Qualcomm bezeichnet Cooks Aussagen als „irreführend“
Qualcomm reagierte nun auf Aussagen von
Apples CEO Tim Cook gegenüber CNBC. Sie seien „irreführend“ und der Chip-Hersteller bleibe bei seiner Darstellung, gab der Konzern Reuters zu
verstehen.
Beide CEOs widersprechen sichApples Chef hatte am Dienstag gesagt: „Sehen Sie, die Wahrheit ist, dass wir seit dem dritten Kalenderquartal letzten Jahres keine Vergleichsgespräche mehr mit ihnen geführt haben. Das ist die Wahrheit. Also bin ich mir nicht sicher, woher dieser Gedanke kommt.” Dieser Kommentar steht Aussagen von Steve Mollenkopf entgegen. Der Qualcomm-Chef hatte noch im November auf demselben Kanal behauptet, man befinde sich mit Apple in Gesprächen. Unter anderem sagte er: „Wir reden immer darüber – und ich war sehr deutlich –, dass wir in dieser zweiten Hälfte von 2018 und in 2019 hinein wirklich auf dem Weg sind, eine Lösung zu finden.”
Eine Lösung, egal wodurchEin Sprecher von Qualcomm betonte, man stehe zu den Aussagen Mollenkopfs. In der Erklärung heißt es dazu: „Wir waren in den letzten 18 Monaten konsequent dabei, klarzustellen, dass wir zu verschiedenen Zeiten mit Apple über eine mögliche Lösung unseres Lizenzstreits diskutiert haben.“ Und weiter: „Wir haben auch mehrmals klar gesagt, dass wir glauben, dass er (der Konflikt) in naher Zukunft auf die eine oder andere Weise gelöst werden wird, entweder durch einen Vergleich oder durch Gerichtsentscheidungen.“ Apple lehnt seit längerem einen Vergleich kategorisch ab.
Glaubwürdigkeit contra RechtsentscheidDer „Krieg der Worte“, wie Reuters den Disput nennt, hat am Ende wenig Beweiskraft in den Verfahren, die beide Konzerne rund um den Globus gegeneinander führen. Er zeigt nur, wie verfahren die Positionen der beiden Parteien sind. Apple argumentiert, Qualcomm erhebe unfaire Abgaben, die zudem doppelt – in Form von Komponentenpreisen und Lizenzzahlungen – fällig würden. Zudem seien die Preise „exorbitant“ hoch. Qualcomm kämpft darum, sein Lizenzmodell – der Konzern besitzt eine beachtliche Patentsammlung – zu schützen. Allerdings haben Kartellrichter aus aller Welt den Chiphersteller schon empfindliche Strafen zahlen lassen, weil er seine Marktmacht dabei ausgenutzt hatte. Apple soll die Nachweise für diese Verfahren den Kartellbehörden gesteckt haben, heißt es.