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Qualcomm: iPhone-Verkaufsverbot in Deutschland gefordert

Deutschland stellt die neueste Arena in dem eskalierten Kampf zwischen Apple und dem scheidenden LTE-Chip-Zulieferer Qualcomm dar. Es geht um viel Geld und aus Qualcomms Perspektive geradezu ums Überleben. Deswegen hat der Konzern in gleich zwei voneinander unabhängigen Klagen in München und Mannheim beantragt, die Einfuhr von iPhones in die Bundesrepublik zu stoppen. Als Grund dafür nennt der Konzern ausbleibende Lizenzzahlungen für Mobilfunkpatente, für die außerdem noch Schadensersatz fällig sei.


Ende des Exklusivauftrags für Qualcomm war der Auslöser
Eine ähnliche Klage läuft aktuell auch in den Vereinigten Staaten, wo Qualcomm allerdings nur den Verkauf von iPhones mit Mobilfunkchips von Intel verhindern möchte. Beim iPhone 7 setzte Apple erstmals seit 2011 bei LTE-Chips nicht mehr exklusiv auf Qualcomm, sondern gab einen Teil des Auftrags an Intel. Dies gilt als Startschuss des nun außer Kontrolle geratenen Streits.


Entscheidung frühestens im kommenden Jahr
Zwar gelten deutsche Gerichte als deutlich schneller und patentinhaberfreundlicher als in den Vereinigten Staaten, dennoch ist mit einer Entscheidung in dem Fall frühestens im nächsten Jahr zu rechnen. Dann dürfte die nächste iPhone-Generation auf dem Markt sein und das iPhone 6s ersetzt haben. Dieses ist das letzte Modell, welches in Deutschland mit Qualcomm-Chips ausgeliefert wird. Das dürfte der Grund sein, warum Qualcomm hier gleich den Import von sämtlichen iPhones verhindern will.

Apple holt sich Verstärkung
Seit Januar bekriegen sich Apple und Qualcomm in den Gerichtssälen. Da Cupertino nicht mehr exklusiv auf Qualcomm als Zulieferer setzt, fordert Qualcomm für die nicht selbst versorgten Geräte Lizenzzahlungen, da geltende Patente des Konzerns verwendet würden. Apple lehnt die Zahlung als unverhältnismäßig ab und fordert im Gegenteil die Rückzahlung von einer Milliarde US-Dollar, die bereits geleistet wurden. In die gegenseitigen Klagen haben sich jetzt auch die vier Apple-Partnerunternehmen Foxconn, Compal, Pegatron und Wistron eingemischt, die ebenfalls von Qualcomm belangt werden sollten. Ihrer Meinung nach seien die Forderungen massiv überzogen und stellten einen »weiteren wettbewerbsfeindlichen Schritt« dar, dem sie jetzt mit einer Gegenklage begegnen.

Somit geht es in dem Konflikt inzwischen um Summen von mehreren Milliarden. Da kaum mit einer Fortführung der Partnerschaft mit Apple zu denken ist, steht Qualcomm unter starkem Druck. Zuletzt brachen die Gewinne ein und auch der Aktienkurs hat seit der Eskalation um mehr als 20 Prozent nachgegeben.

Kommentare

verstaerker
verstaerker20.07.17 11:26
im nächsten Leben werd ich Anwalt für Patentrecht und dergleichen
0
jensche20.07.17 11:35
Nieder mit Qualcomm. Das sind krasse Innovationshemmer. Das ist ja wie eine Plage.

Vor kurzem war noch zu lesen vom CEO von Quallcomm das sie Gespräche mit Apple wollen und sich aussergerichtlich einigen. Nun gehen sie wieder vor gericht?
+2
flosama20.07.17 11:43
jensche
Nieder mit Qualcomm. Das sind krasse Innovationshemmer. Das ist ja wie eine Plage.

Vor kurzem war noch zu lesen vom CEO von Quallcomm das sie Gespräche mit Apple wollen und sich aussergerichtlich einigen. Nun gehen sie wieder vor gericht?
Am besten gleich das Patentwesen abschaffen, damit die Innovation so richtig in Fahrt kommt, richtig?
-3
jensche20.07.17 11:54
flosama
Am besten gleich das Patentwesen abschaffen, damit die Innovation so richtig in Fahrt kommt, richtig?

Das hast jetzt du gesagt. Sorry aber deine Aussage ist ziemlich dumm. Hauptsache undifferenziert in einen Top werfen. Patent ist nicht Patent. Da gibts es viele viele unterschiede.

Aber zu Qualcomm, da Ihr "Klumpen"-Risiko Kunde nun wegfällt. Obwohl in den letzten Jahren mehrfach von Apple hingewiesen ist eher ein Problem des unfähigen CEOs von Quallcomm. Dies ist nun den Versuch die Firma Quallcomm noch einige Jahre am laufen zu bringen.

Ich sage nur die Jahre von Quallcomm sind doch schon lange gezählt. Wieder mal ein Resultat von Misswirtschaft. ((klar im Nachhinein ist das immer einfach zu sagen...))
+2
FlyingSloth
FlyingSloth20.07.17 11:57
Wie immer hier. Alle sind schuld ausser Apple!
Fly it like you stole it...
-3
rene204
rene20420.07.17 12:10
FlyingSloth
Wie immer hier. Alle sind schuld ausser Apple!
So weit mir bekannt ist, hat Apple seit Jahren Qc darauf hingewiesen, das sie den Chip mit einer Intelversion ersetzen werden.. Qc hat daraufhin was getan..? Nichts, um eventl einen anderen Kunden zu aquirieren.

Apple ist Schuld.. klar, nein, so einfach ist es nun wohl doch nicht....
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+4
FlyingSloth
FlyingSloth20.07.17 12:21
rene204
FlyingSloth
Wie immer hier. Alle sind schuld ausser Apple!
So weit mir bekannt ist, hat Apple seit Jahren Qc darauf hingewiesen, das sie den Chip mit einer Intelversion ersetzen werden.. Qc hat daraufhin was getan..? Nichts, um eventl einen anderen Kunden zu aquirieren.

Apple ist Schuld.. klar, nein, so einfach ist es nun wohl doch nicht....
Zum einen hat nicht QC angefangen mit der Klagerei, sondern Apple. Zum anderen verklagt QC Apple nicht wegen der Verwendung von Intel Hardware, sondern weil Apple QC chips absichtlich verlangsamt hat, um die schlechteren Intel Chips besser aussehen zu lassen.
Fly it like you stole it...
+2
Deichkind20.07.17 12:53
In einem Artikel der Abteilung Mac&i des Heise-Tickers wurden gestern die beiden Patente beschrieben, um die es in den Klagen vor deutschen Gerichten geht. Nicht um Mobilfunk-Patente im engeren Sinne, sondern um Techniken zur Optimierung des Stromverbrauchs und des Ressourceneinsatzes geht es. Jetzt muss erst einmal geklärt werden, ob Apple diese Patente überhaupt verletzt. Sind diese Techniken vielleicht Bestandteil der von Qualcomm gelieferten Firmware?
Ziel der Klagen in Deutschland ist es, Qualcomms Bestreben einer außergerichtlichen Einigung schneller voranzubringen.
+7
sith20.07.17 23:11
FlyingSloth
rene204
FlyingSloth
Wie immer hier. Alle sind schuld ausser Apple!
So weit mir bekannt ist, hat Apple seit Jahren Qc darauf hingewiesen, das sie den Chip mit einer Intelversion ersetzen werden.. Qc hat daraufhin was getan..? Nichts, um eventl einen anderen Kunden zu aquirieren.

Apple ist Schuld.. klar, nein, so einfach ist es nun wohl doch nicht....
Zum einen hat nicht QC angefangen mit der Klagerei, sondern Apple. Zum anderen verklagt QC Apple nicht wegen der Verwendung von Intel Hardware, sondern weil Apple QC chips absichtlich verlangsamt hat, um die schlechteren Intel Chips besser aussehen zu lassen.
Apple kann doch wohl die gekaufte Hardware takten wie sie wollen um jeden Kunden ein iPhone mit gleichen Spezifikationen zu verkaufen.

Wenn ich mir eine CPU oder eine Grafikkarte kaufe, dann kann ich sie auch Takten wie ich möchte.
0
aMacUser
aMacUser21.07.17 13:49
Eigentlich macht es doch gar keinen Sinn, Apple wegen Patentverletzung anzuklagen. Die neuen Chips kommen schließlich von Intel, daher müsste doch Intel Lizenzen von Qualcomm kaufen. Apple kann das doch eigentlich herzlich egal sein.
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