Providerwechsel: Das letzte große Abenteuer der modernen Zivilisation
Schuld sind immer die anderenAn diesem Punkt begann ein ärgerliches Spielchen, bei dem ein Hotline-Mitarbeiter versuchte, die Schuld mir bzw. der FritzBox und deren Hersteller AVM zuzuschieben. Ich sollte nämlich mal probieren, die eingegebenen Zugangsdaten zu löschen und eine Verbindung ohne diese herzustellen. Das geht aber nicht, weil die FritzBox bei Auswahl der Telekom als Anbieter zwingend die Eingabe der besagten vier Felder erfordert. Also sagte man mir, ich solle mich mit dem Problem an AVM wenden, da man schließlich keinen Support für die FritzBox mache. Gesagt, getan. Nach ein paar Telefonaten mit der AVM-Hotline war aber schnell klar, dass das Problem nicht daran liegen könne. So, wie ich es gemacht hatte, war es genau richtig.
Also wieder zurück zur Telekom-Hotline und wieder mühselig durch alle Instanzen nach oben verbinden lassen, was aber am Mittwoch nicht funktionierte, weil alle Mitarbeiter wegen starker Gewitter in teilen Deutschlands mit zu vielen anderen Störungsmeldungen zu kämpfen hatten. Man versprach mir einen Rückruf. – Was übrigens auch schon bei vorherigen Telefonaten mehrfach der Fall war, die aber nie erfolgten. Doch dieses mal rief mich tatsächlich nach ein paar Stunden ein Mitarbeiter an. Nach abermaliger Erklärung der Sachlage konnte dieser mir aber nur noch mit einer Maßnahme Besserung in Aussicht stellen: Ein Techniker müsse sich den Anschluss vor Ort noch einmal ansehen, was aber bis Freitag Vormittag dauern würde. – Also noch einen Tag ohne richtiges Internet, an dem ich mich mühsam über mein iPhone, auf dem ich nur einen Datentarif mit 1GB-Limit habe, behelfen musste.
Immerhin: iPhones bieten diese äußerst praktische
Hotspot-Funktion, über die sich andere iDevices wie das iPad oder der Mac ins mobile Netz begeben können. Beim iPad klappte das super, aber mit dem Mac funktionierte es zunächst nicht. Eine Verbindung mit dem iPhone-Hotspot kam zwar zustand, aber keine Verbindung mit dem Internet. Wie sich herausstellte, war das ein kleines, leicht zu behebendes Problem. Der Mac darf nämlich währenddessen nicht per LAN-Kabel mit der vor sich dahin darbenden FritzBox verbunden sein. Kabel ab und schon funktioniert es. So konnte ich wenigstens komfortabel die wichtigsten E-Mails am Mac abarbeiten und war nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Zeitsprung (nach einem weiteren Tag Fingernägel kauen): Der Telekom-Techniker klingelt an der Tür! Sogar etwas früher als erwartet. Er möchte kurz eine Messung an meiner Anschlussdose durchführen. Ein sehr wortkarger, wuchtiger Typ, dem man alles aus der Nase ziehen muss und der kaum unter meinen Tisch passt, hinter dem die TAE-Dose versteckt ist. Eine der wenigen Informationen, die ich ihm entlocken konnte, war, dass der angebliche Zugang ohne Zugangsdaten beim BNG-Anschluss noch in der Testphase sei und es ohne Zugangsdaten wohl nur manchmal funktioniert. Es werde noch eine Weile dauern, bevor das Standard würde, meinte er. Währenddessen misst er kurz die Leitung, stöpselt die FritzBox wieder an, wir warten auf Verbindung und plötzlich… Tadaaaa! Nicht nur DSL, sondern auch Internet und IP-Telefonie sind verbunden. Und zwar mit genau den Zugangsdaten, die ich von Anfang an in der FritzBox eingegeben hatte. Yeah!
Aber warum? Schließlich hat der Techniker bei mir nur eine Messung durchgeführt und sonst nichts. Auf dem Weg zur Haustür – für Konversation war er wirklich nicht in Stimmung – konnte ich ihm noch entlocken: „Weil ich gut bin!“ Aha. Geht’s auch etwas genauer? Dann erklärt er mir kurz, dass er den Port am Verteilerpunkt gewechselt hat. Der ursprüngliche Techniker hatte die Leitung im Verteiler auf einen defekten Port gesteckt. Na super!