Qualcomm mit fragwürdiger Behauptung: Snapdragon X Elite deutlich schneller als M3
Bevor Apple die neue Generation der M-Chips im Rahmen des „Scary Fast“-Events präsentierte, meldete sich Qualcomm zu Wort – und lud einige Pressevertreter ein, um ihnen den Snapdragon X Elite vorzustellen. Dabei handelt es sich um einen Chip, der in Notebooks zum Einsatz kommen soll und dessen Kernstück die „Oryon“ getaufte CPU darstellt. Sie verfügt über insgesamt zwölf Kerne im 4-Nanometer-Design, die mit bis zu 3,8 GHz getaktet werden (im Single- oder DualCore-Betrieb: bis zu 4,3 GHz). Qualcomm ließ es sich nehmen, auf deutliche Leistungsunterschiede mit Apples M2 hinzuweisen. Auch mit dessen Nachfolger könne man es aufnehmen, tönt Qualcomm, lässt dabei jedoch einige Einschränkungen und bedeutsame Informationen unter den Tisch fallen.
21 Prozent höhere Leistung, doch Angaben sehr ungenauWie schlägt sich der Snapdragon X Elite im Vergleich zur aktuellen Chip-Generation von Apple? Gegenüber
Digital Trends zeigt sich Qualcomm siegessicher: Oryon stehe in Multicore-Benchmarks um 21 Prozent besser da als der M3. Genaue Angaben zu Test-Methodik finden sich in dem Artikel allerdings nicht. So bleibt zum Beispiel unklar, mit welchem Leistungsprofil der Snapdragon ins Rennen geschickt wurde: Das 80-Watt-Profil ist zwar auf High-Performance getrimmt, angesichts seines Energiehungers aber wenig praxisnah. Das 23-Watt-Profil erbringt naturgemäß weniger Leistung, bedarf aber lediglich eines passiven Kühlsystems in einem Notebook. Der Hersteller gibt außerdem zu bedenken, dass die Kundenerfahrung durchaus variieren könne: Qualcomm könne schließlich nur die Hardware liefern und diese komme nicht mit macOS zum Einsatz. Die Hardware sei jedoch gut, so der Halbleiterhersteller.
Kein Wort zum M3 Pro und M3 MaxKurioserweise verliert Qualcomm kein Wort über den M3 Pro und M3 Max: Die beiden Chips sind ebenfalls schon verfügbar, wenn man ein neues MacBook Pro kauft – vor allem der M3 Max bietet eine ungleich höhere Performance als der M3 (Pro). Bei Geekbench 6 erzielt er einen Wert jenseits der 21.000 Punkte, was für den Snapdragon wohl kaum zu schaffen sein dürfte. Ein weiterer Nachteil gegenüber Apple: Die ersten Rechner von Unternehmen wie Acer, Asus, Dell und Samsung sollen erst Mitte 2024 mit dem Qualcomm-Chip ausgestattet werden.