeldet hat. Also auch das Dokument mit dem Ablaufplan.

Alles in allem kann meine hier beschriebene Vorgehensweise natürlich keine verbindliche Anleitung sein, weil jede Installation ihre Besonderheiten hat. Aber als grober Leitfaden kann der folgende Ablauf durchaus genutzt und wenn nötig individuell angepasst werden.



Zu aller erst: Backup machen!
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Ort für die Installation vorbereiten:
Für meine Neuinstallation habe ich die interne SSD gewählt. Da ich zur Zeit nur rund 430 GB von 1 TB verfügbarem Platz für meine Arbeits-Installation nutze (größere Datenmengen wie Musik und Fotos sowie ältere Daten habe ich auf externe Festplatten ausgelagert), habe ich mit Hilfe des Festplattendienstprogramms meine interne SSD in zwei Partitionen aufgeteilt. Der neu eingerichteten Partition habe ich 430 GB zugewiesen, also genau so viel, wie ich derzeit benötige. Da die Neuinstallation weniger Müll mitschleppt, werde ich dieses Volumen nicht vollständig ausreizen. Sollte ich später an einem Punkt angelangt sein, die Neuinstallation komplett zu meiner Arbeitsumgebung zu machen, kann ich die Partition mit der alten Installation löschen und habe entsprechend wieder den kompletten Speicherplatz der internen SSD zur Verfügung. Zum Glück ist es mit Hilfe des Festplattendienstprogramms sehr einfach und im laufenden Betrieb möglich, eine Partition zu erstellen, die Partitionsgrößen zu verändern oder Partitionen zu löschen.

Noch praktischer wäre es natürlich, wenn man die Installation nebenbei auf einem zweiten Mac machen kann. Bei meiner Lösung muss ich zum Wechsel des Systems jedes mal neu booten. Die andere Systempartition steht mir dann zwar als Laufwerk gemountet zur Verfügung, aber auf viele Standardordner des Benutzers, wie Dokumente, Bilder, Musik, Bilder und auch die Library hat man dabei keinen Zugriff, da keine Leserechte hierfür bestehen. Daten und Dokumente können daher nicht direkt kopiert werden. – Siehe nächster Absatz.


Datenübernahme planen, Einstellungen notieren:
Aus genanntem Grund habe ich alle wichtigen Daten und Dokumente vorher vom alten System auf eine externe Festplatte exportiert, von wo aus ich sie gezielt in das neue System übernehmen kann. Auch hierbei bietet sich eine gute Gelegenheit zum Ausmisten.

Eine Datenübernahme per Migrationsassistent vom bisherigen System soll bei einem Clean Install logischerweise nicht erfolgen, denn dabei würde auch die alte Library mit allen unerwünschten Datenrückständen ins neue System übernommen. Das wollen wir um jeden Preis vermeiden. Um die Arbeit etwas zu vereinfachen, habe ich mich aber dazu entschlossen, zumindest die Computer- und Netzwerkeinstellungen zu übernehmen. Das geschieht später bei der Installation des macOS auf der frischen Partition. Dort können Sie die Datenmigration entsprechend auf diesen Punkt einschränken. Es werden damit nur gewisse Einstellungen, wie beispielsweise die Zugänge für Ihre Mail-Accounts übernommen, was viel Zeit spart.

Dennoch müssen Sie sich darauf einstellen, später viele Dinge manuell einzustellen zu müssen, wie beispielsweise das Maus- und Tastaturverhalten, Fenstereinstellungen, Hintergrundbild und, und, und…
Dazu ist es hilfreich, sich Notizen und Screenshots zu machen, die Sie ebenfalls im Ablaufplan in der Notizen-App speichern. So können Sie beispielsweise die Sortierung des Docks oder der Menüleistensymbole schnell wieder so herstellen, wie Sie es gewohnt sind, oder spezifische Einstellung in Programmen wie Path Finder dokumentieren. Je gründlicher Sie hierbei vorgehen, desto schneller haben Sie später im neuen System wieder alles so, wie es sein soll. Dabei ist ein solcher Neuanfang vielleicht aber auch eine gute Gelegenheit, mit alten Gewohnheiten zu brechen, und sich neue, effizientere Vorgehensweisen anzugewöhnen.


Auswahl der Programme, die später auf der Neuinstallation laufen sollen:
Erstellen Sie sich eine Liste aller Apps, die sie wirklich benötigen. Ich habe diese in Primär- und Sekundär-Apps unterteilt. Primäre Programme sind beispielsweise Path Finder, den ich schon ewig als Finder-Ersatz nutze, Spam Sieve für Mail, oder auch produktive Apps wie Affinity Photo. Sekundäre Programme sind seltener benutzte Anwendungen, die man aber doch hin und wieder benötigt.

Wichtig: Legen Sie sich alle eventuell vorhandenen Lizenzschlüssel für Programme bereit, die später neu installiert werden sollen. Manche Programme, wie z.B. Einzelplatz-Lizenzen von Quark Express, müssen vorher über die Webseite des Anbieters deaktiviert oder gar komplett deinstalliert werden. Sonst kann es passieren, dass sich die Anwendung nicht auf dem neuen System installieren lässt.

Lassen Sie möglichst alle Apps weg, die Sie lange nicht mehr genutzt haben und die auf Ihrer jetzigen Installation eigentlich nur Speicherplatz fressen. Wenn Sie sie später doch noch brauchen, können sie immer noch nachinstalliert werden. Das Ziel ist aber zunächst, nur absolut benötigte Programme zu installieren.

Sonderfall Mail: Wenn Sie in Mail eigene Postfächer angelegt haben, in denen Mails offline gespeichert sind, sollten Sie diese zunächst auf ein externes Laufwerk exportieren. Sind die Postfächer in Unterordner gruppiert, müssen Sie diese zunächst alle aufklappen, bis hinunter zur letzten Ordnerebene. Das ist wichtig, weil die Mails ansonsten nicht in dieser Ordnerstruktur exportiert werden. Markieren Sie alle Postfächer in der Seitenleiste mit der Maus mittels gedrückter Shift-Taste und wählen Sie dann im Menü Postfach den Punkt Postfächer exportieren, um diese auf dem externen Laufwerk zu sichern.

Wenn der Ablaufplan steht und alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann es endlich losgehen.